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RE: Selfless - for the ego / Selbstlos - für's Ego

in Dream Steemlast year

Schön, dass ich dich inspiriere....
Ehrlich gesagt, ist das bei mir etwas anders.
Obwohl ich auch ein geselliger Mensch bin,
liebe ich es, meine eigenen Sachen zu machen und
meine Ruhe zu haben.
Ich fühle mich auch nie einsam.
Gerne packe ich mal mit an,aber ich habe kein Helfersyndrom.
Ich mag Ehrlichkeit und hasse Ungerechtigkeit.
Ich bin kein gläubiger Mensch, aber ich empfinde tiefe Dankbarkeit. Auf unseren Backpacker-Reisen habe ich sehr viel Armut gesehen, Hunger, Behinderte (die sich z.B. ohne Beine auf einem Rollbrett fortbewegen) ....Als ich jünger war, hatte ich eine Schublade, in die ich all die schrecklichen Bilder stecken konnte. Natürlich hat es mich tief berührt, aber ich hatte immer das Gefühl, dass man doch nicht wirklich helfen kann. Wir waren ja immer auf der Durchreise, Geld und Zeit waren beschränkt.
Je älter ich wurde, desto sensibler wurde ich .
Ich bin im Vorteil, denn ich habe einen deutschen Pass. Ich habe noch nie gehungert, ich hatte immer ein Dach über dem Kopf, ich durfte zur Schule gehen, ich bin krankenversichert, ich darf frei meine Meinung äußern, ich kann reisen....Ich bin dankbar! Und ich finde es total ungerecht, daß es immer noch Millionen von Menschen gibt, die hungern, keinen Zugang zu Wasser haben, nicht in die Schule gehen können, geschlagen werden, keine Rechte haben, für ihre Meinungsäußerung getötet werden können....
Tja und dann kam Uganda.
Wir waren an dieser Schule mit diesen tollen Kindern.
Sie haben fast nichts, aber sie strahlen.
An einem Abend sind wir zu einer Schülerin nachhause gefahren, ein grosses Stück mit dem Auto und dann noch ein grosses Stück zu Fuß.
Das war ganz schön weit und ich fragte sie, wie lange sie braucht, um zur Schule zu laufen.
Sie sagte 1,5 Stunden und sie wäre danach auch immer so müde. Zu dieser Zeit standen schon zwei neu gebaute Schlafsäle auf dem Schulgelände. Es fehlten allerdings noch die Betten. Als wir wieder in Deutschland waren, gingen uns diese Kinder nicht mehr aus dem Kopf und wir beschlossen, ein wenig Geld zu sammeln, um Betten zu kaufen ,damit die Kinder dort schlafen können.
So fing alles an. Und mehr war auch garnicht geplant.
Das ist jetzt 6,5 Jahre her.
Das Ganze hat sich irgendwie verselbständigt.
Es gab tatsächlich Momente, wo wir aufhören oder zumindest reduzieren wollten. Und genau dann passierten dort schreckliche Dinge, oder es kamen Spenden von manchmal wildfremden Leuten, so daß wir immer weiter machten.
Die ganze Uganda-Geschichte zwang mich auch zu Social-Media. Ich war gezwungen, Freunde zu machen, Privates preis zu geben. Ich habe sogar einen Dia-Vortrag während der Corona-Zeit gemacht, um Lebensmittelspenden zu sammeln, dabei hasse ich es vor der Kamera zu stehen (und nun können sich das alle auf You-tube ansehen...). Ich habe mich daran gewöhnt, oder gewöhnen müssen, denn ohne Öffentlichkeit würden wir keine Spenden bekommen.
Ja und natürlich macht es glücklich, manchmal sogar superglücklich, wenn dann die Bilder kommen und wenn man darüber nachdenkt, was man so alles geschafft hat.
Und das alles hauptsächlich mit kleinen Beträgen, denn Größere bekommen wir fast nie, denn wir sind kein Verein und somit kann man die Spende nicht von der Steuer absetzen...
Es ist sehr, sehr viel Arbeit und mir fehlt deshalb oft die Zeit für z.B. meine Kunst oder andere Dinge, die ich liebe (die würden mich auch glücklich machen)
Ich denke, irgendwann wird der Tag kommen , wo ich auch mal wieder mehr an mich denken muss/will.....aber nicht jetzt........😅 😂 🤣

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Oha... Noch mehr Inspiration. Du bist toll!

Danke.....alles "Geschmackssache".....
Aber wer weiß....vielleicht ist das auch der geheime Auftrag ans /vom "Christkind"......bin am 24.12. geboren.......wer weiß......😇😂 🤣

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