Ich mag einfach keine Überraschungen am späten Abend ...steemCreated with Sketch.

in #deutsch7 years ago

... besonders nicht, wenn Scotland Yard involviert ist.


Der Tag schreitet seinem Ende entgegen und droht geradewegs in der Rumpelkiste der Tage (aussortiert und unerlebt) zu landen, die mit nicht einem einzigen Highlight glänzen konnten und damit einer späteren Erinnerung nicht wert sind. Alleine die Tatsache, in diesem Augenblick alleine bei Gianlucio an der Verkaufstheke zu stehen und ihn dabei zu beobachten, wie er meine Pizza „Conchiglie Diabolico “ in den Transportkarton rutschen lässt, ist wahrhaftig nicht der Knaller, der diesen Tag vor seiner endgültigen Verschrottung retten könnte.


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Normalerweise erscheinen wir als letzte Kundschaft des Tages bei Gianlucio immer im Doppelpack. Als da wären Billy, in seiner Multifunktion als Freund, Arbeitskollege und WG-Partner, und selbstverständlich ich.

Billy, ein glühender Fan von Manchester United und von Beruf Maurer, war irgendwann nicht nur des Nordens überdrüssig, sondern auch Sand, Kalk und Zement. So zog es ihn nach London, wo er auf einen Saarländer traf, der weder Manchester (egal ob City oder United) etwas abgewinnen konnte, noch eine Ahnung davon hatte, was man mit Sand, Kalk, Wasser und Zement alles so anstellen kann. Bei bereits so vielen bestehenden Gemeinsamkeiten im Vorfeld, konnte aus diesem Gemisch nur eine dicke Freundschaft entstehen. Ich ignorierte meine angeborene Ahnungslosigkeit und Billy strich seine Manchster-Vergangenheit. Genau so mutierten wir innerhalb kürzester Zeit zum Dreamteam hinter der Theke in Shelley's. Ein Pub im Herzen Londons. Genauer gesagt in der Stafford Street. Zum Glück kein Touristenladen, wie man sie in der Gegend zuhauf findet. Aber während der Woche so gut wie immer proppenvoll.

Doch der heutige Abend (keinen Schimmer warum) gestaltete sich vergleichsweise ruhig und so ergab sich die Gelegenheit, dass Billy bereits gegen 22:00 Uhr mir ein kurzes Handzeichen gab und den Pub verließ. Daraus resultierend nun auch mein Solo-Auftritt beim Italiener.


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Der italienische Teig-Jongleur betreibt seinen Laden genau neben dem Eingang zur U-Bahnstation Ladbroke Grove. Von hier, bis zur Bassett Road, wo Billy und ich eine bezahlbare Bleibe gemietet haben , sind es maximal 15 Minuten. Also keine Chance für das pikante Mafia-Gebäck abzukühlen. Außerdem, zigmal getestet und ebenso oft für gut befunden.

Billy und ich kamen an dieses Flat in der Bassett Road. durch einen Tipp einer unserer Gäste. Ich nutze mit Absicht diesen, aus dem Englischen entlehnten Begriff, denn als Wohnung kann es nach meinen Maßstäben mit Sicherheit nicht bezeichnet werden. Zwei winzige Zimmer, Toilette und Dusche. Der indische Vermieter behauptete zwar stur und steif, es handele sich um eine Wohnung, was der elende Halsabschneider sich auch noch durch unsere Unterschrift auf dem Mietvertrag bestätigen ließ, aber mit der Bezeichnung: Schlafmöglichkeit mit begehbarer Nasszelle trifft es die Sache erheblich besser. Uns war es damals wie heute eigentlich wurscht, da wir spätestens am Morgen um 9:00 Uhr North Kennsington in Richtung Westminster verlassen, spät am Abend noch Gianlucio zu Umsatz verhelfen und erst dann in die Bude einlaufen.

Der indische Geldgeier hatte das Innenleben des dreistöckigen Hauses so verhackstückt, dass er sechs Wohnungen zu Geld machen kann. Das Pendant unserer Bude, rechts von uns gelegen, haben zwei Jungs aus Irland in Beschlag genommen. Aber typisch für London, wenn wir uns, als Nachbarn, überhaupt mal während der Woche über den Weg laufen, dann hat der Zufall garantiert seine Hand im Spiel. Kein gemeinsames Bier, kein Small-Talk im Eingangsbereich. Wenn überhaupt, geht es nie über ein Hallo hinaus. Dass die Jungs aus Irland kommen, ist schon vom Akzent her unüberhörbar. So wie Billy sofort an seinem Manchester-Akzent zu identifizieren ist, übertragen die Beiden den Stolz Irlands in jedes artikulierte Wort. An den ganzen Rest der Belegschaft im Haus habe ich keine abrufbaren Erinnerungen.

Während ich so den Ladbroke Grove in Richtung Bassett gehe, frage ich mich, ob Billy bereits schläft, irgendwo versackt ist oder sich doch noch einmal mit Anne, seiner Dauer-On-Off-Beziehung versöhnt hat. Immer noch tief in meinen Gedanken versunken, die Schachtel mit der heißen Pizza in der linken Hand balancierend, biege ich ab in die Bassett Road. Was mir sofort auffällt, im Gegensatz zum Ladbroke Grove leuchtet in unserer Straße keine einzige Straßenlaterne. Ich registriere es, wundere mich einen kurzen Moment und schreite mehr oder weniger beeindruckt weiter in Richtung unserer Luxus-Behausung.

Was mich aber dann doch stutzig werden lässt, ist die Tatsache, dass fast nirgendwo in den rechts und links anrainenden Häusern Licht brennt. Da Engländer weder Vorhänge noch Rollladen große Beachtung beimessen, fällt so etwas direkt ins Auge. Aber auch das ist mir augenblicklich egal, da ich bereits vor unserer Haustür stehe und mich auf mein Abendessen freue.

Doch kaum drücke ich die Tür hinter mir ins Schloss, klebe ich mit meiner Frontseite (mit anderen Worten, meiner Schokoladnseite) glatt an der Wand im immer muffigen Hausflur. Die Pizza schließt sich meiner ungeplanten, spontanen Aktion solidarisch an. Heftet sich jedoch nicht (wie ich) an die Wand, sondern an meinen Oberschenkel. Zuerst erreicht mich ihr intensiver Geruch. Erst dann gelingt es der noch erheblichen Restwärme, sich durch meine Jeans bis zu meiner Haut vorzuarbeiten. Wie überhaupt das Mafia-Gebäck sich so schnell aus der flachen Kartonage befreien konnte, anschließend nicht der Schwerkraft folgt und auf dem Fußboden landet, sondern sich an meinem Bein eine Bleibe sucht, könnten nur Videoaufnahmen dokumentieren. Doch die wurden nie gemacht. Schade, denn mich hätte diese innige Verbundenheit zwischen Teig und Mensch, sowie die praktizierte Ignoranz gegenüber der Schwerkraft sehr interessiert.

Stattdessen drückt mich irgend ein Vollidiot noch fester an die Wand, während gleichzeitig meine Handgelenke mit Handschellen fixiert werden. Der Pizza scheint diese Misshandlung zu gefallen, denn sie kuschelt sich noch näher an mich ran. Obwohl es stockdunkel im Hausflur ist, scheinen diese Blödmänner hinter meinem Rücken den vollen Überblick zu haben. Warum auch immer, aber ich frage mich, wo überhaupt Billy steckt? Wieso reagiert der auf das Remmidemmi hier im Flur nicht. So fest kann doch kein Mensch pennen?!

Irgendjemand hinter meinem Rücken schreit was von Scotland Yard, ich sei festgenommen und solle keine Fragen stellen. Ohne sie laut zu artikulieren, liegt mir trotzdem eine Frage auf der Zunge. Wer verfluchte Hacke nochmal, der spät am Abend, nach getaner Arbeit nach Hause kommt und so wie ich gerade empfangen wird, hat nicht das Bedürfnis Fragen zu stellen?

Während mich diese vermummten Gestalten wieder zurück aufdie Straße zerren und mich in einen vergitterten Kleinbus schieben, halte ich mich vorsichtshalber strikt an die Anweisung und sortiere lediglich meine Gedanken.

Wo kommt überhaupt dieses Auto plötzlich her? Als ich vor ein paar Minuten die Straße runter kam, fiel es mir jedenfalls nicht auf. Außerdem, und das wiegt noch schwerer, schmerzen meine Handgelenke ungemein. Liegt wohl daran, dass ich und meine beiden Fremdenführer uns nie einig über die einzuschlagende Richtung zu sein scheinen. Bei jeder Gegenbewegung höre ich ein Klack und gleichzeitig verstärken sich meine Schmerzen an den Haandgelenken. Zu allem Überfluss riecht es ungemein nach Pizza „Conchiglie Diabolico“.

Vollkommen konsterniert werfe ich einen Blick auf meine Jeans. Wie ich unwissenschaftlich feststellen muss, Käse und scharfe Tomaten-Paprika- Sauce haften besser an Denim als Muscheln und Pilze.

Aber da wir uns ja nicht mehr im unbeleuchteten Flur befinden, sondern im Heck eines schlecht ausgeleuchteten Transporters, erkenne ich dies als neu geschaffene Situation an, in der die Regeln aus dem unbeleuchteten, muffigen Flur nicht mehr gelten dürften. So starte ich den erneuten Versuch, eine Frage zu stellen. Genau genommen ist es gar keine Frage. Nein, eher eine Bitte. Denn ich bitte um so viel Freiraum, dass ich mir zumindest den Käse vom Oberschenkel abkratzen und in meinen Mund stecken kann. Schließlich habe ich den Kleber auch aus meiner Tasche bezahlt.

Dieser mündlich vorgetragene Wunsch wird mit schroffen Worten abgelehnt. Ich versuche meinem Gedächtnis Zugang zu dem Fach zu gewähren, indem ich die Genfer Konventionen vermute. Funktioniert jedoch nicht wirklich, da meine Gier nach diesem Käse vieles andere zu überlagern scheint. Irgendwie bin ich schockiert über mich selbst. Anstatt mich so zu verhalten, wie ich dies in meinen Phantasien bereits zigmal durchgespielt hatte und mich mit einer von Bruce Willis abgekupfertenAktion von den Handschellen und den Menschen, die den Schlüssel zu den Handschellen besitzen, zu befreien, denke ich nur an das Fressen.


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Jetzt, da das Auto auf das Gelände von New Scotland Yard einbiegt, bin ich mir zumindest sicher, dass die Jungs mich nicht angelogen hatten. Es hätte schließlich auch eine Entführung sein können! Nur wo Billy das Lösegeld hätte auftreiben können ...? Vielleicht hätte er Gianlucio gefargt? Die Brüder kennen sich doch mit solchen Alltäglichkeiten aus.

Anstatt mich mit ein paar netten Worten darauf hinzuweisen, dass das Ziel der Reise erreicht und damit ein erneuter Stellungswechsel kurz bevorsteht, höre ich das inzwischen bereits bekannte Klack, Klack der sich weiter verengenden Handschellen. Im Vereinsheim der Londoner Polizisten sieht alles danach aus, als würde man bereits auf mich warten. Da die Stromrechnung von Scotland Yard sowieso vom Steuerzahler, zu denen auch ich gehöre, beglichen wird, lässt man sich nicht lumpen und hat auf volle Beleuchtung geschaltet.

Die Türen öffnen sich wie von Geisterhand und ehe ich mich versehe, sitze ich auf einem ungepolsterten Holzstuhl vor einem Schreibtisch, auf dem eine überdimensionale Schreibtischlampe ihren Arbeitsplatz zu haben scheint. Mehr kann ich beim besten Willen nicht erkennen, da der grelle Lichtkegel dieser elenden Leuchte mir volle Lotte ins Gesicht blendet.

Die beiden Wachhunde mit den Schlüsseln für die Handschellen haben ein Einsehen mit mir und befreien mich von den Edelstahl-Fesseln. Doch anstatt ihre nächtlich verübte Schandtat an einem deutschen Staatsbürger (saarländischer Abstammung) und einem pikant belegten italienischen Teigfladen in der Kantine mit einem double Scotch, Light & Bitter oder einem Glas Liebfrauenmilch zu feiern, positionieren sie sich fast auf Tuchfühlung neben mir.

Oh Wunder, oh Wunder, es gibt tatsächlich britische Polizeibeamte, die in der Lage sind ganze Sätze zu formulieren, ohne mir gleichzeitig körperliche Gewalt zukommen zulassen. Denn irgendwer aus der Tiefe des Raumes, hinten aus dem Dunkel, fragt mich, ob ich wisse, warum ich mich gerade jetzt in diesem Zimmer befinde. Da ich vollkommen ahnungslos bin, aber mich nicht, wie Karl Oberdepp präsentieren möchte und einsilbig mit einem schlichten Nein die an mich gerichtete Frage beantworten möchte,formuliere ich eine für mich plausible Erklärung. So äußere ich meine Vermutung, dass es höchstwahrscheinlich nur so sein könnte, dass deutsche Staatsbürger kurz vor oder nach Mitternacht keine italienischen Produkte ungestraft in einer britischen Wohnung mit indischem Vermieter verzehren dürfen.

Die Stimme aus dem Off informiert mich darüber, dass ein solcher Gesetzentwurf das Unterhaus noch nicht passiert habe und somit ich meine Vermutung auf dem Müll entsorgen könne. Da mir jedoch schon immer eine gewisse Dickköpfigkeit nachgesagt wird, greife ich, trotz aller widrigkeiten, nicht auf das Nein zurück, sondern mache dem Unsichtbaren im tiefen Dunkel mit der Möglichkeit vertraut, wenn er den Grund zu erahnen glaube, ihn mir doch einfach zu verraten. Das kürze die ganze Fragerei höchstwahrscheinlich erheblich ab und eröffne zudem Raum für andere Aktivitäten.

Mister Unsichtbar outet sich als kein großer Freund verbaler Hilfestellungen und hat stattdessen den ganzen Fragenkatalog aufgeschlagen, den er sich für äußerst heikle Fälle angelegt hat. Denn jetzt plötzlich interessiert nicht mehr, ob ich weiß, warum ich hier sitze, sondern, was ich den ganzenTag über so getrieben habe. Bei dieser Wechselhaftigkeit und so wenig Entgegenkommen wechsele ich dann doch in den Modus der Silben-Reduzierung.

„Gearbeitet.“

„Wo?“

„Shelley's CellarBar“

„Augenzeugen?“

„Ja.“

Irgendwie scheint der lichtscheuen Gestalt hinter der Lampe mein neu gefahrener Modus auch nicht so wirklich zu behagen. Als Zeichen seines gereizten Nervenkostüms lässt er eine Hand auf den Schreibtisch klatschen, schiebt den Regler seiner Stimmein der Lautstärke leicht nach oben und verlangt von mir konkrete Angaben darüber, wo ich mich am heutigen Morgen zwischen 09:00 und 09:30 Uhraufgehalten habe. Ich überlege einen kurzen Moment, ob ich es nicht auf die Spitze treiben sollte und darauf bestehe den deutschen Botschafter zu wecken, damit der den Außenminister kontaktieren kann, um meinen Fall möglichst zügig dem UN-Gremium für Menschenrechte vorzulegen. Lasse diese Option jedoch links liegen, da mich inzwischen selbst brennend interessiert, warum ich überhaupthier sitze und der Käse auf meiner Jeans mittlerweile wieder schnittfest zu sein scheint.

„In der U-Bahn zwischen Ladbroke Grovenund Old Bond Street den Guardian gelesen. Direkt neben mir saß mein Freund Billy Coldham und suchte nach irgendwelchen Resultaten im Evening Standard."

Ich weiß nicht genau, welches Wort in den beiden letzten Sätzen den abrupten Wandel herbeigeführt haben. Doch plötzlich erleuchtet die Deckenlampe und das grelle Licht vom Schreibtisch her erlischt. Mister Unsichtbar tritt aus seinem Schatten heraus. In derLautstärke nun wieder im vertretbaren Bereich, wünscht er nun zu wissen, wann ich zum letzten Mal mit meinen Wohnungsnachbarn Kontakt hatte. Wahrheitsgemäß antworte ich, dass ich über solche Begegnungen kein Tagebuch führe, aber keinen der Beiden in den letzten 4 Tagen zu Gesicht bekommen zu haben.

Nun folgt eine Frage, die in mir erhebliche Zweifel aufkommen lassen, ob dieser Anzugträger je in einem Londoner Mehrfamilienhaus gewohnt hat. Er will tatsächlich von mir wissen, wie unsere Nachbarn heißen und von wo sie ursprünglich stammen. Selten so gelacht.

Dass sie aus Irland stammten, verriet ihr Dialekt 10 km gegen den Wind. Aber wer fragt seinen Nachbarn wie er heißt? Entweder ich gebe mich mit dem zufrieden, was auf der Klingel oder dem Briefkasten steht oder ich verzichte auf jegliche Anrede. Das Jahr dreht weiter seine Runden – mit oder ohne Namen.

Die nächste Frage des mit absoluter Sicherheit überschätzten und überbezahlten Angestellten im englischen Staatsdienst schlägt dann dem Fass den Boden aus. Ob ich in der Lage sei, eine detaillierte Beschreibung meiner Nachbarn abzuliefern? MeinGott, was denkt sich dieser Typ? Man sieht sich alle Jubeljahre durch Zufall, wechselt ein paar Worte und der Käse ist gegessen.

Das sind zwei Typen mit starken irischen Akzent. Sonst nichts. Wären es zwei reizende Damen mit walisischem Akzent gewesen, weder Billy noch mich hätte die sprachliche Abnormalität interessiert. Der ganze Rest jedoch sehr. Aber so. Wie weltfremd ist diese Polizei eigentlich?

Das absolute Sahnehäubchen hat dieser Totalversager sich aber für den Schluss aufbewahrt. Ich werde aufgefordert Fingerabdrücke, meiner sämtlichen Finger, auf einem extra vorgefertigten Dokument zu hinterlassen. Um mir etwas Bedenkzeit für die Formulierung meines Protestes herauszuschinden, schiebe ich eine andere Frage vor und will wissen, an wen ich die Rechnung für die Pizza und die Reinigung der Hose adressieren darf? Eine Antwort bleibt der Bürokraten-Depp mir schuldig. Stattdessen dürfen die beiden Wachhunde neben mir wieder in Erscheinung treten und meine Fingerkuppen auf ein elendes Stempelkissen drücken.

Zehn Minuten später sitze ich in einem Streifenwagen, dieses Mal ohne Handschellen, und beobachte durch die Seitenscheibe, wie wir vom Ladbroke in die Bassett einbiegen. Unsere Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld. Und mitten in diesem Schlachtfeld sitzt Billy und grinst mich breit an.

Wenige Minuten später bin ich darüber informiert, dass mein Freund das gleiche Prozedere wie ich durchlaufen hatte (nur ohne Pizza), aber beim Wiedereintreffen im Haus meine Pizza gefunden und ohne Gewissensbisse vernichtet hat. Außerdem sei die Wohnung neben uns ab sofort frei, die beiden Jungs am Morgen etwas taten, was man eigentlichtunlichst vermeiden sollte, wenn man Ärger mit der Polizei vermeiden möchte.

Da es in der direkten Nachbarschaft in letzter Zeit vermehrt zu Einbruchsdiebstählen kam, gingen am (jetzt bereits) gestrigen Morgen 2 Streifenpolizisten von Haus zu Haus, um Anwohner zu befragen, ob ihnen in diesem Zusammenhang etwas aufgefallen sei. So standen sie dann logischerweise irgendwann auch vor unserer Tür. Da Billy und ich bereits auf dem Weg in die Innenstadt waren, blieb es an unseren direkten Nachbarn, auf das Klingelzeichen zu reagieren. Doch anstatt einfach nur zu öffnen und die Fragen der beiden Bobbys zu beantworten, entschieden diese irren Iren sich für die denkbar schlechteste Variante.

Sie erschossen die unbewaffneten Beamten und traten augenblicklich die Flucht an. Dies war keine Idiotie im Quadrat sondern der GAU schlechthin. Denn nicht genug damit, dass Menschen getötet wurden, diese Arschlöcher haben doch tatsächlich in der Wohnung neben uns Sprengstoff gehortet, der ausgereicht hätte, die ganze Bassett Street in die Luft zu jagen.


Ob das unserem indischen Halsabschneider besonders gut gefallen hätte, wage ich zu bezweifeln. Am allermeisten kotzt mich jedoch an, dass diese Beamten unsere Wohnung bereits am Morgen auf den Kopf gestellt hatten, Pass, Arbeitsunterlagen und den ganzen restlichen Mist zur Verfügung hatten und trotzdem warteten, bis ich mit der Pizza „Conchiglie Diabolico“ nach Hause komme.


Diese wahre Geschichte endet damit, dass mir weder die Kosten der Reinigung ersetzt wurden, Billy und ich in den folgenden Tagen Dauergäste bei Scotland Yard waren, da sich herausstellte, dass wir die einzigen Bewohner im ganzen Haus waren, die eine brauchbare Täterbeschreibung liefern konnten, und zwei Wochen nach dem Polizistenmord ein Bombenanschlag auf das Shelley's nur Dank aufmerksamer Sicherheitskräfte, die Billy und mich unauffällig begleiteten, verhindert werden konnte. Der Sprengsatz wurde kontrolliert gezündet.

Sort:  

Sehr unterhaltsam geschrieben und wirklich gut zu lesen. Schöner Spannungsbogen bis zum Schluß. Besonders die technische Überlegenheit eines Schwenkers wo nit so garschdisch klääbt wie e Pitsaa wurde gut herausgearbeitet. Awwa denne Kääs vunn da Bux fresse, das war eeglisch!

Eeglisch vielleischt schonn, awwer wenn de disch doch so druff gefreit hascht ...

Die wirklich schlimmen Details wollte ich nicht mit einbeziehen. Nur so viel: es war sehr schmerzhaft.
Daher mein Motto: Befreien wir das Saarland oder übernehmen wir gleich den ganzen Laden - aber nicht um jeden Preis!
Gruß, Wolfram

Mir war garnicht klar, dass du in GB lebst, wie kamst du dazu?

Scotland Yard

lässt mich immer an Sherlock Holmes denken

Sherlock der Meisterdetektiv,
wusste definitiv, das wo und wie passierte
er kombinierte
und und im Nu,
waren die Gefängnisgitter zu!


Dieses Gedicht ist Teil meines Fundraisers für starkevielfalt. Wie du schon mitbekommen hast, will ich 1000 Gedichte schreiben und 1000 Steemians um 1SBD. Mein Weg ist noch weit, das ist Gedicht 39. Doch ich sehe mein Ziel klar vor mir! Die 1000 SBD ist eine Starthilfe für meine berufliche Selbstständigkeit. Jeder, der mir SBD sende, bekommt ein individuelles Gedicht. Bist du mit dabei?

Da ich mich mit der finanziellen Seite von Steemit nie wirklich auseinandergesetzt habe, bräuchte ich von dir eine kurze Anleitung, wie dir der Start in die Selbstständigkeit erleichtert wird.
Außerdem - jetzt nicht mehr England sondern aktuell Kroatien.
Wo mich das Leben hinspülte, dort habe ich geankert.
Gruß, Wolfram

1000 SBD sind pi mal Daumen 1800 €. Je nach Wechselkurs. Das hilft mir schon :)
Sehr interessant, dass du so viel herumkommst.

Hallo @w74, du hast von mir ein Upvote erhalten! Ich bin ein Upvote-Bot und meine Mission ist, hochwertigen Content unter #Steemit-Austria zu fördern. Hier kannst du mehr über mich und meine Funktionsweise erfahren. Wie du an meinen curation-rewards mitverdienen kannst, wird dort ebenfalls beschrieben.

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Zu aktuellen Tagesreport

Coole Geschichte.
Genau richtig zum einschlafen :)

Zu meinem Glück das Zeichen des grinsenden Mundes vor dem Einschlafen. Stell dir mal vor, du hättest anstelle ein Ausrufezeichen gesetzt ...
Ich hätte mich vor Gram 3 Tage im Keller eingekerkert. :)
Aber ich scheine dich unterhalten zu haben. Das ist die Hauptsache!
Bis die Tage, Wolfram

Das klingt mir ganz nach einem Kompliment. Und wenn eine gescheite Dame damit nicht geizt, freut es die Seele des Autors.
Danke dir :)
Gruß, Wolfram
p.s.: Es tut mir leid auf die Baron Trump Theorie noch nicht reagiert zu haben. Durch Arbeiten vor der Haustür (Weinberg, Obstbaum-Rückschnitt), JazzFriday und anderen Schreibarbeiten ist die Zeit vor dem Monitor etwas begrenzt. Da du aber eine Fortsetzung angekündigt hast, komme ich hoffentlich nicht zu spät. Außerdem macht es momentan sowieso keinen richtigen Spaß, da ich, egal was ich mache, mein Upvote-Value einfach nicht aus dem Keller bekomme.
Gruß, Wolfram

Ja, upvote value mäßig sind wir alle down weil der Kurs so schlecht ist. Sollte sich aber bald erholen hoffentlich. Du hast das Kompliment ganz richtig herausgehört. Geile Geschichte und toll geschrieben. Für die Trump-Tesla-Zeitreisengeschichte nimm dir Zeit, denn auch die weiter und tiefer führenden Links sind nicht zu verachen, wenn man sich für diese Dinge interessiert. Der zweite Teil ist schon raus.
Also, möge Obst, Wein und Steem dieses Jahr prächtig gedeihen, Grüße nach Kroatien und Prost!

Heute nehme ich mich deiner Recherchen an.
Bis nachher, Wolfram

Wie cool, was du so erlebt hast is ja klasse. Schon toll, wenn man vom Leben die Möglichkeit bekommt, so viel herum zu kommen.

Selbst ausgesucht und nie bereut. Vor ein paar Jahren zog meine Frau dann mal ganz vorsichtig an der Handbremse. 16 verschiedene Städte in 25 Jahren können beim Packen zu Verspannungen im Kreuz und zu Spannungen in der Beziehung führen. :)

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