Kunstkammer Wien
Kunstschätze von unermesslichem Wert präsentiert das Kunsthistorische Museum in der Kunstkammer Wien, die nach einer mehrjährigen Sanierungsphase sowie Neugestaltung und Erweiterung der Räumlichkeiten im Jahr 2013 wieder eröffnet wurde. In zwanzig, nach Themenschwerpunkten gestalteten Sälen werden mehr als 2.200 Objekte gezeigt.
Das Spektrum reicht dabei von Meisterwerken der Goldschmiedekunst, herausragenden Bronzestatuen, filigranen Elfenbeinarbeiten über Automaten, Uhren und wissenschaftlichen Instrumenten bis hin zu Kuriositäten, Mirabilien und exotischen Preziosen.
Vorbild bei der Neugestaltung der Kunstkammer waren die Kunst- und Wunderkammern in der Renaissance und im Barock, welche in enzyklopädischen, universellen Sammlungen das gesamte Wissen ihrer Zeit zu erfassen versuchten. Das Kuriose, Außergewöhnliche und Seltene wurde dabei von den kaiserlichen und fürstlichen Sammlern besonders geschätzt.
Das folgende Video zeigt den Schiffsautomaten in voller Aktion und gibt einen Einblick in die einzigartige Handwerkskunst der damaligen Zeit.
Der überwiegende Teil der ausgestellten Objekte ist der unermüdlichen Sammlerleidenschaft der Habsburger zu verdanken, die bereits im 16. Jahrhundert die erste Kunst- und Wunderkammer im Schloss Ambras bei Innsbruck einrichteten.
(Kunsthistorisches Museum Wien)
Absolut empfehlenswert ist auch ein Blick nach oben zu den in jedem Saal unterschiedlich künstlerisch gestalteten Säulenbögen und Decken.
Das wohl bekannteste Ausstellungsobjekt, die sogenannte Saliera, befindet sich im Saal XXIX. Das wertvolle goldene Salzfass gelangte nicht zuletzt durch seinen spektakulären Diebstahl im Jahr 2003 zu weltweiter Berühmtheit. Die Chronologie des Kunstraubes und die Rückkehr in das Museum habe ich in diesem Beitrag nacherzählt.
Bei diesem Kunstwerk handelt es sich um die einzige erhaltene Arbeit des florentinischen Goldschmiedes und Bildhauers Benvenuto Cellini. Auf einem Fundament aus Ebenholz hat der Künstler nach eigenen Angaben die Figuren des Salzfasses freihändig aus Goldblech getrieben, eine technische Leistung, die heute beinahe unglaublich scheint.
Anlässlich des Diebstahls wurde der materielle Wert des sieben Kilogramm schweren Kunstwerkes auf 50 Millionen Euro geschätzt.
Die Saliera stellt eine Allegorie auf die Erde und das Meer dar. Neptun, der Gott des Meeres mit dem Dreizack in der einen Hand, symbolisiert das Meer, welches das Salz hervorbringt. Ihm zu Füßen dient ein Schiff als Salzbehälter.
Ihm gegenüber ist Tellus, die römische Göttin der nährenden Erde, dargestellt. An ihrer Seite ein Tempel, der als Pfefferbehälter (aufklappbarer Deckel) Verwendung findet.
Informationen
Besuchereingang
Kunsthistorisches Museum Wien
1010 Wien, Maria-Theresien-Platz
Öffnungszeiten
Juni bis August
täglich 10 – 18 Uhr
Do bis 21 Uhr
September bis Mai
Di – So, 10 – 18 Uhr
Do, 10 – 21 Uhr
Eintrittspreise
Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren frei
Erwachsene: 15 Euro
Ermäßigt: 11 Euro
Jahreskarte um 44 Euro für das Kunsthistorische Museum und weitere sechs Museen (Kaiserliche Schatzkammer Wien, Kaiserliche Wagenburg Wien, Schloss Ambras Innsbruck, Weltmuseum Wien, Theatermuseum Wien)
ermäßigte Jahreskarte (19 bis 25 Jahre): 25 Euro
Wunderbarer Artikel!
Danke @wienermelange :)
That really is a "treasure chest."
They might not have been as technologically advanced as we are today, but they put a priority on aesthetics -- much more than we do.
Another fantastic look into the wonders on display in the museums of Wien ;.)
Hi @roused,
I was really overwhelmed by the beauty of these art treasures and very impressed by the craftsmanship at that time. I have to go there more often, there is still so much to discover! Luckily I have an annual ticket :-)
das ist so cool.., ich liebe deine Beiträge. Schiffsautomat ist ja auch geil !
Danke lieber @artpoet, ich freue mich über das Lob aus berufenem Munde ;)
Mal wieder ein sehr schöner, guter und beeindruckender Beitrag von dir.
Wenn ich mal die Zeit habe, dann scheint eine Reise nach Wien empfehlenswert zu sein. Danke für dein werben.
Achja: hast du beruflich mit Museen zu tun?
Also nicht in Ketten oder eingesperrt?
Soll wohl: "Für Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren kostenlos." bedeuten. "Frei" ist was anderes als "kostenlos". Liebe VieAnna.
Beste Grüße und eine schöne Woche.
Hallo @taldor,
vielen Dank für deinen Kommentar! Aus meiner Sicht ist Wien immer eine Reise wert, nicht nur wegen des phantastischen Angebotes an Kunst und Kultur.
Ich habe beruflich nichts mit Museen zu tun, ich besuche sie nur sehr gerne :)
Zu deiner Anmerkung betreffend:
Zugegeben, es klingt eigenartig, aber das ist in Österreich eine gebräuchliche Redensart. Es steht auch so auf der Website des Museums:
Eintrittspreise KHM Wien
Eine schöne Frühlingswoche und liebe Grüße,
VieAnna
Oh ja! Und ich finde sogar sehr falsch.
Man denke nur an Freiheit, Freiheitsstatue, Freigänger, Freiraum usw.
Stimmt. Einfach nur Kopf schütteln.
Schon immer? Also hier in der BRD gibt es auch Leute die dieses "frei" als "kostenlos" gebrauchen. Dieses entstammt aber aus Fehlübersetzungen des Englischen "free".
Gut zu wissen. Ich war nur einmal in Österreich und dieses als illegaler Grenzübertreter. - Ich fuhr Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhundertes bei Berchtesgaden mit meinen Ski unter dem Schlagbaume der österreichischen Grenzsicherung - mit Vollgas - an den österreichischen Grenzbeamten vorbei, wobei diese mich dann verfolgten.
Nebenbei: Liebe Österreicher, sorgt mal bitte dafür, daß die Versandkosten eurer Post sinken. Das ist ja kein Zustand, wie teuer die Lieferung einer Sachertorte in die BRD ist. Das was eure Post macht ist nationalfeindlich, denn es schadet dem Export.
Beste Grüße.
"Freier Eintritt" oder "Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren frei" ist hier bei uns ganz geläufig. Auch andere Bundesmuseen wie das Naturhistorische Museum oder das Technische Museum verwenden auf ihrer Webseite diesen Passus.
Abgesehen von der sprachlichen Unkorrektheit finde ich es gut, dass Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr keine Eintrittsgebühren zahlen müssen.
Für die Postgebühren fühle ich mich leider nicht zuständig ;-) Ich weiß auch nicht, wie viel der Versand einer Sachertorte in das benachbarte Ausland kostet.
Noch einen schönen Abend!
Darum schrieb ich ja auch "Liebe Österreicher" und nicht "Liebe VieAnna".
Das waren letztes Jahr ungf. 20€.
Das ist was Sacher dafür verrechnet - wenn man unbedingt eine Sachertorte haben muss (Luxuspreise für die Torte und für den Versand) - also "shipping and handling".
Hier kannst nachschauen was es wirklich kosten sollte: https://www.post.at/privat_versenden_paket.php
Aber als Österreicher habe ich die gleiche Erfahrung:
Also "Liebe Deutsche": Sendungen aus Deutschland nach Österreich sind auch teuer!
ADDENDUM:
Ein Paket von Österreich nach Deutschland (bis zu 4kg) kostet € 15,27
Ein Paket von Deutschland nach Österreich (bis zu 5kg) kostet € 15,99
Eine Sachertorte wiegt weniger als 4kg.
Tarife von Post.at, bzw von DHL
@vieanna und @taldor:
Ist der Duden auch für Deutschland zuständig?
Mal nachlesen - klein schreiben, Regel 89: freier Eintritt!!!
Bedeutungsübersicht:
Punkt 5. kostenlos; Abkürzung: fr.
Ja wie man so in Österreich sagt: Deutsche Sprach, schwere Sprach
https://www.duden.de/rechtschreibung/frei
Nein, ist er nicht. Der Duden dient nur der Archivierung der gesprochenen Sprache. Er nimmt quantitativ jeden Unsinn auf. Darum ist er auch in vielen Sprachberufen verboten.
Noch nie gehört - aber ich lerne gerne was dazu, also ein Zitat von einer renommierten Autorität, sowie ein Link wo ich das nachlesen kann wäre behilflich. Wikipedia und alle Editoren die daran werken stehen dann am Schlauch über Duden - die einzige Kritik ist über Anglizismen, was ich nachvollziehen kann. Mehr darüber (ich habe wenigstens Quellen für meine Behauptungen): https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_Deutsche_Sprache#Kritik_von_Sprachwissenschaftlern
Dieses ist recht einfach zu belegen. Die Neueinträge des Dudens werden regelmäßig veröffentlicht. Da kann sich also jeder recht schnell ein Bild machen.
Eines von vielen Beispielen:
Quelle: Tagesspiegel.de
An solchen Beispielen zeigt sich recht schnell, daß er die gesprochene Sprache archiviert. Das er dieses nicht qualitativ, sondern quantitativ tut, zeigt sich, wenn man sich mit dem Duden näher beschäftigt. (Stichpunkte: Sprachberufe oder Studium.) Der Duden hat auch seine Berechtigung, man vgl. dazu das Vulgärlatein, aber diese eher nicht für "Laien".
Puh, das ist, ohne auf mich zu verweisen, für mich recht schwierig und zeitaufwendig zu belegen. Denn meine Aussage könnte veraltete sein, Kenntnisstand von vor 10 Jahren, und viel Hörensagen enthalten. Der Versuch einer schnellen Internet-Recherche blieb fruchtlos.
Vielleicht interessant:
Quelle: Abendblatt.de, welches die "Zeit" zitiert.
Ich hoffe, daß dieses reicht.
Beste Grüße und noch eine schöne Woche.
Danke dir für diese Beispiele.
Wenn ich den Duden so verstehe, kann ich meinen Frieden mit ihm machen. Nicht gerade die beste Lösung...
Schön, dass es aufgeweckte Menschen wie dich gibt - "Kinder sind frei" habe ich noch nie so hinterfragt...
Ja, da fällt mir nur das ein: Deutsch für Ausländer - warum? Weil heutzutage die meisten Jugendlichen schon so sprechen, auch wenn sie nicht Einwanderer sind. Außer in ländlichen Gegenden, da weiß ich sofort wenn ich zuhöre dass die sicher nicht aus der Großstadt kommen.
Wieder mal ein genialer Beitrag von unserer #steemit-austria Kulturlady. Das Schiff ist ja ein Wahnsinn, diese Liebe zum Detail und handwerklich Feinarbeit. Die Kette und Zahnräder am Schiffautomat errinnern mich ein wenig an die ersten elektromechanischen Lochkarten Computer. Der Hersteller wäre in unserer Zeit bestimmt Programmierer geworden . Das ist der Stoff aus dem Steampunk Filme gemacht werden. Lg
#steemit-austria Kulturlady, ich fühle mich geehrt, lieber @smartcoins ;-)
Der Schiffsautomat ist wirklich der Hammer! Ich hab mich gefreut, als ich das Video entdeckt habe, in dem man das Trieb- und Spielwerk in action sieht. Eine mechanische Meisterleistung!
Der erste Lochkartencomputer ist auch cool. Ich habe das erste Mal eine Lochkarte in meinem "Informatikunterricht" vor rund 40 Jahren (!) gesehen. Unglaublich, wie rasant sich die Technik in diesem Bereich weiter entwickelt hat. Lg
Es ist zwar nicht mein Metier. Aber die Fotos (und die Kunstwerke darauf) sind auch für mich sehr ansprechend.
Insgesamt ein sehr schöner Beitrag!
Danke @andyjaypowell! Ich freue mich über deinen Kommentar :)
Sehr gerne!
Hier noch etwas "Nachschlag"! ;-)
Herzlichen Dank! :-)
Servus,
du hast von mir ein Upvote erhalten! Ich bin ein Curation-Bot und meine Mission ist, hochwertigen Content unter #steemit-austria zu fördern. Hier kannst du mehr über mich und meine Funktionsweise erfahren. Wie du an meinen Curation-Rewards mitverdienen kannst, wird dort ebenfalls beschrieben.
Übrigens: Wenn du den Tag #steemit-austria verwendest, finde ich deine Posts noch leichter!
Auf dem dem Steemit-Austria Discord-Server kannst du nette Leute kennen lernen und deine Beiträge promoten.
Zum aktuellen Tagesreport
du hattest mich schon mit dem ersten bild. grandiose fotografie :-* und dann noch so ein ausführlicher artikel.
nice
resteemed
hugs to ya
Vielen Dank liebe @akashas, auch für den Resteem! Freut mich sehr, wenn dir mein Beitrag gefällt :)
Ich bin jedesmal begeistert von deinen Artikel! Vielen Dank für die echt tollen Bilder und den ausführlichen Bericht. 😄
Danke @kissi für deinen lieben Kommentar! Schön, dass du immer wieder bei mir vorbei schaust :)
Über Cellini - die Saliera ist zwar das bekannteste Werk, es ist aber nicht die einzig erhaltene Arbeit.
https://www.tuttartpitturasculturapoesiamusica.com/2015/08/Benvenuto-Cellini_27.html
neben monumentalen Skulpturen gibt es auch noch Goldschmiedearbeiten wie diese:
ein Reliquiar von Maria Magdalena
Pilger, die nach Rom kamen, um das Grab des Petrus zu besuchen, beteten zuerst beim Fuß der Heiligen Maria Magdalena, der großen Bekehrten, die als erste in das Grab des auferstandenen Christus eintrat. Das Relikt befand sich zuerst am Eingang von Ponte Sant'Angelo. Dieser Fuß wurde zuerst in einem kostbaren Reliquiar von Benvenuto Cellini aufbewahrt und später nach San Giovanni dei Fiorentini gebracht, aber er wurde vergessen. Pilger werden nun wieder in der Lage sein, das Relikt zu verehren, wenn sie St. Peter & Rom besuchen. Diese Kostbarkeit befindet sich in der San Giovanni dei Fiorentini Kirche in Rom.
Danke für die wertvolle Ergänzung meines Beitrages!