Kommentar zu Migration - Rassismus in Deutschland

in #deutsch6 years ago

Es ist mal wieder an der Zeit einen Artikel eines anderen Steemianers nicht nur als Reply sondern als eigenständigen Post zu kommentieren. Es handelt sich um den Artikel von @gregor82:
https://steemit.com/deutsch/@gregor82/de-migration-rassismus-lesenswert
Hier nun erst mal meine Anmerkungen zum ersten Teil (gregor82's Standpunkte zu seinem behandelten Artikel, den ich auch noch kommentieren werde):

Sie beschreibt wie ich finde mit einer grandiosen Art und weise das man einen Flüchtling oder Ausländer nicht anders behandeln sollte.

Einverstanden! Ab jetzt dann also:

  • keine Behördeninfos u. ä. auf türkisch, arabisch usw.
  • keine Rücksichtnahme auf irgendwelche kulinarischen Befindlichkeiten in Mensas, usw.
  • keinen Migrantenbonus (1, 2) bei irgendwelchen Gerichtsurteilen
  • keine weitere Bevorteilung bei der Wohnungsthematik

Ich selbst bin zwar in Deutschland geboren, aber meine Eltern kommen beide aus Ägypten und haben damals die Möglichkeit gehabt in Deutschland zu studieren und Fuss zu fassen.
Ich will nicht sagen das es mir in meine Kindheit und Jugend schlecht ging aber es ist in unserer Gesellschaft noch immer ein Unterschied ob du Deutsch bist oder nicht.

Nun, den Unterschied, den es noch macht, der ist marginal bzw. ein Luxusproblem. Wenn das Problem größer wäre, hätten ihre Eltern - und ich nehme an auch Sie selbst - nicht in Deutschland Fuss fassen können, wie Sie ja selbst schreiben. Auch gäbe es dann ja wohl kaum Migranten im Bundestag oder promovierte Akademiker mit Migrationshintergrund, usw.

... dennoch stelle ich mir die Frage, wie wäre es wenn in Deutschland so ein Krieg wie in Syrien oder im Irak herrschen würde? Würden wir nicht auch um Zuflucht suchen? Ich denke wir können von Glück sprechen, dass wir so etwas mit unseren Kinder nicht erleben müssen, denn was gibt es schlimmeres als seine Hab und Gut zu hinerlassen und abzuhauen.

Nun, wenn man den 2. Wk als Vergleich heranzieht muss man gleich mal konstatieren, dass dieser in gesamt Deutschland tobte und nicht nur wie in Syrien in manchen Gebieten.
Würden wir nicht auch fliehen?
Nein, die Deutschen sind zum Großteil nicht geflohen, bzw. wenn dann sind sie nach Deutschland geflohen (Infolge von Flucht und Vertreibung lebten im geteilten Deutschland bald doppelt so viele Menschen pro Quadratkilometer wie vor dem Zweiten Weltkrieg)
Und wenn man flieht, warum flieht man nicht in das nächste sichere Land, das vlt. sogar einem kulturell noch näher steht? Ich denke da mal an Saudi-Arabien:

  • islamisch dominiert
  • Geld ist in diesem Land reichlich vorhanden
  • sogar eine Infrastruktur in Form von klimatisierten Zelten gäbe es.

Aber Saudi-Arabien nimmt keine syrischen Flüchtlinge auf. Wie? Warum? Aber ich habe jetzt auch nicht davon gehört dass die an der Grenze Schlange stehen würden.
Aber kommen wir zurück zu uns Deutschen. Wenn wir dann also in ein Land fliehen, dann wären wir froh um ein Stückchen Brot und einen Schluck Wasser. Wir würden in keinster Weise Rücksichtnahme auf kulinarisch religiöse Befindlichkeiten einfordern und / oder Trinkwasserspenden wegwerfen.
Auch wären wir bestimmt nicht bekannt für eine massive Kriminalitätszunahme (jetzt nur mal bezogen auf Mord, Totschlag, Körperverletzung und Vergewaltigung): Ich sag da jetzt nur mal Taharrush in Köln Silvester 2015 / 2016.

Glaubt mit Leute, ich habe schon sehr viele Flüchtlinge kennenlernen dürfen die nicht gerne hier sind, da Sie sich einfach fremd fühlen und die Integration nicht schaffen, da meiner Meinung nach auch viel zu wenig dafür getan wird.Einige on Ihnen sind bereits auch wieder zurück in Ihrer kaputten Heimat.

Ich zitier da jetzt einfach mal die Berliner Polizei:

Wem es hier nicht gefällt kann gerne gehen; auch in seine kaputte Heimat zurück und dort mithelfen diese wieder aufzubauen. So wie es die Deutschen (Trümmerfrauen) nachdem 2. Wk getan haben (als nennennswerte Hilfe sind hier vlt. noch die italienischen Gastarbeiter zu nennen, keinesfalls aber die türkischen, die kamen ja erst als das Wirtschaftswunder seinen Höhepunkt eigentlich schon erreicht hatte). So makaber es klingt aber das deutsche Wirtschaftswunder hätte es ohne den 2. WK (und der Wiederaufbauleistung vor allem der Deutschen) nicht gegeben. Also gerade in dieser kaputten Heimat ist die Chance gerade jetzt groß etwas daraus zu machen. Ärzte und Ingenieure, usw. sind sie ja schon wie Sie schreiben.

Wenn ich mir ansehe, dass die erste Einwanderergeneration eigentlich besser intergiert ist als die 2., 3. oder4. dann muss ich doch fragen: Warum hat das bei den ersten noch am besten geklappt? Die hatten keine Integrationshelfer / -programme, es gab keine übersetzten Amtsblätter, Rücksichtnahme auf kulinarische Befindlichkeiten - Pustekuchen!? Nun, genau darum, der Anpassungsdruck war hoch. Wenn ich in der Schule / Arbeit / Freizeit Freunde haben will muss ich zum einen deutsch lernen und zum Anderen mich auch den Werten anpassen. Es gab auch keinen, der mir mal eben den Kaufvertrag oder Mietvertrag übersetzt hat; Was tun? Deutsch lernen und zwar möglichst jetzt.
Heute braucht man das als Flüchtling nicht mehr: Freunde finde ich unter den Mitflüchtlingen genug, die haben auch nicht so doofe Gewohnheiten wie die Deutschen und außerdem das ganze mit Ehre usw. verstehen die Mitflüchtlinge auch besser. Deutsch lernen? - Warum? Behördeninfos gibt's auf türkisch und auch auf arabisch (sogar die Nachrichten gibt'S mit arabischen Untertiteln)
Nein, Integration gelingt am besten mit möglichst wenig Unterstützung und das auch nur bis zu einem bestimmten Migrantenanteil (und ich denke den haben wir längst überschritten)

Natürlich sind auch Menschen darunter die sich gar nicht integrieren möchten oder sogar kriminell sind, aber alle unter einen Kamm zu scheren ist zu einfach.

Von "Gutmenschen" und den Altparteien höre ich eigentlich immer nur: Flüchtlinge sind toll, friedlich, hochgebildet, Fachkräfte, überdurchschnittlich gesund, usw. Ist das nicht auch ein "Alle über einen Kamm scheren"? Und doch: Wenn von einer Bevölkerungsgruppe die Mehrheit (also über 50%) einer bestimmten Eigenschaft zuzuordnen sind, dann halte ich es für legitim in z. B. Diskussionen diese Bevölkerungsgruppe zumindest bezgl. dieser Eigenschaft über einen Kamm zu scheren und dann eben z. B. von den Rosafuss-eskimos zu sprechen. Dass es dann einige oder auch viele gibt, auf die das nicht zutrifft ist klar. Es macht eine Diskussion schon mal rein vom Schreiben her immens aufwendig, wenn man jede Minderheit ausklammern muss. Das ist doch klar, das müssen die beim Lesen selber tun.

Letztes Jahr war ich mal wieder bei meiner Familie in Ägypten zu Besuch und habe immer wieder lange Schlangen bei Restaurants gesehen. Ich fragte meinen Cousin " Warum sind da immer so viele Menschen vor den Läden"
Er antwortete, "das sind Menschen aus Syrien, da ist immer der Teufel los weil das Essen dort einfach gut schmeckt"
Seht ihr, in Ägypten zum Beispiel sind die Syrer zwar auch Flüchtlinge, aber Sie haben die Chance bekommen was aufzubauen und das ziemlich erfolgreich.

Mal ehrlich: Kann eine blonde, hübsche Frau unverschleiert alleine in Kairo mal so einen 1-wöchigen Kurzurlaub verbringen, also so incl. shopping, bummeln, Nachtleben (Disoc, Bar). In Deutschland kann (mittlerweiler wahrscheinlich eher konnte) sie das.
Auch in Deutschland hat man die Chance sich etwas aufzubauen. Ihre Eltern beweisen das. Und auch zig andere, wenn ich sehe welche Autos manche Menschen mit Migrationshintergrund fahren.

So, die Finger sind wund; jetz is ers ma gut!

Sort:  

Was soll man dazu noch sagen?
Denke da kann man dir in allen Punkten nur zustimmen.
Alleine die Bevormundung der Flüchtlinge in der Öffentlichkeit ist fürchterlich und unnötig.
Sie machen sich hier nen schönes Leben auf die Kosten unseres Sozialsystems während Ihre zurück gelassenen Frauen und Kinder das Land wieder aufbauen.
Das schon wie erbärmlich.

Hallo valkyrion,

ich freue mich ganz ehrlich hier einen MItstreiter gefunden zu haben, der die DInge ähnlich klar analysiert wie ich.
Ich würde mich freuen, wenn du dir meinen Beitrag zum Thema Paralleln der Flüchtlingskrisen 1945 und 2015 anschaust, dort wirst du dich und deine hier geäußerten Standpunkte sicher wiederfinden

https://steemit.com/deutsch/@lostwestsociety/die-angeblichen-parallelen-zwischen-der-fluechtlingskrise-2015-und-den-heimatvertriebenen-1945

Viel brauche ich über deine Antwort an gregor nicht mehr sagen. Du hast in allem vollkommen recht und man könnte noch viel mehr anführen, die sich täglich abspielenden brutalen Verdrängungsprozesse von Deutschen, die nicht thematisiert werden. Das Recht des Stärkeren (also in Clans und anderen Großverbänden zusammengeschlossenen muslimischen Migranten), Faustrecht und all die anderen Eigenheiten, die Nord- und Westeuropa nicht kannten und nun in UK, Holland Belgien, Schweden, Dänemark, Frankreich und Deutschland mehr als Fuß gefasst haben.

Und das Schlimmste ist. Wer das auch nur leise versucht zu thematisieren, wird im Umkehrschluss gleich wieder instrumentalisiert und als Beweis angeführt, wie rassistisch die Deutschen doch immer noch sind. Es ist traurig.

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