Die alltägliche Lebensregulierung - weitere Eingriffe in Vorbereitung

in Deutsch Unplugged4 years ago (edited)

mondayred rose.jpg

Die Einschränkungen der Freiheit jedes einzelnen Bürgers haben während der Corona-Seuche zunehmend an Fahrt aufgenommen. Jedoch bereits in den Jahren zuvor wurden unzählige Regulierungen in vielen alltäglichen Lebensbereichen erlassen. Mit Alterung dieser Einschränkungen ergingen oft ergänzende, weitere Verschärfungen. Sehr subtil, aber beständig in der Wiederholung, wurde deren Umfang mehr und mehr ausgeweitet. Mit dieser latenten, unmerklichen Entwicklung schwinden die einzelnen Regulierungen aus der Wahrnehmung.

  • Rauchverbot
  • Geschwindigkeitsbegrenzung
  • Vorschriften für Freiberufler und Gewerbetreibende

Ich vergleiche die Regulierungen in Zeiträumen mit einem Abstand von 10 oder 20 Jahren. Erst mit dieser Konfrontation rücken oftmals die massiven Beschränkungen im gesamten und umfangreichen Ausmass in den Vordergrund des Bewusstseins, ähnlich einem Blick durchs Fernglas mit maximalem Zoom.

In den vergangenen Monaten erfolgten neue Regulierungen Schlag auf Schlag. Diese jüngst heftigen Einschränkungen sorgen auch ohne Zoom für eine 100%ige Wahrnehmung. Hitzige Debatten zu einzelnen Themen sorgen für Zwietracht und fördern die Spaltung der Gesellschaft. Unstimmigkeiten im Freundes- und Bekanntenkreis sind fast auf der Tagesordnung. Das Thema "Corona" liefert ein Allzeithoch dieser Verwerfungen.

Die nächste Regulierung ist bereits in Vorbereitung und könnte bald in die Realität umgesetzt werden.

bargeld.jpg

In den vergangenen Jahren wurden in einzelnen EU-Mitgliedsstaaten Bargeldobergrenzen eingeführt - ohne einheitliche Regelung. In Deutschland gibt es noch keine Höchstgrenze für Bargeldzahlungen. Allersdings besteht in vielen Bereichen eine erweiterte Dokumentationspflicht, die sich aus dem Geldwäschegesetz ergibt.

Wer im europäischen Ausland mit Bargeld bezahlen will, trifft auf unterschiedliche Bestimmungen. Die gesetzlichen Obergrenzen für
die erlaubten maximalen Bargeldzahlungen liegen in

  • Frankreich bei 1.000 Euro (für Ausländer bei 10.000 Euro)
  • Italien bei 2.999 Euro
  • Spanien bei 2.500 Euro.

Höhere Summen müssen per Überweisung oder Kreditkarte bezahlt werden.

Informationen zufolge soll die EU-Kommission ein einheitliches Limit innerhalb der Europäischen Union fordern. Bevorzugt wird angeblich eine Bargeldobergrenze von 10.000 Euro, wobei jeder Mitgliedsstaat individuell die Grenze auch niedriger ansetzen kann.

In Frankreich, Italien und Spanien wird die neue Regulierung wohl unbemerkt bleiben. Verwerfungen entstehen in diesen Staaten, in denen noch "freiheitlich" in Bar bezahlt werden kann.

Insbesondere werden durch eine Bargeldobergrenzenregulierung die Geschäfte unter Privatpersonen behindert und erschwert.

Der Eigentümerwechsel eines Gebrauchtwagens erfolgte bisher risikolos (zumindest bei der finanziellen Abwicklung) für beide Seiten

Zug um Zug = Ware gegen Geld.

Der Verkäufer bekommt sein Geld, der Käufer erhält das Auto - total unkompliziert, obwohl sich die Personen in den meisten Fällen völlig fremd sind. Die Abwicklung bei anderen hochpreisigen Artikeln, wie Gemälde oder Münzen, läuft ebenso reibungslos.

Um diese Geschäfte weiterhin risikolos abzuwickeln, bedarf es neuer Lösungen beim Bezahl- und Übergabevorgang. Vor allem dann, wenn Zweifel an der Substanz des Finanz- und Bankensystems bestehen. In aktuellen Zeiten, in denen Überschuldungen Hochkonjunktur haben, kann schon der Zeitraum von einem Tag zu lange sein, über den hinweg das Geld auf einem Bankkonto sicher ist. Mit dem Wiederinkrafttreten des Insolvenzrechts wird eine noch nie gesehene Insolvenzwelle erwartet. Bei den Zahlungsausfällen stehen erfahrungsgemäss unter den Gläubigern die Banken an allererster Stelle. Die unbedienten Schulden könnten die Banken erneut an den Abgrund des Ruins treiben - sofern die Finanzlücken nicht wieder sozialisiert und dem Steuerzahler angelastet werden.

Wer lagert gern sein Geld in einem System, welches mutmasslich in weiten Teilen undurchschaubar geworden ist?

Der Konkursfall der Investmentbank "Lehman Brothers" im Jahr 2008 hat den weltweit maroden Zustand des Finanzsystems final offenbart. Bereits ab diesem Zeitpunkt, spätestens seit der Niedrigzinspolitik, stellt sich die Frage:

welchen Grund gibt es, seine Ersparnisse/sein Eigentum einem "fremden Dritten" zur Deponierung anzuvertrauen, damit den entsprechenden Risiken auszusetzen und zudem noch auf

  • jederzeitigen,
  • uneingeschränkten und
  • sofortigen

Zugriff auf sein Eigentum freiwillig zu verzichten?

Zur Verdeutlichung (ein doch eher krasser Vergleich):
wer deponiert

  • seinen Kleider- oder Schuhschrank oder
  • seinen Lebensmittel- und Getränkevorrat

im Haus des Nachbarn?

Sind Banken noch "die erste Adresse", um seine Ersparnisse zu deponieren?

Sort:  
 4 years ago 

welchen Grund gibt es, seine Ersparnisse/sein Eigentum einem "fremden Dritten" zur Deponierung anzuvertrauen, damit den entsprechenden Risiken auszusetzen und zudem noch auf jederzeitigen, uneingeschränkten und sofortigen Zugriff auf sein Eigentum freiwillig zu verzichten?

Nicht einen einzigen. Ohne Realzins noch weniger als sonst. Man kann über die Bankguthaben der Deutschen nur staunen. Die Schafe positionieren sich zur Scherung.

Darum geht es vermutlich letztlich, wie auch beim Bargeld. Maximale Absaugung und Kontrolle von Kaufkraft bzw. gespeicherter Energie. Leroy würde jedem, der mehr als paar Tausend Euro unverzinst auf einem Konto liegen hat, die Geschäftsfähigkeit entziehen, aber dann bleiben nicht mehr viele übrig.

Ich vermute, dass Dich dieser tagesaktuelle Bericht interessiert:
Bafin plant Bargeldverbot...

Ich wundere mich seit dem Jahr 2009, dass den Banken die Ersparnisse noch anvertraut werden. In Griechenland war die Bargeldausgabe damals längere Zeit auf 20 Euro pro Tag limitiert. In Zypern wurden Ersparnisse über 100.000 Euro mit 30% rasiert...

Na das stimmt so nicht ganz. Man konnte in Griechenland nur 60 Euro pro Tag am Automaten erhalten. In der Bank selber konnte man pro Monat bis 5000 € abheben. Auch das mit den 100k in Zypern stimmt nicht - jedenfalls nicht auf der Griechischen Seite. Das weiß ich ganz genau :)

Die Maximalen Auszahlung die von dir erwähnt werden betreffen Geldautomaten je Abhebung. In der Bank selber kannst du von deinen Konto abheben soviel wie drauf ist.

In DE ist das auch Schnuppe einzig das Geldwäsche Gesetz trifft einen oder man splittet halt die Abhebungen. Bei meiner Bank muss ich wenn ich über 20k haben will einen Tag zuvor bescheid sagen das auch genügend Scheinchen vorhanden sind. Ist eine kleiner Dorfsparkasse.

Es gibt in Europa eine Sicherungseinlage in fast jeden Land bis 100k. Da kann nichts passieren. Ich denke die wenigsten hier werden auf einer Bank mehr als 100k liegen haben. Wenn verteilt man das eh auf Konten und dann auch auf mehre Länder :)

Was nutzt die Kohle unter der Matratze oder in irgendwelchen Schließfächern. Es geht doch schon los wenn man sich dann ein Haus kaufen will. Einen Kredit bekommste dann auf das Matratzen Geld eh nicht. Auch wenn das Bankensystem so verteufelt wird. Für meine paar Euronen ist es OK und ich habe sicherlich keine Angst das es dort verloren geht.

Danke für die ergänzende Info. Infos mit Ursprung "vor Ort" sind ofmals anders, als die Infos aus den Medien. Meines Wissens waren die Bankschalter in Griechenland damals (Lehman-Pleite) eine Zeit lang geschlossen. Übers TV waren auch Menschen am Geldautomat zu sehen, die täglich nur 20 Eruo bekamen - zumindest nach deren Aussagen.

Das mit den Schlangen stimmt, aber das wurde eher locker genommen. Hautgrund war die Geldflucht ins Ausland. Denn in der Zeit wurden riesige Vermögen nach Luxemburg, UK und auch Deutschland geschafft. In Griechenland hatte sich ja in den jahren zuvor recht viele große Vermögen angeeignet durch die EU Subventionen. Beschiss Hoch 10 :) Da könnte ich Geschichten erzählen die einen keiner glauben würde ...

 4 years ago (edited)

Es zeigt zumindest, dass die Sparer im Krisenfall nicht an das Geld kommen.

Im Krisenfall nützt die Einlagensicherung nichts - da ist zu wenig Geld drin. Die verfügbare Menge bewegt sich meines Wissens im unteren einstelligen Milliardenbereich - bei einer Sparrate von mehreren Billionen Euro.

Hier noch ein link "auf die schnelle" zu der Rasur in Zypern.

Auch in Deutschland waren zu Beginn der Corona-Krise bundesweit alle Filialen einer Bank geschlossen. Auch aus meinem Umfeld mussten mehrere Personen ca. 10 -15x telefonieren und 3 - 4 Wochen warten, bis Sie Ihre Ersparnisse in eigenen Händen hielten.

❗❗❗ 💀💀 ⚠️⚠️ @ivonne You just COMPROMISED your own account leaking a private posting key!
- Reset your keys ASAP using your password or Owner key at https://steemitwallet.com/@ivonne/password for STEEM and https://wallet.hive.blog/@ivonne/password for HIVE!

- For more info about my keys protection activity see https://hive.blog/steem/@gaottantacinque/the-keys-defender-bot-is-live-in-beta-mode

Na ja, in Griechenland halt nur 5000 € je Monat oder mit Bescheidung von Steuerberater so viel wie auf dem Konto war. Die Einlagen Sicherung wird ja von der Regierung gegeben und nicht von den Banken. Sie deckt eben bis 100.000 € auch wenn eine Bank Pleite geht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Einlagensicherung

Der Link von dir geht nicht. Aber das mit Zypern weiß ich genau da ich dort selber ein Konto habe. Der gute Don hat dort auch seine Millionen gebunkert, der würde sich sonst schon ins Andalusische Mittelmeer gestürzt haben :)

Schaue nicht auf irgendwelchen Blog's sondern nur auf Informationen die von der Regierung also die auf den entsprechenden GOV Seiten herausgebracht werden. Alle andere hat oft Bildzeitungs Niveau :)

Wenn eine Bankfiliale geschlossen ist dann ist das natürlich blöde. Aber trotzdem kommt man ja über seine Bankkarte trotzdem an die Einlagen bis zu der Sperrsumme die man hinterlegt hat. Auch kann man ja auf einer anderen Bank abheben, aber OK das kostet dann wieder ein paar € Gebühren.

 4 years ago (edited)

Der link funktioniert jetzt.

Zur Einlagensicherung haben wir dann einen unterschiedlichen Kenntnisstand.

 4 years ago (edited)

Regulierungen - ich halte für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft einige für unabdingbar. Pragmatische Beispiele: das Rechtsfahrgebot in der StVO, Vorfahrtsregeln... Wenn im Verkehr der Stärkere, Schnellere, Frechere siegen würde, gäbe es vorprogrammiertes Chaos. Das funktioniert auf einem Inselchen mit 60 Fahrzeugen, aber nicht in Großstädten mit Blechlawinen. Also bin ich da voll pro Regulierung. Rauchverbot - für mich essentiell. Ich gehe so schon nicht oft unter Menschen, wegen meiner Sozialphobie. Solange ich dabei Zigarettenrauch aushalten muß, ist es nicht erträglich. Ich reagiere extrem (mit Erbrechen und Ausschlag) auf den Geruch. Daß es heute in öffentlichen Gebäuden nicht mehr erlaubt ist und sich daher in Eingangsbereichen, auf Gehwegen etc. konzentriert, trägt nicht zu meiner Erheiterung bei. Dagegen würde es mich nicht beeinträchtigen (außer vielleicht ästhetisch), wenn sich jemand eine Spritze setzt oder Zeug schnüffelt oder sonstwas. Das sind allerdings illegale Drogen. Streng verboten und verfolgt, obwohl sie nur den jeweiligen Konsumenten selber beeinträchtigen und nicht die Allgemeinheit. Das könnte man anders handhaben, denke ich. Bargeld - dadurch, daß ich alles online abwickle, zahle ich vorwiegend durch Überweisungen. Soll mir insgesamt recht sein. Am Spargelstand beim Bauern wird man noch auf lange Sicht bar zahlen. Und wenn ein Gebrauchtwagenkauf von Privat nicht mehr in Bar möglich sein sollte, wird PayPal oder ein anderes Format diese Lücke füllen. Es gibt weder die Möglichkeit der absoluten Kontrolle noch die, sich jeglicher Kontrolle absolut zu entziehen - solange man Teil einer Gesellschaft ist und sich dieser nicht komplett verweigert.

Jede Person hat selbstverständlich Ihren individuellen Bereich, in dem mehr oder weniger Regulierung gewünscht wird.

 4 years ago 

Das war nicht ganz, was ich meinte. Glaube ich. Vielleicht ein anderes Beispiel: Motorradfahren macht Krach und beeinträchtigt - gerade an schönen Wochenenden - die verdiente Ruhe der Anwohner schöner Strecken. Ich fahre Motorrad: auf schönen Strecken. Und ich liebe Ruhe. Es muß eine Regulierung her, die für beide Seiten sorgt. Erlaubter Fahrspaß bei reduzierter Lautstärke. Technisch absolut möglich, aber oft nicht gewollt. Weil es "um den richtigen Sound" geht. So eine Regulierung muß wohlüberlegt, gut kommuniziert und dann eben auch durchgesetzt werden. So hätte ich es gerne in allen Lebensbereichen, in denen unterschiedliche Interessenlagen aufeinander prallen...

Coin Marketplace

STEEM 0.21
TRX 0.20
JST 0.034
BTC 99341.76
ETH 3285.44
USDT 1.00
SBD 3.05