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RE: Ein Plädoyer für die Angst (GER)

in #deutsch6 years ago

Hie mal ne kleine Geschichte aus meinem Leben:

Vor genau 10 Jahre wurde mir der Blinddarm entfernt grundsätzlich keine grosse Sache, aber! Ich hatte schon einen ganzen Tag sehr seltsame Bauchschmerzen mit denen ich dann zu meiner Hausärztin gegangen bin diese hat dann einen Leukozyten (Weiße Blutkörperchen) Test durchgeführt und diese waren auffällig erhöht was schon mal auf eine Entzündung hinweisen kann und im Verbund mit Bauchschmerzen sehr oft Diagnose entzündeter Blinddarm bedeuten kann. Naja Sie schickte mich Heim und hat gesagt sobald es nur bisschen schlimmer wird, ab in die Notaufnahmen, hab ich dann nach ein paar Stunden gemacht da es auch schlimmer wurde. Dort erstmal schön 1 1/2 Stunden gewartet bis ich dran war. Die Untersuchung hat dann ergeben “ja keine typischen Schmerzen wie bei einer Blinddarmentzündung, gehen Sie nach hause und schlucken Sie Schmerzmittel”. Warum Sie das nicht erkannt haben kommt gleich noch... dazu müsst ihr wissen ich nehme sehr sehr selten Schmerzmittel und die wirken dann bei mir entsprechend stark. Mittlerweile war es auch 11-12 Uhr nachts. Ich bin dann relativ schnell eingeschlafen nachdem die Mittel gewirkt haben, aber dann mit stärkeren Schmerzen ca. 1-2 Stunden später wieder aufgewacht. Da ich gleich wusste das stimmt definitiv was nicht, wieder in die Notaufnahme, die haben mich dann einquartiert und wollten mich so spät in der Nacht, im endeffekt aussitzen, bis in der früh der Chefarzt kommt. Mir gings dann immer schlechter, was ganz toll ist so alleine im dunkeln Krankenhauszimmer. Sie haben mir dann recht heftige Schmerzmittel gegeben. Da ich aber eigentlich schon richtig Angst hatte das was passieren kann, Schmerzen hatte ich ja nicht mehr viele zwecks der Mittel, hab ich dann ne Diskussion mit der Nachtschwester angefangen und gesagt wenn Sie jetzt nicht den Chefarzt anruft dann mach ich nen riesen Radau, weiß ehrlich nicht mehr genau was ich gesagt hab. Aber was ich weiß ist das ich wieder eingenickt bin als die Schwester aus dem Zimmer war. Dann kam ich wieder zu mir als mich der Anästhesist fragte ob ich gegen etwas allergisch war usw. nach paar Minuten war ich wieder weg und bin dann 1 1/2 Tage später mit drei Narben 2x 2 cm und eine vom Bauchnabel abwärts 8cm wieder aufgewacht. Der Chefarzt hat mir dann die ganze Story erzählt. Und meinte mit nem ernsten Blick, das war sehr knapp. Mein Blinddarm hatte sich auf die Rückseite vom Magen gelegt und ist dort aufgebrochen deswegen waren auch an der Stelle wo er normalerweise ist, keine eindeutigen Schmerzen vorhanden. Bei der Operation mussten Sie die Organe die im weg waren auf die Seite drücken und dann den ganzen Schmutz absaugen, mei was für ein Spass.... Naja so gesehen hat mich da die Angst das da was sein könnte bzw. die Vorahnung gerettet.
Bin nicht der ängstliche Typ außer es geht um Spinnen, aber Vorsicht wird oftmals durch Angst erzeugt und kann uns helfen Dinge kritisch und vorausschauend zu betrachten.

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Imposante Story - wundert mich, dass sie da in der NA nicht gleich nen Ultraschall gemacht haben. Ist zumindest aus meiner noch bescheidenen Erfahrung heraus ziemlicher Standard bei Besuch wegen Bauchschmerzen. Alleine aus forensischer Sicht, wurde das bei uns fast immer gemacht! Danke fürs Teilen!

Ja leider ist das Krankenhaus nicht das beste, es hat schon keinen so guten Ruf. Aber vielleicht war es einfach zu viel an dem Tag von der Notaufnahme her. War ja danach noch 2 Wochen mit Breitspektrumantibiotikumim Krankenhaus gelegen, das zeigt schon das es nicht so ohne war. Das hat mir dann auch richtig üble Bauchschmerzen verpasst. Was anscheinend eine bekannte Reaktion ist darauf wurde mir damals im Krankenhaus erzählt.

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