You are viewing a single comment's thread from:

RE: Der Tod gehört zum Leben.

in #deutsch5 years ago

Ich habe mir seit einigen Jahren angewöhnt keine Beileid mehr zu wünschen. Beileid. welch ein blödes Wort. Die Lüge selbst, es heuchelt Betroffenheit die man letztendlich gar nicht hat, besonders nicht wenn man den Menschen vielleicht gar nicht oder auch nur sehr wenig kannte.

RIP ok das kann man noch sagen. Das ist ein sehr guter Wunsch.

Wenn ich im Netz auf dem Tod eines Familienangehörigen reagiere dann meist mit den Wort: Nun hast Du wieder jemand der auf Dich aufpasst. Oder sonst irgendwas positives. Aber niemals Beileid.

Ja klar sind wir mit den Menschen oder auch Tieren verwurzelt. Man muss aber auch loslassen können. Wir wissen doch Alle, dass es irgendwann soweit kommt. Würden wir das Ganze positiv sehen, dann würden wir uns darüber freuen wenn jemand sein Leben erfolgreich abschließt.

Wir freuen uns doch auch, wenn ein Kind in die Schule kommt oder eine Klasse erfolgreich abschließt oder über andere Ereignisse. Der Tod ist doch auch nur ein Ereignis in unserem Leben. Wohl das Letzte welches wir verstehen, aber bestimmt nicht das Letzte in unserem Sein!

Was meine Oma angeht, so denke ich auch, dass da noch ein paar unerledigte Dinge waren welche sie aufgehalten hat. Warum wohl hat sie so lange gebraucht. Letztendlich hat sie wohl keine Nahrung mehr zu sich genommen und ist quasi verhungert. Kein schöner Tod wie ich finde.

Wenn ich da an meinen Opa denke der starb als ich 6 war. Der holte mich noch ab und brachte mich nach Hause, dann sagte er er geht zu sich nach Hause weil er müde ist. So ging er auf einen Mittagsschlaf von dem er nicht mehr erwachte. So stell ich mir einen schönen Tod vor. Er war damals 81 Jahre alt. Ich werde dies niemals vergessen.

Was unsere Azul angeht, es war der Liebling meiner Maus. ich habe sie noch niemals so weinen gehört und gesehen wie in dieser Nacht als es klar war, dass sie den nächsten Morgen nicht mehr erlebt. Das Schlimmste aber daran, war die Ohnmacht welche wir hatten, weil wir den Hund nicht erlösen konnten als sich abzeichnete dass sie es nicht mehr schafft. Es war Sonntag und da ist beim besten Willen kein Tierarzt mehr erreichbar, der eine Gnadenspritze hätte geben können.

Das ist etwas was auch mich fertig gemacht hat. Die Entsorgung des Kadavers war dann noch das wenigste am nächsten morgen. Wir haben hier in Uruguay genügend Aasgeier die sich über den Kadaver, an dem stillen Ort wo ich sie ablegte, sicherlich freuten. So erledigt das die Natur von alleine.

Danke auch für Deine Antwort.

Sort:  

ist quasi verhungert. Kein schöner Tod wie ich finde.

Das ist normal, erst essen sie nichts mehr und die letzten Tage/Stunden hören sie auch auf zu trinken. Soweit ich weiß, werden damit Prozesse in Gang gesetzt die unter anderem schmerzlindernde Wirkung haben und es dem Sterbenden erleichtern, zu gehen. Ich denke nicht, dass deine Oma Hunger hatte oder deswegen leiden musste.

So hat es uns zumindest der Arzt erklärt.

weil wir den Hund nicht erlösen konnten

Siehst du, da weiß ich gar nicht was ich schreiben soll. Mir fällt zwar der Tag ein, an dem wir unseren Hund einschläfern mussten und wie schlimm es für die ganze Familie war. So kann ich nur entfernt nachempfinden, wie es für euch gewesen ist. Auf jeden Fall kein leichter Weg.

Mittagsschlaf von dem er nicht mehr erwachte.

So hätt ich es mir vorgestellt ;-)

Das sie ja eh schon lange nicht mehr wusste was Sache ist, geh ich davon aus, dass sie wirklich nicht leiden musste. Es war wohl die letzte Reinigung ihres Körpers bevor sie dann über die Brücke ging.

In sofern hast Du natürlich Recht. Noch dazu wenn es ein Arzt so erklärt.

Coin Marketplace

STEEM 0.19
TRX 0.12
JST 0.028
BTC 65439.84
ETH 3570.73
USDT 1.00
SBD 2.47