Salvator Mundi - das teuerste Gemälde der Welt

Die Sensation war perfekt, als am 15. November 2017 im Auktionshaus Christie's in New York ein Gemälde um 450,3 Millionen Dollar den Besitzer wechselte. Beim versteigerten Objekt handelt es sich um das dem Renaissancekünstler Leonardo da Vinci zugeschriebene Olgemälde Salvator Mundi .

Ausschnitt aus "Salvator Mundi"

Damit kam das bisher teuerste Kunstwerk unter den Hammer und stellte den Rekord der letzten Version von Pablo Picassos ""Les femmes d'Alger" ein, für die 2015 rund 190 Millionen Dollar gezahlt wurde.

Laut dem Auktionshaus Christie's soll es sich beim Gemälde um das letzte bekannte Werk von Leonardo da Vinci in Privatbesitz handeln. Es sind sich jedoch nicht alle Kunstexperten darüber einig, ob der italienische Künstler der alleinige Urheber des Christus-Porträts ist.

Das Gemälde ist 65,6 × 45,4 cm groß und mit Ölfarben auf Walnussholz gemalt. Dargestellt wird Christus als Heiland der Welt, die rechte Hand zum Segnen erhoben, in der linken eine Kristallkugel haltend.

Salvator Mundi, um 1500

Der Entwurf wird eindeutig Leonardo da Vinci zugeschrieben, allerdings spricht laut Kunsthistorikern einiges dafür, dass das Ölgemälde von seinen Schülern umgearbeitet wurde. Als sogenannte Werkstattarbeit hätte das Kunstwerk dann allerdings zu einem weit geringeren Schätzpreis als ein Originalbild angeboten werden können.

Geschichte des Gemäldes

Entstehungszeitpunkt und Auftraggeber sind unbekannt. Datiert wird das Gemälde auf die Zeit um 1500. Die erste gesicherte Quelle ist ein Inventareintrag aus dem Jahr 1649, der als Eigentümer den englischen König Karl I ausweist. Bis 1763 befindet sich das Bild im Besitz der englischen Krone. Dann verliert sich die Spur. Um 1900 wird das inzwischen teilweise übermalte und verunstaltete Werk für die Cook Collection in London erworben.

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1958 wird das Bild als "School of Da Vinci" bei Sotheby's um 45 Pfund, damals umgerechnet 125 Dollar, versteigert. Jahrzehnte später, im Jahr 2005, taucht es bei einer Nachlass-Auktion in Louisiana, USA wieder auf. Erworben wird es von einem New Yorker Kunsthändler für 10.000 Dollar. Das Gemälde wird restauriert und von zahlreichen Kunstexperten untersucht, die letztendlich die Vermutung, dass es sich um ein Werk von Leonardo da Vinci handeln könnte, bestätigen.

Im Jahr 2013 geht das Gemälde durch Vermittlung von Sotheby's an den Schweizer Kunsthändler Yves Bouvier, der es noch im gleichen Jahr für 127,5 Millionen Dollar an den russischen Milliardär Dmitri Rybolowlew verkauft.

Auktion und neuer Besitzer

Bemerkenswert scheint der Umstand, dass ein 500 Jahre altes Gemälde bei einer Auktion für Nachkriegs- und Gegenwartskunst versteigert wurde. Ein Werk aus der Renaissance in der umsatzstärksten Kategorie für zeitgenössische Kunst anzubieten, legt den Verdacht der Preistreiberei nahe.

Nach einer mehrwöchigen Ausstellungstour durch die weltweit bedeutendsten Kunstmarkt-Metropolen geriet die Auktion zu einem aufsehenerregenden Spektakel. Nach 19 Minuten beim Stand von 400 Millionen Dollar ohne Prämien besiegelte der Schlag mit dem Auktionshammer den Verkauf.