Warte nicht auf die Muse! I Wochenthema Schreiben

in #deutsch7 years ago (edited)

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Lange dachte ich, ich brauche eine Idee, eine Eingebung, ein Konzept, bevor ich beginnen kann zu schreiben. Wie viele Künstler und Kreative, führte ich besonders gute Ideen auf einen beinahe mystischen Zufall zurück, der umgangssprachlich auch als Kuss der Muse bezeichnet wird. Heute weiß ich, dass ich selbst meine beste Muse bin und will meinen Weg dorthin teilen.

Einfach schreiben

Lange habe ich mich selbst zurückgehalten. Nicht nur im Leben, sondern auch im Schreiben. Ohne mich dessen bewusst zu sein, habe ich nach dem Glaubenssatz gehandelt: Ich muss erst wissen, was ich schreiben will, bevor ich beginne. Erst vor wenigen Tagen habe ich verstanden, dass es nicht stimmt und Steemit hat mir dabei geholfen.

Alles begann damit, dass ich meine Idee, täglich zu einem Wochenthema zu bloggen, in einem Post hier verkündete. Mein Plan war es zumindest zwei bis drei Beiträge vorzuschreiben und jedes Thema genau zu gliedern, bevor ich damit begann. Dieser Plan ist nicht aufgegangen. Am Sonntag vor meiner ersten Themenwoche stand ich mit leeren Händen da und spielte mit dem Gedanken den Start der ersten Wochenserie um eine weiter Woche zu verschieben. Schließlich hatte ich noch kein Startdatum genannt. Doch ein Teil von mir wusste, dass ich so niemals anfangen würde. Also fing ich einfach an.

Mein erster Post: Not Taste - Die Wirren der Mehrsprachigkeit I Wochenthema Sprache handelte von einer wahren Begebenheit vom Wochenende zuvor. Das hätte ich nicht planen können. Ich lies den Gedanken los mein Wochenthema vor zu schreiben und schrieb täglich einen thematisch passenden Beitrag. Besonders an Tagen, an denen ich dachte: Heute fällt mir nichts ein. Das brachte mir zwei Aha-Erlebnisse:

  1. Ich merkte, dass es richtig Spaß macht und eine Herausforderung ist, täglich zu schreiben.
  2. Ich ließ die Texte zu mir kommen. Ich schrieb also einfach los und schon ab Satz zwei hatte ich eine Idee, die dann immer mehr Volumen bekam. Zweimal wurde aus der Idee dann ein Gedicht, aber ein Gedicht zum Thema und das war gut so.

Ein Thema als Startpunkt

Sol Stein sagt in seinem ersten Gebot für gutes Schreiben:

Am Anfang war die Figur und dann das Wort, und die Worte der Figur brachten die Handlung hervor.

Ich kann das auch gut auf meine Wochenthemen übertragen und sage: Am Anfang ist das Thema, dann das Wort und die Ideen zum Thema bringen im Prozess einen Post hervor. Ich habe beim Schreiben selbst Neues erfahren, weil ich dann im Schreibprozess recherchiert habe und meine Erkenntnisse eingeflochten habe.

Sei deine eigene Muse

Ich kann nur empfehlen täglich zu schreiben und im Prozess zu wachsen. Wie seht ihr das? Habt ihr Tipps, um täglich am Schreiben zu bleiben? Ich bin gespannt. :)

Hier meine bisherigen Post im Wochenthema Schreiben
Über das Schreiben I Wochenthema Schreiben
Die zehn Gebote des Autors (Teil 1 von 2) I Wochenthema Schreiben
Die zehn Gebote des Autors (Teil 2 von 2) I Wochenthema Schreiben

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Toller Artikel bis jetzt bin ich noch nicht auf diese Idee gekommen. Vielleicht sollte ich es auch mal versuchen :) Nochmals toller Artikel und freu mich schon sehr auf deinen nächsten Beitrag :)

Danke! Ich kann den Versuch nur empfehlen!

Derzeitig sollte ich mich auf andere Dinge konzentrieren. Aber sobald ich wieder viel Zeit habe werde ich es machen :)

Dieses Gedicht ist auch in dem Moment entstanden, in dem es geschrieben wurde.

manche dinge brauchen für ihre werdung kein wissen sondern einfach nur leidenschaft, der rest entsteht dann von selbst ;-)

Das Stimmt. Sehr gut gesagt.

Super Arrtikel. Ich denke auch, dass das tägiche Schreiben immer weiterbringt und man nicht unbedingt ein vorher festgelegtes Konnzept braucht. Interessanterweise hast du ein anderes Verständnis vom "Musenkuss", als ich. Ich habe darunter weniger eine konkrete Idee die man plötzlich erhält sondern eher eine "Stimmung", ein "Feingespür", ein "Gesschmack"... Ich mag auch konzeptuell geschriebene Gedichte sehr, aber es gibt schon diese besonderen Stimmungsmomente, wenn die Worte einfach so fließen und dabei eine bestimmte, magische Note haben, ohne dass man selber vielleicht genau sagen kann welche Idee man mit ihnen ausdrücken möchte.

Ich kenne diesen zustand, wenn du im flow bist und die Worte von selbst die Geschichte erzählen. Meine Erfahrung ist einfach, dass du den Flow auch selbst herbeiführen kannst. Fang einfach an zu schreiben, auch ohne idee und die idee wird dich finden. Ein klasse Gefühl. :)

Ja, das meine ich auch :)

Hey.
Schöner motivierender Beitrag.
Freut mich das du (d)einen (neuen) Weg gefunden hast um zu schreiben!
Ich habe vor einiger Zeit selbst viel geschrieben und meine Worte auch auf Beats gepackt.
Hatte mit der Zeit aber immer wieder starke Schreibblockaden und hab dann davon abgelassen..

Ich würde diese betexten beats gerne hören :)

Guten Morgen.
Hatte einen steinigen Weg und der Großteil meiner Vergangenheit,
egal ob Familie, Freunde, Bilder oder Texte ging verloren..
Sind sozusagen "Geschichte"

Dann ist es doch vielleicht eine gute Idee neue Beats zu produzieren. Jetzt, wo steemit deine Bühne ist :)

Hab gelernt die Vergangenheit ruhen zu lassen :)
Neue Wege gibt es immer wieder. Mal sehen, welchen ich gehen werde

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