Fanfiktion: A Starwars Story: Cathandra - die Wege der Sith #3

in #german7 years ago

#3
Die Überraschung.

Obwohl Cathandra nichts gegen den Unterricht hatte, im Gegenteil - sie freute sich auf den Meditationstag, der viel zu schnell herum ging.
In der zweiten Woche hatten sie erstmals Kampftraining, das jedoch auf dem Plan eher im Hintergrund stand. Sie waren angehende Inquisitoren, zumindest derjenige, der am Ende übrig bleiben würde.
Cathandra merkte, dass sie durch ihren gestählten Körper zwar keine Mühe mit dem Schwert hatte, sich jedoch damit nicht sonderlich geschickt anstellte. Einige Drehungen, Wendungen und Schläge bekam sie ganz gut hin, aber das war auch alles. Gott sei Dank musste sie keinen schwierigen Stil lernen. Inquisitore, oder auch spätere Sith-Hexer, trugen das Schwert eher zur Zierde und als Erkennungszeichen.
Auch die zweite Woche verging. Am zweiten Sonntag, zwischen den Meditationen, beschloss Cathandra, sich eine Gebirskette anzusehen, obwohl ihnen untersagt war, diesen Bereich von Korriban zu betreten.

Sie traf unterwegs nicht wenige Rekruten an, einige bereits sogar Akolyten. In einem unbeobachteten Moment huschte sie in einen schmalen Weg, der nach einer Weile nach oben führte. Nach einer Stunde kam sie schweratmend an und wollte kurz ruhen.
Plötzlich summte ein rotes Lichtschwert unter ihrem Hals.
"Was haben wir denn da? Eine Schülerin, die gegen die Regeln verstößt? Ist dir klar, dass ich dich mit einem Ruck enthaupten kann?"
Cathandra sah zur Seite in das Gesicht einer Aufseherin. Sie lud ihren Hass, um ihn zu kanalysieren, doch dieses Mal verhielt sich die Macht seltsam. Panik wollte sich in ihr breit machen, doch die Macht signalisierte ihr, es sei alles in Ordnung.
"Irgendetwas stimmt nicht.", erwiderte sie überrascht. "Die Macht reagiert nicht."

Aber sie sah auch Verblüffung im Gesicht der Aufseherin.
"Ich weiß. Ich merke es auch."
Sie zog die rote Klinge wieder ein. Cathandra musterte die Frau. Sie mochte Ende 20 sein.
Die Aufseherin schüttelte den Kopf. "Ich habe ein eigenartiges Gefühl."
Die Überraschung blieb. Mit Stirnrunzeln beobachtete die Frau sie.
"Wie ist dein Name, Akolyt?"
"Cathandra. Cathandra Fordalion."
Der Aufseherin klappte der Unterkiefer herunter.

"Fordalion??"
Die Überraschung mußte tatsächlich groß sein, Cathandra spürte sie in ihr.
"Heißt deine Mutter mit Vornamen Katya?"
Jetzt war es Cathandra, die überrascht war.
"Ja. Woher wisst ihr das?"
Die Aufseherin schlug sich die Hände vor ihr Gesicht. Sie setzte sich.
"Mein Name ist übrigens Talia. Talia Fordalion."
Cathandra schlug sich ebenfalls ihre Hände vors Gesicht.
"Soll das heißen, wir sind Schwestern??"

"Offenbar ja, allerdings wußte ich bisher nicht, dass ich eine Schwester habe.", erwiderte Talia.
Cathandra setzte sich in den Schneidersitz. Das war heftig.
"Macht nichts. Ich auch nicht."
Ihr fiel etwas ein. Sie holte eine Kette, die um ihren Hals hing, hervor, an deren Ende ein Stück geschnitztes Holz baumelte. Darin stand: 'Fordalion'.
Sie zeigte es Talia. Diese nickte. "So etwas habe ich auch."
Bei ihr stand ebenfalls Fordalion.
Verblüfft sah Cathandra sie an.
"Was machen wir jetzt?"

"Wie heißt dein Vater mit Vornamen, Cathandra?"
"Damos."
Talia nickte. "Dann sind wir sogar richtige Schwestern."
Sie schüttelte den Kopf und lachte. "Ich fasse es nicht."
Auch Cathandra lachte. Dann wurde sie ernst.
"Mutter ist vor Jahren verschwunden. Wir waren zusammen bei einem Drecks-Hutten als Sklaven. Ich habe vier Jahre in den Minen auf Messata geschuftet. Dann habe ich die Hälfte der Mannschaft getötet, den Hutten auch. Und nun bin ich hier."

Talia lächelte. "Du hast es überstanden und bist hier. Das ist alles, was zählt, Cathandra."
Für Cathandra war die Neuigkeit so überwältigend, dass sie nicht wußte, wie sie ihre Gefühle einordnen sollte.
"Und was machst du hier oben?"
"Aufsicht. Ich sorge dafür, dass die Schüler sich an die Regeln halten. Normal hätte ich dich getötet. Du bist nicht der erste, der es versucht. Aber der erste und einzige, der überlebt.", berichtete Talia.
Cathandra horchte in ihre Schwester und fühlte unglaublich viel Vertrautheit.
"Eines Tages werde ich auch ein rotes Lichtschwert haben.", sagte sie.
Talia lächelte. "Ich wünsche es dir, Schwesterchen. Aber du hast einen harten Weg vor dir. Und ich kann dir nicht helfen, indem ich deine Konkurrenten ausschalte."

Cathandras Augen blitzten. "Das tue ich schon selbst. Wir haben zwei Reinblütler bei uns. Die schaffe ich schon."
"Das schaffst du nur, wenn du viel meditierst und dich voll auf den Unterricht konzentrierst. Cathandra, ich spüre viel Zorn und Hass in dir, was dir sehr helfen wird. Ohne diese Dinge wäre ich selbst auch nicht weit gekommen. Du musst noch viel über Aggression lernen. Dann kannst du demnächst noch viel erstaunlichere Dinge tun. Du bist bei den Inquisitoren, richtig?"
Cathandra nickte. Talia lächelte.
"Ich beneide dich etwas. Denn dann wirst du in einigen Jahren Dinge tun können, zu denen ich nie fähig sein werde."
"Was für ein Sith bist du eigentlich, Talia?"

"Ich gehöre zu den Sith-Kriegern. Man nennt meine Sparte die Juggernaut. Es gibt noch Marodeure, die sogar mit zwei Lichtschwertern den Kampf bestreiten."
Cathandras Augen weiteten sich.
"Zwei Schwerter? Das wäre cool!"
Talia nickte. "Es sieht schick aus, ja. Aber Marodeure brauchen mehr Beweglichkeit, deswegen haben sie weniger Rüstung an. Und ihr Inquisitore werdet schicke Roben haben. Damit habt ihr zwar so gut wie keine Rüstung, aber mit der Macht, die du bald entfesseln wirst, wird ohnehin niemand soweit an dich herankommen, dass er dich verletzen könnte."
"Könntest du mich nicht auch unterrichten? Oder besser noch, wir unterrichten uns gegenseitig."

Talia lächelte. "Warum eigentlich nicht? Wozu hat man denn Familie, auch wenn man von ihr bis eben noch nichts wußte."
Cathandra strahlte. "Das wird toll!"
Ihr Kopf ruckte herum. Sie spürte zwei Schüler, die genauso unvorsichtig waren wie sie eben noch.
"Ich spüre sie auch.", sagte Talia verächtlich. "Lass mich das machen, Cathandra."
Sie nickte. Nach einer Minute tauchten die beiden auf und erstarrten, als sie Talia sahen.
"Hier oben ist verbotenes Land. Wisst ihr, was mit Schülern geschieht, die gegen Regeln verstossen?"
Beide sahen sie entsetzt an. Dann flohen sie in verschiedene Richtungen. Talia schüttelte den Kopf.
"Feiglinge. Und Amateure."

Sie machte einen Satz, der so hoch und weit war, wie es Cathandra noch nie gesehen hatte und schlug während der Landung dem Schüler den Kopf ab.
Der andere lief in Panik umher.
Cathandra bewegte ihre rechte Hand. "Komm zu mir, ich bin dein Freund."
Der Schüler erstarrte, sah sie an, lächelte und lief auf sie zu. Als er nah genug war, paralysierte sie ihn zuerst und als er sich nicht mehr bewegen konnte, entlud sie ihre tödlichen Blitze. Er verbrannte bis zur Unkenntlichkeit.
Talia erreichte ihre Position. Sie hatte den abgetrennten Kopf in ihrer rechten Hand.
"Gar nicht mal schlecht, Schwesterchen.", lobte sie.
Cathandra nickte erfreut.

"Mich überraschen aber zwei Dinge. Da ich die Unterrichtspläne für Inquisitore ein wenig kenne, weiß ich, dass der Macht-Geistestrick frühestens in einem Jahr auf dem Plan steht. Und dass man ihn auf eine solche Entfernung anwenden kann in einem solchen frühen Stadium als Schüler, ist ebenfalls erstaunlich. Du hast offenbar sehr großes Potential."
Cathandra glaubte, Stolz in der Stimme ihrer Schwester zu hören.
"Versprich mir bitte etwas, Schwesterchen.", sagte Talia und lief ein paar Schritte.
"Wenn wir es weit bringen wollen - zeige keine Gnade, kein Mitleid, keine Reue, kein Mitgefühl und dergleichen, wie die Jedi es tun. Vertraue niemandem ausser dir selbst, deiner Familie und der Macht. Sei gnadenlos und hart, so wie wir es eben zusammen getan haben. Dann stehen uns alle Wege offen. Versprich mir, dass du nie wieder hier hoch läufst. Wir können uns übrigens normal einmal die Woche sehen. Wir treffen uns in der Cantina und können dann reden. Dann kannst du mir von deinen Fortschritten erzählen. Falls du in meiner Gegenwart Mist baust, werde ich dich maßregeln, glaube mir. Damit meine ich vor allem, dass du niemals Schwäche zeigst."

"Die Schwäche habe ich mir in den Minen abgewöhnt. Sonst hätte ich nicht überlebt.", sagte Cathandra kalt.
Talia nickte. "Umso besser. Aber du hast recht. Du zeigst keine Schwäche."
"Und wenn doch, darfst du mich gern foltern."
Ihre Schwester hob ihre Augenbrauen. "Du lernst schnell, Cathandra. Das ist gut. Du hast aber Recht. Folter ist der schnellste Weg, zur Stärke zurückzufinden. Zumindest wenn man die Kraft dazu hat. Aber die hast du offensichtlich hektoliterweise."
Cathandra bot Talia ihre Hand.
"Auf unsere Familie. Möge sie eines Tages die Galaxis beherrschen."
Talia lächelte grausam und schlug ein.
"Aye. Möge sie eines Tages die Galaxis beherrschen."
Sie küsste Cathandra auf die Stirn.
"Jetzt musst du mir nur noch verraten, wer die Jedi sind."

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