RE: Was hat Lewis Capaldi mit diesem Ausweis zu tun?
Guten Morgen Wolfram,
das ist ein unglaublich starker Beitrag! Phantastisch, wie es dir gelingt, so ein ernstes Thema humorvoll rüberzubringen und am Ende durch die wohl gewählten Musikarrangements dem Leser eine Gänsehaut zu verpassen!
Jepp, ich habe den Text sehr gern gelesen, gut geschmunzelt und hoffe, dass du damit viele Leute erreichst und zum Nachdenken anregst.
Ich selbst habe nicht so viel nachgedacht, denn es ist für mich selbstverständlich, den Organspendeausweis seit Jahren mit mir rumzuschleppen. Dabei mache ich mir nicht ganz so viele Gedanken um jedes einzelne Organ, wie du, sollen die Ärzte doch selbst entscheiden, was sie noch gebrauchen können. Bei Fehlentscheidungen ist zur Not alles kompostierbar.
Zudem bin ich ein Verfechter einer nötigen Gesetzesänderung: Eine Organspendebereitschaft sollte quasi verpflichtend gegeben sein, es sei denn, du widersprichst und trägst so einen Schrieb mit dir herum. Dafür wird dich niemand verurteilen, denn es ist eine ganz persönliche moralisch-ethische Entscheidung, die jeder guten Gewissens treffen darf. Wenn jemand wirklich Angst davor hat, im abgekühlten Zustand aufgeschnitten zu werden oder einfach nur aus Prinzip sagt "Der Staat hat nicht auch noch über meinen Körper zu verfügen", wird er sich schon ganz schnell so einen "Nichtorganspendeausweis" besorgen, weil es ihm persönlich wichtig ist.
So würde vermieden werden, dass Menschen, gar junge Leute mit fast ladenneuen Innereien, von einer Sekunde auf die andere vollständig atemlos unterm Auto liegen, das sie überfahren hat, noch bevor sie ihren immer wieder aufblitzenden Gedanken "Ach ja, ist wichtig, ich sollte mir mal so einen Ausweis besorgen" in die Tat umgesetzt haben.
Vergiss bitte Janis Joplin & Co und bleibe uns noch recht lange erhalten!
Liebe Grüße,
Christiane
Christiane,
ich sage es immer so. Jeder kommt irgendwie immer als Mietwagen auf die Welt.
Manchmal heiß ersehnt, manchmal aus der Not heraus akzeptiert und auch sehr oft gleich weitergereicht, weil entweder das Model nicht mit dem in Einklang zu bringen war, was man sich erträumt hatte oder das Service-Team mit der Aufgabe schlichtweg überfordert ist.
Und nie schaffen wir es über den Status des Mietwagens hinaus, da wir ein Leben lang uns immer irgend jemandem verpflichtet fühlen. Dieser Logik folgend, eröffnet sich nach einem kapitalen Motorschaden nur der Weg zurück in die Werkstatt.
Die alles zerstörende Presse kann nicht die Lösung sein.
Aber, wie du selbst am Interesse zu diesem Thema erkennen kannst, wäre es besser gewesen überhaupt keine Inspektion durchzuführen.
Liebe Grüße
Wolfram
Starker Vergleich! Den übernehme ich, wenn's recht ist.
Deinem letzten Satz kann ich überhaupt nicht zustimmen! Du kennst meine Meinung bezüglich deiner Perlen, die du hier vor... naja. Du hast einfach nur die falsche Werkstatt angesteuert.
Lieber Gruß,
Christiane