Endlich Ordnung bei der Kinderkleidung - eine Anleitung für Dummies und Chaosqueens (Teil 1)

Es gibt Menschen, die sind einfach ordentlich und strukturiert - und dann gibt es andere, die täglich mit dem Chaos kämpfen und darunter leiden, aber keine Lösung finden. Für diese Leute - zu denen ich mich auch zähle - habe ich diesen Artikel geschrieben.

Ein Jahr lang habe ich nämlich keine Kinderkleidung mehr sortiert, bis ich nach ein wenig Internetrecherche und Herumfragen am Wochenende endlich die Ärmel aufgekrempelt und ALLE Kinderkleidung (Babygröße bis 152) neu ausgemistet und sortiert habe. 😮

Kurz über mich: Ich bin 37 Jahre, Wienerin und Mutter von 3 Töchtern (1-8 Jahre alt), die alle sehr viel Gewand haben. (Jedenfalls verglichen mit dem, was ich früher einmal hatte.)

Über ein Jahr keine Kinderkleidung sortiert

Solange es nur zwei Kinder waren, bin ich ganz gut mit dem Kleidung Sortieren klar gekommen, aber bei drei ist mir dann die Sicherung durchgebrannt und nichts ging mehr.

Das heißt im Klartext: Ich habe über 1 Jahr lang keine Kinderkleidung mehr sortiert, sondern nur das was zu klein war pro Kind in einen großen Sack gestopft, maches auch in Kisten und neue (gebrauchte) Kleidung in großeren Größen nachgeschlichtet.

Das Ergebnis sah dann im Wesentlichen so aus:

Und es hat mich sehr belastet: der Schrank völlig durcheinander. Kein Überblick, was von welcher Größe da ist, teilweise viel zu viele Kleidungsstücke pro Kleidergröße, vieles davon kaputt oder fleckig, Kisten und Säcke mit Kleidung, die an verschiedenen Orten im Haus herumstehen, mein Mann kurz davor durchzudrehen.

Gottseidank hat eine Freundin beschlossen, einen Kleidertausch für uns Mütter zu veranstalten und dabei wird es auch einen Kleidertausch für Kinderkleider geben. Die Chance also Überschüssiges loszuwerden und eventuell benötigtes zu besorgen.

Weitere Kanäle, um überschüssige Kinderkleidung loszuwerden:

• Bekannte und Verwandte, die Kinder bekommen
• Ev. im Kindergarten fragen
• Bei der Caritas oder anderen sozialen Einrichtungen abgeben
• Gut erhaltene (Marken-)kleidung, Winterkleidung, Schuhe über Inserate (in Österreich: willhaben.at verkaufen)
• Bei markenloser Kleidung wird es schwierig, Käufer zu finden. Eventuell kann man Pakete machen.
• Verkaufsgruppen auf Facebook
• Verschenken in Share and care Gruppen auf Facebook
• Kleidertausch organisieren
• Bei verschiedenen (Pfarr-)Flohmärkte spenden (auch super für Spielzeug und sonstiges Klumpert)
• Die Sachen auf Tauschmärkten verkaufen. Diese werden von Pfarren oder Vereinen organisiert, um Spenden zu generieren. - Gerade bei Kleidung ist es dort aber auch Glückssache, ob es verkauft wird oder nicht. Bei mir gingen von 20 Stücken oft nur 4-5 weg... (Wenn man will, kann man aber meistens den Rest spenden.)

Bei mir sollte es diesmal kurz und schmerzlos sein, d.h. es gab nur 3 bzw. 4 Kategorien:

• Gut erhaltene Bubenkleidung geht an die Cousine meines Mannes, die ihren ersten Sohn erwartet.
• Gut erhaltene Mädchenkleidung geht zum Kleidertausch
• Kaputte oder fleckige Kleidung wird sackweise zum H & M gebracht und in je einen 15% Gutschein für 1 neues Kleidungsstück umgewandelt.
• 2 Hosen werde ich auf willhaben.at verkaufen, weil es sich um kaum getragene teuer gekaufte Markenkleidung handelt.

Kritieren für bleiben oder gehen:

• Kaputt und/oder fleckig -> weg! (ja auch, wenn es ein selbst gekauftes Lieblingsstück aus den wunderbaren 4 Wochen in der Türkei war. Ja auch dieses muss weg!)
• Keines meiner beiden ersten Kinder wollte es jemals tragen. -> weg!
• Dann wollte ich eine Maximalmenge pro Kleidungstückart festlegen. Das ist mir aber nicht fix gelungen. Trotzdem ungefähr: Die 3. oder 4 Jerseyweste -> weg! Mehr als 1 Fleecjacke -> weg! das 11. T-Shirt und die 15. Hose -> weg!
• Mein Maximalmaß war, dass alles von einer Kleidergröße in eine Kiste gehen sollte. Wenn das nicht möglich gewesen wäre, hätte ich noch einmal alles durchgehen und die ungeliebtesten Stücke aussortieren...

In welchen Behältnissen kann man Kinderkleidung gut aufbewahren?

Ich glaube ich habe in dieser Hinsicht schon alles durch: Pamperskartons, Umzugskartons, Papiersackerl (Papiertüten), Müllsäcke, alte Koffer und Taschen, einfach so im Schrank, Vakuumbeutel und Plastikboxen.

Vakuumbeutel

Jede Aufbewahrungsart hat ihre Vor- und Nachteile. Zuletzt hatte ich mich auf Vakuumbeutel festgelegt und (vor 2 Jahren) damit auch eine ganz gute Ordnung, aber die war nicht nachhaltig.

Vorteile: Sie brauchen weniger Stauraum. Die Kleidung ist ungeziefersicher, luftdicht verpackt. Man sieht was drinnen ist. Das Material ist dünn d.h. minimaler Plastikaufwand für maximale Kleideraufbewahrung.

Das Problem: In die Vakuumbeutel kann man nicht mal eben schnell was reingeben oder rausholen. Man muss sie öffnen, die gewünschte Änderung vornehmen und sie dann wieder mühsam verschließen, den Staubsauger aus der Abstellkammer holen, anstecken, aussaugen, Vakumbeutel weggräumen, Staubsauger wegräumen, sich erschöpft ausruhen.

**Fazit: **Die Vorteile wiegen für mich die Nachteile nicht auf. Die Folge: Offene Vakuumbeutel liegen im Schrank oder auf der Gästezimmercouch herum und werden nicht mehr ordnungsgemäß verschlossen und/oder Sachen landen nicht im Vakuumbeutel, weil es zu mühsam ist und in Folge liegen eben diese Sachen irgendwo herum. Außerdem finde ich die Beutel unübersichtlich.

Durchsichtige Plastikboxen

Also muss eine neue Lösung her. Eine, die ich eigentlich aus Umweltschutz-Plastikspar- und Platzgründen nicht wollte: Durchsichtige Plastikboxen. Ich habe mich für die vom Schwedischen Möbelhaus entschieden, weil ich die direkt holen kann, wenn ich sie brauche und sie sich preislich nicht wesentlich von Objekten unbekannter Qualität und Aussehen vom günstigen und schnellen Versandriesen unterscheiden. - Na ja und Kaffee und Zimtschnecken habe ich beim Einkauf auch noch bekommen! (Wer könnte dazu schon nein sagen? :D ) - Die Maße meiner Boxen sind: 57x39x28 cm, 45 Liter. Darin ist wirklich gut Platz für eine Kleidergröße, eventuell sogar inkl. Winterkleidung.

Vorteile: Die aufgestapelten Boxen sehen sehr ordentlich aus. Der Platz pro Kleidergröße ist genau definiert. Durch die große Öffnung kann man leicht Sachen hineingeben oder wieder rausnehmen. Es gibt keine Ausrede die Sachen lange herumkugeln zu lassen. Man sieht gut, was drinnen ist.

Nachteil: Fixer Platzbedarf pro Kiste, egal ob sie leer oder voll ist. Sie sind aus Plastik. Die Kleidung wird nicht komprimiert. Die Kisten sind nicht luftdicht.

Meine Vorgehensweise?

Nachdem die Kleidung nur sehr ungefähr pro Kind sortiert war, brauchte ich immer ungefähr 3 Boxen, um die Kleidung aufzuteilen. Dazu noch eine Box für Müll und ein oder 2 Boxen für die Sachen zum Weitergeben.

Dann leerte ich den Behälter mit Kinderkleidung auf einen großen Haufen und fing an, nach den oben genannten Kriterien zu sortieren. (OK, das könnte man auch ordentlicher anrichten, aber so bin ich nun mal... Und in dem Chaos gab es ja schon irgendwie eine Struktur... 😄 )

Am Trampolin sitzend sortierte ich alles...

Voila! Das war das Ergebnis nach dem ersten Tag. 🎉 :

Und das war das Ergebnis nach dem zweiten Tag.

Yippee ei yeah!!!

Ich mitten zwischen meinen Boxen und schon etwas erschöpft, vom vielen Sortieren...

Der dritte Tag

Am dritten Tag sortierte ich noch die Kleidung, die meiner ältesten Tochter noch zu groß ist in:

• ihr zum Ansehen, Anprobieren geben
• aufheben, da noch zu groß
• weggeben (kaputt oder verschenken)

Und siehe da, aus den 3 Säcken voller Chaos wurde eine halb volle Lade und viel inneres Wohlgefühl.

Noch zu erledigen

• Winterkleidung
  Jetzt habe ich noch die Winterkleidung übrig, die ich schon auf einen großen Haufen geworfen habe, um mit dem Sortieren zu beginnen. Und weil ich schon so in Fahrt bin, werde ich auch noch alle Kinderschuhe die ich besitze herbeischaffen und auch großzügig aussortieren. (Sie sind teilweise bei meinen Eltern gelagert.)

• Alles, was weg muss tatsächlich außer Haus schaffen.
• Das, was bleibt in den Schrank einräumen. (Dafür brauche ich wohl noch einen Zauberstab, mit dem ich 2 Kisten nebeneinander zaubern kann. - Hiiilfe Bibi Blocksberg!!!)

Bleibt dran! Ich werde euch die finalen, finalen Ergebnisse auch noch präsentieren... 😂

PS: Schlechte News: Bei meinen Eltern im Keller wurden noch 2 Vakuumbeutel mit Kinderkleidung gefunden. OH NEIN!

PPS: Das war die schlechteste Posting Experience ever! Ich wollte über busy.org veröffentlichten und musste den Artikel mindestens 3x neu formatieren und die Fotos neu einfügen, weil immer etwas schief gegangen ist. Letztendlich habe ich ihn direkt hier auf steemit gepostet, weil busy.org nicht veröffentlich hat...