RE: Zitate 064 - Stephen Kevin «Steve» Bannon in Zürich - Diskussion 2/2
Wieder mal eine tolle Arbeit.
Ich schaue zwar die Videos immer lieber im Original, aber für die, die nicht gut Englisch können, bietest Du einen super Service.
Interessant an Bannon finde ich immer, wie er in Teilen den austrian economics und den libertären Ideen anhängt, andererseits z.B. im Bezug auf Zölle genau das Gegenteil behauptet. Hier macht er glaube ich einen Fehler. Natürlich hat die Globalisierung einigen Bevölkerungsteilen geschadet, das liegt aber meiner Meinung nach nicht an der Globalisierung per se, sondern an der Art wie man es gemacht hat. Durch die staatlich organisierte Globalisierung, hat man einseitig die Großkonzerne bevorzugt. Passiert ja bei uns in Deutschland auch, durch die Hermesbürgschaften. Dadurch wurde den Großkonzernen vom Staat das Risiko eines Investments in dritte Welt Ländern abgenommen und die einheimischen Arbeiter waren gegen die Billigkonkurrenz nicht mehr konkurenzfähig.
Danke für den Kommentar und das Lob!
Die meisten Dinge, die ich hier tue, mache ich spontan und natürlich in deutscher Sprache. Weil viele Inhalte, gerade freiheitliche Literatur oft nur in der englischen Sprache vorliegen, habe ich mich entschieden, dem in geringem Masse, wie ich es eben kann, entgegenzuwirken.
Bannon ist einerseits der grosse Populist, aber wie ich schon mehrfach gesagt habe, ist Populismus keine Ideologie, sondern ein Politikstil. Der Populismus beinhaltet zwar grossen Pragmatismus, bedarf aber trotzdem eines ideologischen Hintergrundes oder einer Wertebasis.
Libertarismus und Österreichische Schule haben seit langem, auch gegenwärtig das Problem, dass sie eigentlich keine massenfähigen Ideen sind. Solche Ideen volksnäher zu machen, beschäftigt mich immer wieder, wobei ich bisher nicht als grosser Charismatiker in Erscheinung getreten bin.
Probleme bei der Politik gibt es zuhauf. Dass sich Politiker lieber mit Konzernchefs verständigen, ist logisch, da kann man ein grosses Treffen veranstalten, schöne Photos schiessen usw. Das geht besser als mit vielen Kleingewerblern oder einem Gewerbeverband. Trotzdem sind, wenn überhaupt, vor allem die kleinen auf den Schutz des Staates angewiesen. Auf Schutz vor Überregulierung, Diebstahl und Hemmnissen beim Marktzugang. Grosse können das von selbst, die haben in der Regel gut ausgestattete Rechtsabteilungen und professionelles Management für fast alles.
Sehr mühsam wird es dann, wenn kleineren Firmen Auslandsgeschäfte untersagt werden, grosse Firmen aber dürfen. Antony Sutton hat in seinen Büchern in den 1970ern hübsch aufgelistet, was der jungen, sanktioniereten UdSSR an Gütern von Grosskonzernen geliefert wurde. Die Listen sind beeindruckend und es ist wohl schon so, dass da und dort der Steuerzahler haften musste.