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RE: Sind Kryptos Geld?

in #deutsch6 years ago (edited)

dem Verdienen an Zinsen, die sie auf "Einheiten" nehmen, über die sie gar nicht verfügen, würde ich sofort abschaffen, da letztlich alles Betrug am Individuum.

Zinsen haben mit Geld an sich überhaupt nichts zu tun.

Der Zins ist nicht an das Vorhandensein von Geld gebunden (Otmar Issing, 2007).

Der Zins ist nur eine Gebühr dafür, dass Dir die Bank ermöglicht Güter in der Gegenwart zu erwerben, für die Du zukünftige Arbeitskraft eintauschst.
Diesen Service erfüllt die Bank unbestritten und verdient dafür auch die Bezahlung.

Sort:  

Zweifelsfrei verdient sie das-wenn sie mir etwas aus Ihrem Eigenbesitz geben würde, etwas, was sie selbst hat, etwas Reales, einen Wert, von mir aus Papierscheine oder grüne Murmeln oder kleine Kupferwürfel mit gedecktem Gegenwert, nicht aber beliebig vermehrbare "Papierscheinchen" virtueller Natur, auf deren Herstellung das von ihr repräsentierte Zwangs-System das Monopol hat.
Zinsen für das Verleihen von etwas derartigem zu nehmen, halte ich für Betrug.
Naja, ich muss mir zum Glück nix mehr "leihen" von diesem System, glaub ich zumindest:)
Issing muss ich mal nachlesen.

Issing war auch einer der ersten Testleser von Dr. Eckhardts Buch.

Papierscheinchen oder auch Buchgeld ist nicht beliebig vermehrbar.
Die Bank stellt Geld nur auf Verlangen her und trägt für die Rückzahlung das Risiko.
Wenn ich Dir eine Put Option auf den S&P 500 Index verkaufe, stelle ich im Prinzip auch etwas virtuelles theoretisch beliebig vermehrbares her.
So lange vermehrbar, wie es Käufer für diese Option gibt und so lange ich genug Geld in meinem Account habe, um das Margin Requirement zu tragen. Auch hier gibt es keine 100% Deckung, da ich nur etwa 20% hinterlegen muss. Als Optionsverkäufer tut man auch nichts anderes als eine Bank, oder besser gesagt eine Versicherung. Damit das Geschäft nach dem Verfallstag auch wirklich ausgeführt werden kann, auch wenn ich vorher pleite gehe, schaltet sich ein Clearing House dazwischen.
Als Käufer meiner Option, also eines puren Versprechens meinerseits, kannst Du die Option jederzeit wieder zu Geld machen, indem Du sie verkaufst.
Das funktioniert in den Terminmärkten seit Jahrhunderten, ganz ohne Zentralbanken oder Golddeckung. Selbst beim 87er Crash musste nicht ein Clearinghouse, kein Broker und auch keine Terminbörse ihre Türen schließen oder brauchte einen Bailout.
Was hier seit Jahrhunderten grenzüberschreitend ohne Staat funktioniert, kann nur als Musterbeispiel für ein freies und privates Geldsystem dienen.

Im "normalen" Geschäft mit dem Schuldsklavenbürger ist das Risiko der Banken in der Regel doch gering.
Kann z.B. der Immokreditschuldner nicht mehr zahlen erhält die Bank neben den -und aus den für diesem Zwecke hergestellten Geldern heraus- bis zum Eintritt der Zahlungsunfähigkeit kassierten Zinsen die Immobilie für Gelder, die sie vorher nicht besessen hat.
Zinsen zu kassieren wäre letztlich nur in Höhe der zur Verfügung gestellten Eigenmittel der Bank korrekt-der Rest ist de novo und dafür Zinsen zu nehmen eigentlich zumindest anrüchig, oder?

Nein, der geplatzte Kredit muss ja ausgebucht werden. Also von der Bank selbst getilgt. Das kommt aus Eigenmitteln, schmälert also den Gewinn, oder wenn es keinen Gewinn gibt, muss das Eigenkapital aufgestockt werden und das kostet. Dazu kommen noch die hedging Kosten der Bank. Da eine Bank ja in der Regel langfristig zu fixen Zinsen verleiht, sich aber meist nur kurzfristig refinanzieren kann, muss sie gleich bei Kreditvergabe ihr Zinsrisiko hedgen. Da ihr Risiko steigende Zinsen sind, muss sie z.B. Bund Futures oder ein anderes Kreditinstrument mit ähnlich langer Laufzeit wie der vergebene Kredit shorten. Hier kommen wiederum die cost to carry ins Spiel. Futures bieten zwar einen hohen Hebel, aber in der Regel ist der back month bond future niedriger als der Front month future.
Du verlierst also alle 3 Monate beim Rollen Geld.
Fällt der Bank beim Platzen des Kredites das Haus zu, kommen wieder Kosten auf sie zu Käufer finden, Versteigerung etc.
In der Regel ist das Platzen eines Kredites immer ein Verlustgeschäft für die Bank.
Man darf nie die Bankbilanz vergessen!
Selbst wenn eine Bank sich selbst einen Kredit gibt, um eine Immobilie zu erwerben, kommt das Geld nicht aus dem Nichts, sondern muss aus zukünftigen Einnahmen von der Bank selbst wieder vernichtet werden.
Leider verstehen die meisten, vor allem libertären Geldtheoretiker aber auch gar nichts vom Bankgeschäft. Selbst die meisten Bänker wissen zwar was sie tun müssen, aber nicht warum und was dahintersteckt.
Um das Wesen des Geldes zu verstehen, muss man aber alle Zahnräder und jede Schraube kennen.
Ach hätten wir doch eine freie Marktwirtschaft!
Ich würde sofort eine Bank gründen.
Das würde mir wirklich Spaß machen.

Ich würde in Deine Bank investieren:)

Gold wirst Du da aber keines finden.

Das hab ich ja selber:)
Und würde eh nicht in die Hände/Tresore einer Bank geben:)
Sicher ist sicher!

Und das es Banker gibt, die sauber bilanzieren, sieht am an der Deutschen Bundesbank und der Bilanzierung des Kopfgeldes bei der Währungsreform von 1948. Das Manko dabei ist jedoch der Staat. Er hat diese Verbindlichkeit bis dato nicht zurückgezahlt und profitiert von der steigenden Inflation. Er entschuldet sich durch den Kaufkraftverlusst auf kosten aller Nettosteuerzahler. Zusätzlich setzt er die 1% Zins (linke Tasche rechte Tasche) die die Bundesbank erhebt als Einnahme dem Staatshaushalt hinzu. Umgerechnet auf die Jahre kommt die Gleiche Summe an Zins in den Staatshaushalt und die Tilgung die nun die Dritte Generation verrichten muss wird durch Steuermittel beglichen die diese Generation berappen muss. Umgerechnet auf alle Nettosteuerzahler sind das rund 800 € je Nettosteuerzahler. Diese Form von hedging ist äußerst fragwürdig.

Naja, dieses Mal rettet uns ja die EU vor der BRD, da dieser Kredit ja wegen Maastricht getilgt werden muss.
Welche Ironie.

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