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RE: Littering in my surroundings, and e-mail to the political parties. / Vermüllung in meiner Umgebung und E-Mail an die politischen Parteien.

in #environmentalism6 years ago

Ich versuche, meine Sicht auf Dein Thema kurz zu halten.

  • Du beschreibst korrekt das Phänomen, daß es immer weniger gemeinsame gesellschaftliche Werte gibt. Dieses "das macht man einfach nicht" existiert kaum noch.
  • Erlaube den Ansatz, daß politische Parteien nicht die Lösung, sondern die Ursache Deiner Irritation sind. Der Bock wird beim Gärtner nicht anecken.
  • Es ist auch nicht deren Aufgabe, durch noch mehr Mülleimer, noch mehr Leerungstermine, oder was auch immer, dem Phänomen hinterher zu räumen. Das wäre lediglich eine weitere Umverteilung von Kosten , verursacht durch einzelne, auf alle.

Ein Lösungsansatz liegt meiner Meinung nach nicht in (noch) weitergehenden Regeln und deren nicht umsetzbare Kontrolle durch den Staat (wobei dessen Inkonsequenz tatsächlich Bestandteil des Problem ist), sondern in einer mittel- und langfristigigen Neuausrichtung der gesellschaftlichen Werte.

Ich spreche Menschen, die mir ihren Müll vor die Füße werfen, aktiv und sehr direkt darauf an, daß ich das sch***** finde. Daraus ergeben sich durchaus konstruktive Dialoge.
Falls ein gängiges "Was geht Dich das an, Alter" zurückkommt, hilft auch kein Mensch vom Ordnungsamt, 10€ optionale Strafe, ein Anruf bei 110, oder was auch immer...

Sort:  

Ich stimme ich dir zu, dass die Hauptursache des Problem in erster Linie in mangelndem Umweltbewusstsein, fehlender Erziehung, Bildung und - wenn du es so ausdrücken magst - dem Niedergang von Werten (zu) vieler Bürger zu suchen ist.

Mich stört herumliegender Müll beispielsweise nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern ich finde es darüber hinaus zutiefst unästhetisch, überall diesen Dreck herumliegen zu sehen. Viele Menschen registrieren den ganzen Unrat allerdings offensichtlich schon gar nicht mehr ...

Aus meiner Sicht stimmt es nicht, dass mehr Möglichkeiten, den Müll sachgerecht zu entsorgen, keine positiven Effekte zeitigen würden. In einem vor Jahren noch relativ dreckigen Park im bereits erwähnten Málaga steht mittlerweile neben jeder Bank auch ein Papierkorb, der regelmäßig geleert wir - sauber ist es jetzt dort, und der Aufwand für das Reinigungspersonal hält sich in Grenzen (es ist einfacher, regelmäßig Papierkörbe zu leeren als in unregelmäßigen Abständen den ganzen weggeworfenen Dreck stattdessen aus dem Gebüsch ziehen zu müssen). Überhaupt konnte ich über die Jahre beobachten, dass diese von mir bestimmt schon 15-mal besuchte spanische Stadt immer sauberer wurde, während in vielen deutschen Städten das Gegenteil der Fall ist.
Zusätzlicher Regeln bedürfte es übrigens keiner, die bereits vorhandenen müssten einfach nur durchgesetzt werden.

Sicherlich ergäbe es eine interessante Diskussion, ob Parteien selbst Teil des Übels sind ... Allerdings sind sie bzw. die sie führenden Politiker derzeit für die Lösung der Probleme des Landes offiziell zuständig und somit Ansprechpartner ... :) Selbst wenn man die Ursachen des Problems beispielsweise in fehlender Bildung sieht, würde das letztlich auch wieder in den Verantwortungsbereich der Politk fallen.
So erstrebenswert das Ideal eines aus Eigenverantwortung und Erkenntnis heraus handelnden Individuums ist, kann ich dennoch nicht auf eine Gesellschaft warten, in welcher dieses Ideal verwirklicht sein wird, bevor ich mich drängenden aktuellen Problemen wie dem angesprochenen widme. Natürlich wäre auch mir eine Gesellschaft lieber, die ohne 'Ordnungsämter' funktionierte.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass du Menschen, die 'versehentlich' ihren Müll fallen lassen, direkt ansprichst.

Viele Menschen registrieren den ganzen Unrat allerdings offensichtlich schon gar nicht mehr ...

Es mögen sich durchaus welche daran stören, aber sie resignieren oder sehen die Verantwortung zur Lösung bei anderen.

Aus meiner Sicht stimmt es nicht, dass mehr Möglichkeiten, den Müll sachgerecht zu entsorgen, keine positiven Effekte zeitigen würden.

Ich freue mich, daß Du so positive Beispiele benennen kannst.
In meinem Wohnumfeld ist das anders. Da wurden z.B. mit viel Aufwand Tütenspender für Hundekot aufgestellt. Nach jahrelangem Vandalismus (es ist einfach, alle Tüten rauszureißen und als ergänzenden Müll in den Busch zu werfen) stehen die Dinger jetzt ebenfalls als ungewarteter Müll in der Landschaft rum...

Zusätzlicher Regeln bedürfte es übrigens keiner, die bereits vorhandenen müssten einfach nur durchgesetzt werden.

Ist das faktisch umsetzbar? Besteht in der Lokalpolitik ein ernsthafter Wille dazu?
Ich sehe den nicht.

Bei uns bekommt das Ordnungsamt nicht mal monatelange Verkehrsbehinderungen durch notorische Falschparker in den Griff.
Wenn ich mich an eine Kreuzung stelle und schaue, wie oft beim Autofahren das Smartphone benutzt wird, komme ich auf 15%. An einer einzigen Kreuzung. Es interessiert keine S** (sorry), weil es doch eh jeder macht.

Früher konnten all diese Dinge mit 10 Mitarbeitern des Ordnungsamts geregelt werden. Heute bräuchte man wahrscheinlich 100, und die Polizei hat andere Sachen zu tun.

So erstrebenswert das Ideal eines aus Eigenverantwortung und Erkenntnis heraus handelnden Individuums ist, kann ich dennoch nicht auf eine Gesellschaft warten, in welcher dieses Ideal verwirklicht sein wird, bevor ich mich drängenden aktuellen Problemen wie dem angesprochenen widme.

Meine Ergänzungen sollen Deine Initiative nicht kritisieren, beim Phänomen sind wir nah beieinander.
Nur bei den Ursachen und den Lösungen müssen wir wohl mit unterschiedlichen Sichtweisen klarkommen. :)

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