Büdinger Frösche

in #fotofreitag5 years ago (edited)

Letzte Woche war ich zum Mittelalterfest in Büdingen.
Das Mittelalter behandeln wir ein anders Mal, heute geht es um die Frösche, die überall in der Stadt verteilt sind. Vor vielen Geschäften gibt es Frösche die das Gewerk symbolisieren, es gibt Brunnen in Froschform, und Läden die fast nur Frösche verkaufen.
Einige davon habe ich fotografiert.

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Was um alles in der Welt hat Büdingen mit den Fröschen zu tun?

Die Antwort liefert eine Geschichte, die ich von einem Flyer des Stadtmarketings kopiert habe:

Warum gibt es in Büdingen so viele Frösche? Der Historiker und Archivar des Schlosses, Dr. Klaus-Peter Decker hat recherchiert und so die „erschröckliche“ Geschichte des Froschkrieges entdeckt. Viel Spaß beim Lesen!
Wir schreiben das Jahr 1522. Graf Anton zu Ysenburg und Büdingen hat in der Heimat der Braut Hochzeit gehalten und seine jungvermählte Frau Elisabeth von Wied heimgeführt. Büdingen hat dem Hochzeitspaar einen prächtigen Empfang bereitet: mit Hochzeitsfahnen und Ehrenpforten, Böllerschüssen und Freudenfeuern.
Nach den Strapazen der Reise und dem nicht weniger anstrengenden Begrüßungsritual, kommt endlich die nächtliche Stunde, in der Graf Anton seine junge Frau über die Schwelle trägt. Während Graf Anton, kaum auf die Kissen gesunken, auch schon zu schnarchen anfängt, fährt Gräfin Elisabeth sogleich wieder hoch. Vom Schlossteich her hat ein Konzert
eingesetzt: laut und nicht unbedingt harmonisch.
Das Quaken, Glucksen und Plantschen von Hunderten von Fröschen.
Gräfin Elisabeth stößt Ihrem Gatten den Ellenbogen in die Rippen, dass er erschrocken hochfährt.
Elisabeth: „Das hast du mir verschwiegen! Das mache ich nicht mit. Das ist ein Scheidungsgrund. Das Gequake, diese Geräusche, ich bekomme Migräne. Ich reise morgen zurück zu meinem Vater!“
Anton: „So schlimm kann es doch nicht sein. Ich höre gar nichts mehr davon. Ich bin das von Kind an gewohnt, wie meine Büdinger auch. Die werden höchstens wach, wenn das Gequake ausbleibt!“
Elisabeth: „Niemals werde ich mich daran gewöhnen! Tu etwas oder du bist mich los! Ich lasse die Ehe annullieren, wegen Nichtvollziehung des Beilagers infolge Geräuschterrors.“
Da erhob sich Graf Anton seufzend und ließ den Hofmeister holen. „Noch heute sollen die Bürger Büdingens für Ruhe sorgen“, rief Anton aus, „und die Frösche ausrotten oder vertreiben, wie auch immer. Das ist mein Wille und Befehl!“
Da ließ der Amtmann die Bürgerglocke Sturm läuten, und halb angezogen strömten die Bürger zusammen, einige mit Armbrust und Harnisch, die meisten aber als „Spießer“.
Und so zogen Männlein, Weiblein und das junge Volk, noch ohne Frühstück, in den Hain und zu den Schlossgräben. Die Frösche blinzelten zunächst erstaunt – da aber brach das Unheil über sie herein. Was zappelte wurde gegrapscht, die Körbe und Eimer füllten sich mit dem grünen Getier, alles wurde zum Marktplatz geschafft und streng bewacht.
Langsam wurde das Gequake um das Schloss dünner, und als die Mittagssonne über dem Schlossturm stand, war nichts mehr zu hören. Gräfin Elisabeth räkelte sich, ehe sie dem Grafen Anton ein Versöhnungsküsschen gab, dass er über beide Backen strahlte und murmelte: „Auf meine Büdinger ist halt Verlass!“
Dafür war der Geräuschpegel auf dem Marktplatz ins Unerträgliche gewachsen. Es musste etwas geschehen, aber was?
Wie sich die Frösche nun vom Halse schaffen?
Jemand sagte, man solle das doch der Feuerwehr überlassen. Viel zu feucht das Material für einen Scheiterhaufen. Gegrillte Froschschenkel sind sowieso out.
Dann müssen die Metzger ran, sagte der Wirt. Die aber beriefen sich höflich auf ihre Zunftordnung, wo von Fröschen nicht die Rede war.
Dann bleiben nur die Schützen, aber der Schützenmeister winkte erschrocken ab. Man habe nur das Scheibenschießen geübt.
Der Bürgermeister trat auf den Markt hinaus: „Wir haben die Lösung für das Froschproblem gefunden. Die Frösche werden im Seemenbach ertränkt!“
Den Bürgern fällt es wie Schuppen von den Augen. Warum ist man nicht gleich darauf gekommen!
Körbe, Eimer, Schnappsäcke und Jutetaschen gefüllt und geschultert und ab geht es mit dem zappeligen Inhalt zur Mühltorbrücke. Hier am Schlaghaus öffnet man die Behältnisse und lässt den Inhalt in den Seemenbach klatschen. Ein kurzes Zappeln im Wasser und nichts mehr ist zu sehen.
„Es klappt, es klappt“, jubeln die Büdinger!
Abends erhob sich dann doch wieder ein leichtes Gequake.
„Das kann nur das Echo von den wenigen überlebenden Fröschen sein, die in Richtung Düdelsheim abgetrieben wurden“, behauptete der Bürgermeister und ließ die Aktion als vollen Erfolg protokollieren. Und die Gräfin Elisabeth? Irgendwie hatte sie der Einsatz der Büdinger doch überzeugt. Es ist nicht bekannt, dass sie sich jemals wieder durch die Frösche gestört fühlte – oder sie hat sich vielleicht doch an die nächtlichen Laute gewöhnt und ist so zu einer echten Büdingerin geworden?
Seitdem werden die Büdinger als „Beuringer Frääsch“ bezeichnet. Sie fassen dies als Ehrentitel auf.
Nur die Frösche spielen seit dieser Zeit die Beleidigten, daher auch die Büdinger Redensart: „Nun sei kein Frosch!“
• Von Dr. Klaus-Peter Decker, Historiker


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Schöner (lustiger) Beitrag! Für die Katze würde ich das Zitieren lieber korrekt ausführen ;-))) Lieben Gruß Kadna

Katze? Inkorrekt? Versteh ich nicht :-)

Cheetah der bot der darauf achtet, dass man nicht Copy and paste macht. Ist blöd wenn du da auf die Blacklist kommst...

Posted using Partiko Android

Ich habe die Quelle ja angegeben. Ich hatte erst überlegt nur den Link zu posten. Wär aber doof gewesen, weil es ein Faltflyer ist, den du nicht flüssig lesen kannst.

Das erkennt der Bot nicht. Du musst ganz normal zitieren. Der erkennt auch nicht, wenn jemand von der eigenen Webseite die eigenen Worte nimmt, der muss sich dann selber zitieren haha. Also mach es einfach - ich wollte dich nur informieren, mir ging es auch mal so hihi.

Posted using Partiko Android

OK, danke.

Ich hätte es so machen müssen?

Wäre der Bot dann zufrieden?

Herrlicher Beitrag @larissalisa, der wird sicherlich auch den Kollegen @afrog aus dem nahen Hanauer Tümpel interresieren ;)

Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...

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Eine sehr schöne Froschsammlung, @larissalisa. Abgesehen von der unverblümt pornografischen Darstellung im ersten Bild. Ich weiß nicht, was sich der ausstellende Frosch dabei gedacht hat.

Da ist nichts pornografisches @afrog . Die Frösche sind einander zugeneigt, aber völlig jugendfrei.
Hier der Beweis:
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Du hast keine Erfahrung mit Fröschen @larissalisa. Das merkt man sofort.
Du siehst oben die Anbahnung dessen, was die Frösche in der unteren Etage, das Paar unten, bereits vollziehen. Halt nur so, wie es sich ein Bildhauer naiv denkt. In Wirklichkeit klammern sich bei uns die Männchen an ein Weibchen, weil sie den Moment der Eiablage nicht verpassen dürfen. Es bleibt beim Klammern und ich bleibe bei Froschporno.

Ok, hast mich überzeugt. Ist trotzdem jugendfrei 😉🐸

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