RE: Geldsystemkritik – und wie man damit reich werden kann
Bitte haltet mich jetzt nicht für einen Agenten der EZB (passiert mir hier in letzter Zeit öfter), aber Fiatgeld ist ja auch nicht direkt unbegrenzt vermehrbar. Ohne vorherige Kreditaufnahme (bei Giralgeld) oder aufkaufen von Assets (in Form von Anleihen) durch die EZB geht es nicht. Somit ist es zumindest durch die Sicherheit des Schuldners oder zukünftige Steuerzahlungen gedeckt. Es ist natürlich die Frage, was griechische Staatsanleihen als Deckung taugen.
Das Problem ist also nicht die "Gelderschaffung" durch Kreditaufnahme, sondern der Zwang dieses Geld zu akzeptieren, da gesetzliches Zahlungsmittel. Eine weitere Sauerei ist, dass durch das Aufkaufen von Staatsanleihen Millionen von Menschen in Haftung genommen werden, ohne gefragt zu werden bzw. ohne überhaupt schon geboren zu sein.
Die Zentralbank erschafft durch das QE Programm auch nicht wirklich Geld (eigentlich müsste man Geldzeichen sagen), sondern besteuert die Kaufkraft, die schon vorhanden ist. Kommt aber im Prinzip auf das gleiche raus. Aber schließlich bin ich Lehrer und mein Beruf ist es klugzuscheißen.
BTC und Gold sind eigentlich auch kein echtes Geld, können aber die Funktion von Geld erfüllen.
Geld, welches als Kredit erschaffen wurde ist im Prinzip schon das beste, schließlich ist es das Wesen des Geldes ein Leistungsversprechen zu sein. Aber dieses Leistungsversprechen muss allgemein und auch zeitlich unbegrenzt Gültigkeit haben und dies kann das staatliche Fiatgeld nicht leisten.
Wenn man staatliche Planwirtschaft betreibt, kommt eben immer nur ein Trabbi raus und kein Alfa Romeo.
Bei Gold und BTC wird völlig unnötig Energie und Arbeitskraft verschwendet, die man viel sinnvoller einsetzten könnte. Wobei für das Goldmining viel mehr Energie verbraucht wird, als für das Bitcoinmining.
Klarer Fall: Agent
:-D
Man muss schließlich auch von etwas leben und Mama Merkel und Onkel Draghi zahlen gut.
Was mich an der Argumentation pro "Kreditgeld" verwirrt, ist das Fehlen der Frage, was denn das Tilgungsgut sein soll. Ich lese immer wieder, der Kredit sei zuerst da gewesen und Gold dann "nur" das Tilgungsgut, weil praktischer als zB Getreide. Nun, was ist denn "echtes Geld", wenn nicht das, womit man Schulden tilgen kann?
Das Problem ist ja nicht die Tatsache, dass Kredite vergeben werden, sondern nur, dass diese nicht gedeckt sein müssen. Geschäftsbanken schaffen bei der Kreditvergabe Geld aus dem Nichts. Bei BTC oder einem 100%tigen Goldstandard wäre das nicht so.
In meinem letzten Beitrag habe ich versucht, diese Dinge einmal verständlich und mit den entsprechenden Videos zu erklären: https://steemit.com/deutsch/@menckensgeist/2pkxcv-libertarismus-fuer-die-youtube-generation
Naja, die Kreditvergabe ist durchaus "gedeckt", mit den Sicherheiten des Kreditgebers. Allerdings ist es natürlich trotzdem etwas anderes, als wenn ich dir prä-existentes Geld leihe und eben nicht via Kredit schöpfe. Ich wollte eher auf den Aspekt des "Leistungsversprechens" hinaus. Geld ist aus meiner Sicht das, womit man ein Versprechen einlöst, nicht das Versprechen an sich. Im Kreditgeld wird Geld ja durch die Tilgung des Kredits vernichtet.
@fabio und @menkensgeist Die Kredite, die die Banken vergeben sind ja gedeckt.
Wenn Du einen Hauskredit aufnimmst, ist der Kredit durch dein Haus gedeckt, in der Regel sogar "überdeckt", da die Bank ja das Haus in der Regel nicht zu 100% beleiht.
Das Problem ist das gesetzliche Zahlungsmittel und die Zentralbanken. Gäbe es einen freien Markt, würde sich automatisch das beste Geld durchsetzten und ich bin mir sicher, es wäre kein 100% Goldstandard (gab es nie) und auch keine Kryptos.
Ich hab mal versucht einen eigenen Geldstandard zu kreieren, der nicht auf Kredit besteht:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/geld-in-der-anarcho-kapitalistischen-gesellschaft-der-rohstoff-futures-standard
Aber wer weiß, was uns ein freier Markt bringen würde.
Geld ist ja nur ein Umweg für den direkten Warentausch, deshalb spielt es keine Rolle aus was es besteht.
Du musst das sehen wie früher die Handelswechsel.
Ich werde zum Wesen des Geldes noch einen Artikel schreiben. Ich muss aber heute und morgen noch meine Futuresserie beenden.
Aber vorab noch ein Zitat von Alfred Lansburgh (Argentarius):
Ich bin gespannt. Ich finde die Aussage, dass Geld einfach das marktgängiste Gut sei einleuchtender. Bei Gold (ein zumindest offenbar ganz brauchbares Geld, was auch immer "echtes Geld" sein könnte) wird es ja durch Leistung aus der Erde gefördert und es wird jemand anderem gegeben, in dubio weil auch der etwas geleistet hat. Möglicherweise verstehe ich das Zitat aber einfach nicht.
Ja, das Gold wird durch Leistung gefördert, aber welchen Nutzen hat es?
Dieses Buch hier ist das beste was es zum Thema Geld gibt:
https://www.amazon.de/Vom-Gelde-Bankdirektors-dreiteiliger-Währungsnot/dp/3929863030/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1524678274&sr=8-8&keywords=vom+gelde
leider vergriffen, aber den ersten Teil gibt es noch hier:
https://www.amazon.de/Vom-Gelde-Argentarius-ebook/dp/B01A0VVPTS/ref=tmm_kin_swatch_0?_encoding=UTF8&qid=&sr=
Es ist hübsch, es rostet nicht, es ist sehr dicht und teilbar?
Eben. Hättest Du lieber einen Schuldschein der durch ein Haus abgesichert oder Gold?
Als Geld Gold und wenn ich es Dir leihe das Haus als Sicherheit.
PS: Worauf lautet denn Dein durch das Haus besicherte Schuldschein? Wie wird er getilgt?
Ersetzte durch Haus besicherter Schuldschein durch den Begriff Geld.
Echtes Geld? Jetzt wird es etwas komplizierter aber einfacher ist es mir leider noch nicht eingefallen:
„Geld ist die Gesamtheit jener quantitativ bewerteten und symbolisch vergegenständlichten Tilgungsversprechen, die durch das Potential ihrer Emittenten gedeckt sind, die durch die Emission in die Welt gelange Schuld mit einer Güterlieferung begleichen zu können.
Womit löst man die Tilgungsversprechen ein? Ich dachte, das sei Geld.
Durch Güter die sich am Markt erfolgreich eintauschen lassen. Lässt sich dein Gut nicht absetzen, kannst du nichts erwerben. Beim bilateralen Tausch fällt das nicht auf, aber bei jedem Tausch bist du Gläubiger und Schuldner in einem. Erst wenn Lieferung und Gegenlieferung einen zeitlichen Versatz haben fällt das auf.
Ja, so erklärt von Mises aber die Entstehung des marktgängisten Gutes, aka Geld, und ich finde den Denkfehler nicht und dieses Gerede vom Geld als Leistungsversprechen etc verschleiert das nur.
@fabio alles ist Geld womit Du bezahlen kannst. Ein Gutschein kann zu Geld werden. Geld ist ein Wertmesser der kann physisch oder auch geistig sein. Es kann Gold sein, oder auch nur ein Versprechen darauf. Alle Güter können Geld sein, sofern ein Leistungsvermögen Öfen und ein Lifervermögen dahinter steht. Die Zettel in deiner Tasche sind nur dazu da, einen Kaufvertrag im Vorfeld zu schließen. Geld so wie wir es verwenden ist nur ein Lückenfüller. Wenn du es erhältst musst du den Tausch erst noch vollenden. Deshalb ist es auch witzig wenn alle von Einkommen sprechen. Wenn du die Zettel oder auf dein Girokonto gutschrieben Werteinheiten erhalten hast, ist doch der Tausch noch nicht vollendet! Er ist nur symbolisch beendet worden, aber nicht real
Das ist das geistige oder stoffliche Gut, dass sich als das beliebteste herausstellt unter einen bestimmten Nutzerkreis. Das ist aber nur eine quantitative Masse an Personen. Es gibt nicht „Das Beliebteste“ das für alle Geldnutzer Gültigkeit hat. Es gibt nur „das Beliebteste“ innerhalb eines Nutzerkreises und der Nutzerkreis kann groß sein, muss es aber nicht unbedingt.
Auch das „BE-Werten ist lediglich ein geistiger Vorgang. Es gibt nicht "den WERT“. Nichts hat einen Wert, solange du es nicht bewertet hast. Du kannst aber mit deiner BE-Wertung auch daneben liegen. Wenn dein Tauschpartner anders be-wertet. Erst wenn ihr euch auf einen Wert geeinigt hat, der ein gemeinsames be-werten gründet, kommt der Tausch zu Stande.
Ja, subjektive Wertlehre. Das ist für einen Austrian jetzt auch nichts Neues. Ich dachte, Du kritisierst den Mises'schen Ansatz, aber bisher klingt es für mich eigentlich sehr ähnlich?
Es ist ja auch keine Kritik des Ansatzes, sondern Fortschreibung. Die einzige Kritik, die zu äußern wäre ist das man das Wesen des des Geldes nicht herausgearbeitet hat, denn sonst wäre man nicht so festgefahren, dass eine Gelddeckung nur stofflich möglich wäre, denn das war sie noch nie. Man hat auch versäumt die Ausagen richtig zu stellen, wie „Geld ist ein Zahlungmittel“, Geld ist ein Aufbewahrungsmittel“ denn das sind viele andere Dinge auch. Die Verwirrung besteht doch darin. Es müsste heißen „Geld dient als Aufbewahrungmittel“ usw. Geld ist nicht an einem spezifischen Ding festzumachen. In meinem vorletzten Beitrag https://steemit.com/deutsch/@zeitgedanken/wie-ist-der-charakter-des-geldes-in-einer-kreditgeldwirtschaft-einzuordnen
Hab ich folgendes erwähnt:
Ein Gutschein über 20 Festmeter Holz ist das Versprechen auch 20 Festmeter Holz zu liefern. Wenn dieser Gutschein jedoch zum bezahlen für 20 Schweine genutzt wird, gibt es jetzt 2 Schuldner, die sich für 20 Festmeter Holz verbürgen. Der Gutschein ist jetzt zu einer einfachen Form des „Wechsels“ geworden. Aber die 20 Festmeter Holz müssen trotzdem geliefert werden, sobald der ursprüngliche Gutschein eingelöst werden soll. Der Gutschein ist das Versprechen auch die Leistung erbringen zu können. Wandert nun der Gutschein von einem zum andern, werden die Schuldner immer mehr, die ein Versprechen über 20 Festmeter Holz abgeben. Jetzt ist dieser Gutschein zu Geld geworden. Es darf aber immer nur soviel Geld im Umlauf sein, wie Güter aller Art auf dem Markt vorhanden sind. Also auch ein Versprechen, das auf einem Gutschein abgedruckt ist, kann zu Geld werden, wenn das Leistungspotential auch vorhanden ist was auf dem Gutschein abgedruckt ist. Erst wenn mehr bedruckte Zettel in Umlauf sind, als GÜter aller verschiedenster Art, wird es gefährlich.
Dass Gold- & BTC-Mining Unmengen an Strom verbraucht, ist nicht ideal, aber beide Phänomene sind doch gewissermaßen eine Notwehr gegenüber dem Wahnsinn unserer Zentralbanker.
Ja, ohne QE gäbe es wohl keine Kryptos.