DEAD KENNEDYS ... das Lachen bleibt im Halse stecken. / Eine Punk (HI)Story

WERTE PUNKROCKER / INNEN UND SYMPATHISANTEN!
Es ist wieder soweit, wie jeden Sonntag möchte ich euch in die laute Welt des Punkrock entführen.
Einst noch unterstützt vom Gründervater der #sundayclassics, dem @depot69 und einigen anderen Drei Akkorde Verehrern, stehe ich mittlerweile auf recht einsamen Posten. Egal.

KOMMEN WIR GLEICH ZUR SACHE und schicken die DEAD KENNEDYS, eine amerikanische Punkband aus San Francisco los, um mal kräftig auf den Tisch zu hauen.

Von 1978 bis 1986 brachte die Bande um Frontmann Jello Biafra, ordentlich Schwung, nicht nur in die Welt des Punkrockers Muelli.
Mit bissigem, sarkastischen und für die damalige Zeit höchst provokanten Humor, bei dem einen das Lachen schon mal im Halse stecken blieb, teilten die Jungs auf musikalischem Wege ordentlich aus.
Keiner war vor ihnen sicher, nicht die linken, noch die rechten Politiker und Bewegungen, Religionsfanatiker, oder geistesgestörte Mitläufer in der eigenen Szene. Die Dead Kennedys teilten nach allen Seiten aus.

Bewusst verzichteten sie auf jegliche Art von Personenkult und hielten sich mit persönlichen Informationen zur eigenen Person, in der Öffentlichkeit zurück und veröffentlichten keinerlei Bandfotos auf ihren Alben, die sie unter anderem so betitelten:

FRESH FRUIT FOR ROTTING VEGETABLES

IN GOD WE TRUST

PLASTIC SURGERY DISASTER

FRANKENCHRIST

BEDTIME FOR DEMOCRACY

( Quelle der Plattencover: https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Dead_Kennedys_album_covers )

Schon beim ersten Blick auf die Alben ist klar zu erkennen, das diese Band mehr im Sinn hatte, als nur flotte Musik zu spielen, was Sänger Jello Biafra, der sich selbst als demokratischen Anarchisten bezeichnet, in seinen später folgenden SPOKEN WORDS Veranstaltungen, noch einmal deutlich machte.

Das dieser wild gewordene Derwisch dort auf der Bühne, im Jahre 1979, mit einem auf eine Serviette geschriebenen Wahlprogramm und dem Motto „There´s always room for Jello „ für das Amt des Bürgermeisters von San Francisco kandidierte und mit 3,5 % ( 6591 Stimmen ) das viertbeste Ergebnis errang, sorgte für helle Aufregung in der amerikanischen Politik.
Als Reaktion auf diesen Wahlkampf, verabschiedete die Stadt anschließend ein Gesetz, welches es verbot unter einem Künstlernamen für ein öffentliches Amt zu kandidieren.

Des öfteren musste sich die Band wegen der Verbreitung, angeblich gefährlicher und schädlicher Inhalte, vor Gericht verantworten.
So war zum Beispiel einmal, das zum Frankenchrist Album beigelegte Poster, welches ein Gemälde von dem Schweizer Künstler H.R. Giger, das er 1973 fertigstellte und „ Penis Landscape „ benannte, der Stein des öffentlichen Anstoßes.
Das anstößige Objekt, welches sofort die katholischen Heuchler auf den Plan rief, zeigt eine künstlerisch verfremdete Darstellung des Geschlechtsaktes und wurde daher als jugendgefährdend angesehen.
Jello Biafra drohte eine Haftstrafe bis zu einem Jahr und eine Strafzahlung von 2000 Dollar.

https://www.flickr.com/photos/1985_gripen/10451129125

Im Jahre 1980 wurde der Künstler Giger, für seine Arbeit an dem Film „ Alien „ mit einem Oscar belohnt. Er zeigte sich hauptsächlich für die visuelle Umsetzung des Monsters, in diesem Horror / Science Fiction Streifen verantwortlich.

Jello Biafra wurde nach einer langwierigen und sehr kostenaufwändigen Verhandlung zwar frei gesprochen, war aber auch pleite.
Immer mehr Prozesse und die damit verbundenen Kosten, zwangen die Band schlussendlich in die Knie und im Jahre 1986 lösten sie sich auf.

1998 begann erneut ein schmutziger Prozess vor Gericht, diesmal ausgelöst von den einstigen Mitgliedern der DEAD KENNEDYS selbst, gegen ihren ehemaligen Sänger.
Sie beschuldigten ihn, die ihnen zustehenden Einnahmen aus den Verkäufen der Alben nicht ausgezahlt zu haben, während Jello Biafra das gegen Ihn eingeleitete Gerichtsverfahren damit begründete, das er sich weigerte den Song HOLLIDAY IN CAMBODIA für einen Levi´s Werbespot freizugeben und dies seine einstigen Kollegen auf die Palme brachte, witterten sie doch das große Geld.
Wie diese peinliche Novela ausging, weiß ich nicht.

Es kam zum endgültigen Bruch und die Band ging weiter, zum Leidwesen vieler alter Fans, ohne ihren alten Sänger auf Tour, während dieser nach verschiedenen Projekten mit anderen Musikern, die Band JELLO BIAFRA & THE GUANTANAMO SCHOOL OF MEDICINE gründete, mit denen er auch heute noch, erfolgreich die Welt bereist.

Auch nach Lissabon verirrten sie sich vor einigen Jahren, wo ich mich selbst davon überzeugen konnte, das dieser ältere Mann dort auf der Bühne, auch heutzutage noch ganz gut Gas gibt.
Ich war beruhigt, gehört der Herr doch zu denen, die mich bisher in meinem Leben begleiteten, mir einiges gelehrt haben und ohne kritische Köpfe wie auch diesem, wäre die Welt sicherlich eine noch schlechtere und der Muelli vielleicht ein ganz anderer. 😎

Das wars für heute, auch diese zwei reizenden Wesen verabschieden sich wieder ...

( https://giphy.com/gifs/sexy-animal-dope-x6gIyd7mDw400 )

... suchten sie doch vergeblich, nach der Linkliste der vergangenen Hitparaden.
Da können Sie lange suchen, die ist kaputt und muss erst wieder hergerichtet werden. 😎

Euch wünsche ich einen schönen Sonntag und wenn ihr Lust habt, oder auch wenn nicht, lasst noch einen …

… da und denkt auch an den @steemchiller! ( Dazu später mehr! )

Push the button & ...