Fuji die GW690 III

in #fuji6 years ago (edited)


Kameratasche Fuji Mittelformatkamera GW690 III

Mittelformatkamera GW690 III „Texas Leica“ 6×9 von Fuji

Die meisten werden jetzt denken, was schon wieder eine neue Fuji Mittelformatkamera von auf dem Markt, nein natürlich nicht, die Mittelformatkamera von der ich rede ist die Fuji Mittelformatkamera GW690 III Professional mit dem EBC Fujinon 1:3.5/90mm Objektiv.


Fuji Mittelformatkamera GW690 III

An dieser sogenannten 6x9cm Mittelformatkamera Fuji GW690 III entspricht das fest eingebaute 90mm Objektiv in etwa einer Brennweite von 39mm bei analogem Kleinbildformat. Demnach ist die Schärfentiefe bei Offenblende f3.5 die gleiche einer Kleinbildformat-äquivalenten Brennweite von Lichtstärke f1.8 (siehe Formatfaktor). Es ist eines der schärfsten Objektive mit denen ich bisher gearbeitet habe. Die Fuji Mittelformatkamera GW690 III besticht durch ihre Einfachheit, es gibt keinen Schnickschnack. Sie hat zwei Auslöser integriert, einen für Hochformat und den anderen für das Querformat. Eine im Objektiv liegende Sonnenblende lässt sich bei bedarf bequem heraus ziehen und es gibt auf der Unterseite ein mechanisches Auslöse- bzw. Bild Zählwerk, dass die Anzahl der eingesetzten Rollfilme anzeigt.

Aus den genannten Gründen ist diese große und gleichzeitig leichte Fuji (ca. 1500 gr) sehr bedienerfreundlich und die gummiartige Oberfläche schmeichelt in der Hand. Die Verschlusszeiten können von 1/500 – 1 Sekunde eingestellt werden und jede der Verschlusszeiten wird mit dem Blitz mittels X-Kontakt synchronisiert. Ist ein 120er Rollfilm eingelegt, hat man die Möglichkeit ganze 8 Fotos zu belichten. Verschiebt man die Filmandruckplatte von 120er auf 220er Filmformat sind sogar 16 Belichtungen möglich.

Langzeitbelichtungen sind mit der Fuji Mittelformatkamera Fuji GW690 III auch möglich. Normalerweise haben Kameras eine Verschlusszeit „B“ für Langzeitbelichtungen am Wahlrad. Hier bei dieser Kamera gibt es die Einstellung „T“ (Zeitaufnahme), bei einmaligem Druck des Auslösers öffnet sich der Verschluss, jedoch passiert beim zweiten Druck auf den Auslöser nichts. Entweder den Spannhebel leicht bewegen, oder am Wahlrad auf 1 Sekunde stellen, dann schließt der Verschluss. Warum das so gelöst wurde, kann ich nicht nachvollziehen, aber es muss genau so gemacht werden. Ich persönlich setze bei Langzeitbelichtungen nach Ablauf der Belichtungszeit einfach den Objektivdeckel auf das Objektiv und bewege den Spannhebel ca. 2mm nach vorne.


Verpackung einer Fuji Mittelformatkamera GW690III mit Bedienungsanleitung

Möchten sie den Verschluss testen ohne einen eingelegten Film, geht das so ohne weiteres nicht, da der der Auslöser nicht reagiert. Um diesen Test durchführen zu können muss die Rückwand der Kamera geöffnet werden. Selten fotografiere ich mit der Fuji aus der Hand, hier bietet sich ein Stativ an, um das beste aus dem Negativ, oder Dia herauszubekommen. Vor der Aufnahme sollte man allerdings kontrollieren, dass der Objektivdeckel abgenommen wurde. Wie bei einer Leica-M ist schnell über den Messsucher scharf gestellt und ausgelöst und das geht auch ganz einfach, da sie einen Mischbild Sucher hat.
Daher auch ihr Spitzname „Texas Leica„.

Vorteile:

  • Leicht, Handlich
  • Einfach zu bedienen
  • Eingebaute Sonnenblende
  • Blitz Synchronisation über die gesamten Verschlusszeiten
  • Kein Spiegel daher kann man gut aus der Hand fotografieren
  • Es kann ein Fernauslöser angebracht werden
  • Bei Offenblende f3.5 sehr scharf
  • Kommt ohne Batterien aus
  • Es ist etwas besonderes mit dieser Kamera unterwegs zu sein
  • Die eingebaute Wasserwaage
  • Lock-Taste gegen versehentliches Betätigen beider Auslöser

Nachteile:

  • Auslösegeräusch hoch
  • Für kleine Hände vielleicht zu groß
  • Kein Belichtungsmesser
  • 2x Weiterspulen des Films bedingt durch das 6x9cm Format
  • Bei Langzeitbelichtungen eigenartige Vorgehensweise

Ein kleiner Tipp von mir, sie können die Nikon Sucherlupe DG-2 an der Fuji adaptieren und so noch präziser über das Messsuchersytem scharf stellen. Eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache gibt es hier.

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#fotolern

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Hallo @haraldsylwester, vielen Dank für Deinen Beitrag. Super interessant von etwas nicht digitalen zu lesen. Die Langzeitbelichtungen klingen sehr abenteuerlich (aus heutiger Sicht).
Wie alt ist die Kamera wenn ich fragen darf? Ich hab irgendwo was Anfang der 90er Jahre gelesen wurde Sie vorgestellt?

Ich habe die Kamera 1997 im Fachhandel in Deutschland gekauft.

Ja, das dachte ich mir auch, deshalb habe ich mir raus genommen haraldsylvester einzuladen. Sein Beitrag zum Vergleich eines Objektivs war auch aufschlussreich.

Demnächst bloge ich mehr über analoge Fotografie.
Muss mich noch zurechtfinden auf steemit.
LG Harald

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