Die Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts, Teil 5: Das Nachspiel der Tat und der Lügenprozess

in #deutsch7 years ago

Die ist der fünfte und letzte Teil meiner Serie über den Tod Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts. Beide sind bereits heimtückisch ermordet worden. Welches Nachspiel werden die Taten haben? Die vorherigen Teile dieser Serie waren:

Reaktionen in der Reichskanzlei

Pabst

Waldemar Pabst, Bild Wikipedia

Ungefähr 4 Stunden nachdem sich beide Morde ereignet hatten, benachrichtigte Waldemar Pabst seine Vorgesetzten Generalleutnant von Hofmann und General von Lüttwitz. Von Hofmann meinte zwar, er hätte die Morde an Luxemburg und Liebknecht nicht befohlen, würde sich aber hinter Pabst stellen. Hauptmann Kurt von Schleicher, der stellvertretend für Lüttwitz den Anruf entgegennahm, beglückwünschte Pabst zu seiner Tat. Danach verbreitete sich die Nachricht von der Exekution Luxemburgs und Liebknechts wie ein Lauffeuer durch die militärischen Instanzen.

Waldemar Pabsts Telefon stand von da an die ganze Nacht nicht mehr still. Auch Hauptmann von Schleicher rief zurück und befahl ihm im Namen Paul von Hindenburgs, dem Leiter der OHL, sich in der Reichskanzlei einzufinden, desweiteren gab er ihm den Rat, Pabst solle seinen Abschied nehmen und ein Verfahren gegen sich selbst einleiten, es handle sich nun mal um einen politischen Mord. Pabst hatte nicht mit solch ernsten Konsequenzen seiner Tat gerechnet. Am nächsten Tag fand er sich zusammen mit von Hofmann und von Lüttwitz in der Reichskanzlei ein. Sicherheitshalber ließ er mehrere LKW’s mit 50 seiner besten Soldaten vorfahren um einer Verhaftung zu entgehen (vgl. Gietinger 1993, S.24).

Jedoch waren seine Sorgen unbegründet. In der Reichskanzlei traf Pabst auf Friedrich Ebert, Gustav Noske und weitere Volksbeauftragte. Ebert und Noske beglückwünschten Pabst zu seiner Tat und drückten ihm die Hand. Nun wurde beraten wie man weiter vorgehen sollte. Man entschied vorerst, um der Gefahr, dass Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von den radikalen Linken zu Märtyrern hochstilisiert werden könnten, vorzubeugen, an der fingierten Darstellung Pabsts festzuhalten, dass Karl Liebknecht auf der Flucht erschossen und Rosa Luxemburg von einem Mob gelyncht wurde.

Jedoch wollte man auch ein Ermittlungsverfahren einleiten, das allerdings von dem Kriegsgericht der Garde-Kavallerie-Schützen-Division ausgeführt werden sollte. Die MSPD-Köpfe, Noske und Ebert, ließen so die alten Militärkameraden der Täter über die Mörder richten. Auf jeden Fall konnte Pabst die Reichskanzlei zufrieden verlassen. General von Lüttwitz ließ den Oberleutnant Vogel verhaften und eine Verlautbarung der Regierung versprach "strengste Untersuchungen und, falls Vorschriften verletzt worden seien, in der schärfsten Weise einzugreifen" (Gietinger 1993, S.25). Zeitgleich mit diesen hohlen Phrasen veröffentlichte der Propagandachef der GKSD Dr. Fritz Grabowsky eine amtliche Darstellung zum Ablauf der Tode von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, in der Pabst fingierter Tathergang propagiert wurde, die im ersten Teil dieser Serie erzählt wurde. Blindlings folgte die gesamte Berliner Presse mit Ausnahme der Roten Fahne und der Freiheit, dem Presseorgan der USPD, diesem Bericht. Sie veröffentlichten Artikel über Liebknechts Erschießung auf der Flucht und dem Lynchmord an Rosa Luxemburg durch den wütenden Mob (vgl. Gietinger 1993, S.25f.).

Die Untersuchung

Zuerst leitete der Kriegsgerichtsrat (KGR) Kurtzig die Ermittlungen, er war allem Anschein nach tatsächlich um Aufklärung bemüht. Er ließ mehrere Zeugen vernehmen und schnell ergaben sich starke Zweifel, dass Grabowskys amtliche Darstellung des Tathergangs der Wahrheit entsprach. Es hatte sich nun mal keine wütende Menschenmenge vor dem weiträumig abgesperrten Hotel-Eden befunden.

Am 16.01.1919 ließ Kurtzig den Leutnant Pflugk-Harttung verhören und danach verhaften. Als Pabst und weitere ranghohe Offiziere merkten, dass Kurtzigs Ermittlungen tatsächlich Fortschritte machten, wurde dieser seines Amtes enthoben und man ernannte Paul Jorns zum Leiter der Untersuchungen.

KGR Jorns machte seine Sache aus der Sicht der Täter wirklich gut. Er behinderte die Ermittlungen, wo es nur ging. Jedweden Schriftverkehr, seien es nun Briefe, Akten oder Abhörprotokolle, ließ er, bevor er alles an die Regierung, das Kriegsministerium oder andere Behörden schickte, erst einmal zweien der Täter zu kommen: Pabst und Pflugk-Harttung (vgl. Gietinger 1993, S.27f.). Nichts Schriftliches erreichte die offiziellen Behörden ohne vorher von Pabst oder Pflugk-Harttung bearbeitet worden zu sein. Des weiteren ging Kurtzig auf mehrere Indizien nicht ein, ließ Vogel aus der Untersuchungshaft entlassen und fälschte mehrere Aussagen. Er versuchte also mit allen Mitteln die Untersuchung zum Erliegen zu bringen. Und das wäre beinahe KGR Jorns auch gelungen. Jedoch veröffentlichte Leo Jogiches am 12.2.1919 einen Artikel in der Roten Fahne, der dem tatsächlichen Geschehen in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar verblüffend nahe kam. Der Druck der Öffentlichkeit auf die Regierung wurde größer und man beschloss gegen die Täter ein Gerichtsverfahren einzuleiten, jedoch wieder geführt durch das Kriegsgericht der GKSD (vgl. Gietinger 1993, S.29ff.).

Der Lügenprozess

Am 8. Mai 1919 betraten die Richter und die Angeklagten – durch ein und dieselbe Tür wohlgemerkt – das durch Einheiten des GKSD abgeriegelte Kriminalgericht in Moabit, in dem am Kopfende des Verhandlungssaales ein riesiges Bild von Kaiser Willhelm II. hing. Bezeichnend für diesen Prozess war erstens, dass die Angeklagten und Richter im allgemeinen sich eher so verhielten, als ob es sich nicht um eine Verhandlung sondern um eine Art Kameradschaftstreffen handele, so unterhielt man sich beispielsweise mit den Verwandten im Zuschauerraum. Und zweitens, dass man davon ausgehen konnte, je höher der Dienstgrad des aussagenden Zeugen war, desto größer und dreister waren dessen Lügengeschichten (vgl. Hannover/Hannover-Drück 1967, S.61-115; vgl. Gietinger 1993, S.30).

Es gab wohl keinen einzigen Soldaten, der nicht in irgendeiner Weise in diesem Prozess log. Und die 'Unbefangenheit' des Gerichtes zeichnete sich schon dadurch aus, dass ein alter Freund von Pabst und von Pflugk-Harttung zu einem der drei Richter ernannt wurde. Deshalb wurde die völlig unglaubwürdige Darstellung, Liebknecht sei auf der Flucht erschossen worden, als das Auto eine Panne hatte, als wahre Begebenheit akzeptiert und sämtliche Beteiligten (Heinz und Horst von Pflugk-Harttung, Stiege, Liepmann, Friedrich, Peschel und Schulze) wurden freigesprochen.

Im Fall von Rosa Luxemburg kam es jedoch nicht zu einem kollektiven Freispruch, da die These vom Lynchmob gänzlich unhaltbar geworden war. Man hatte jedoch die Leiche von Rosa Luxemburg noch nicht gefunden und konnte somit nicht feststellen, ob sie durch den Pistolenschuss oder durch die Kolbenschläge Otto Runges gestorben war. Auch ließ sich nicht der tatsächliche Schütze ermitteln, da sich die Zeugenaussagen der Beteiligten widersprachen. Grantke und Weber behaupteten, dass Vogel auf dem Trittbrett des Wagens gestanden und Frau Luxemburg erschossen hätte. Der Jäger Poppe hingegen glaubte aber, Vogel im Inneren des Wagens gesehen zu haben. Janschkow und Hall behaupteten, Vogel habe auf der Rücklehne des Vordersitzes gestanden und sich mit ihnen unterhalten, als der Schuss fiel. Alle Beteiligten, einschließlich Vogel, konnten sich an einen unbekannten Marineoffizier erinnern, der mitgefahren war. Der Schütze konnte also nur der Leutnant Vogel oder jener unbekannte Offizier sein, bei dem es sich, wie wir später sehen werden, zweifellos um Hermann Souchon handelte (vgl. Gietinger 1993, S.45-50).

Das Gericht kam zu folgendem Urteil:

"Runge bekam u.a. wegen versuchten Totschlags zwei Jahre Gefängnis. Vogel wurde vom Vorwuf des versuchten Totschlags freigesprochen und u.a wegen Beiseiteschaffung einer Leiche zu zwei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt." (Gietinger 1993, S.34)

Der 'Vogel' fliegt aus

Wenige Tage nach Ende des Prozesses erreichte Waldemar Pabst ein Anruf von dem Kommandanten des Moabiter Gefängnisses,von Zitzewitz, dass Vogel seine Aussage ändern wolle. Der Richter Canaris und Waldemar Pabst befürchteten jetzt, dass Vogel, der entsetzliche Angst hatte, von Spartakisten gelyncht zu werden, nun die Wahrheit sagen würde. Also schmiedeten sie den Plan, Leutnant Vogel die Flucht aus dem Gefängnis zu ermöglichen. Ein Richter verhalf also einem Angeklagten zur Flucht, ein absolutes Novum in der deutschen Rechtsgeschichte.

Am 17. Mai 1919 fuhr Canaris mit einer Bescheinigung, welche die gefälschte Unterschrift des KGR Jorns und einen Stempel des GKSD trug, zu dem Moabiter Untersuchungsgefängnis. Dort gab er sich als Leutnant Lindemann aus und ließ den Offizier Vogel aus dessen Zelle holen. Danach schleuste er Vogel über die Grenze in die Niederlande. Die Öffentlichkeit war sichtlich empört, sogar die Pressestimme der MSPD, der Vorwärts, kritisierte die Regierung, wie man sich von dem Kriegsgericht eine "derartige Verhöhnung der Rechtspflege" (Vorwärts vom 29.05.1919) gefallen lassen könne.

Man ließ nach Vogel fahnden, konnte ihn anfangs jedoch nicht auffinden. Später setzte ihn die niederländische Polizei fest, aber ein Auslieferungsantrag wurde nie gestellt, da die GKSD dies mit allen Mitteln verhinderte (vgl. Gietinger 1993, S.34-40).

Die Leiche wird gefunden

Die Leiche Luxemburgs

Der Leichnahm Rosa Luxemburgs, Bild aus Hetmann 1987, S. 263

Am 31.05.1919 fand ein Schleusenarbeiter die Leiche Rosa Luxemburgs im Landwehrkanal. Später meldete Gustav Noske allerdings, dass die Leiche von einem Militärtrupp erst am 01.06.1919 gefunden worden sei. Die Gerichtsmediziner Dr. Strassmann und Professor Dr. Fraenkel untersuchten den Leichnam und stellten fest, dass die Todesursache definitiv nicht der Kolbenschlag Runges sondern der Pistolenschuss gewesen war. Somit war Rosa Luxemburg entweder von Oberleutnant Vogel oder dem ominösen Marineoffizier ermordet worden.

Die Rechtsgutachter bestätigten trotz dieser Erkenntnisse das Urteil gegen Runge und auch den Freispruch der Besatzung des Liebknecht-Transports. Jedoch beschloss man gegen Vogel eine neue Hauptverhandlung zu führen. Da dieser aber immer noch in den Niederlanden weilte und nichts daraufhin deutete, dass sich dieses ändern sollte, bestätigte Noske am 8. März 1920 das Fehlurteil gegen Vogel, dies wurde so rechtskräftig, obwohl das Sektionsgutachten klar gegen Noskes Bestätigung sprach (vgl. Gietinger 1993, S.44).

Souchon ist der 'mysteriöse Unbekannte'

Man wandte sich nun dem unbekannten Marineoffizier zu. 1921 glaubte man den Richtigen gefunden zu haben: Leutnant Krull. Krull hatte eine Uhr Rosa Luxemburgs während einer Hausdurchsuchung ungefähr eine Woche vor dem Mord gestohlen und versuchte sich mehrmals als Mörder Rosa Luxemburgs zu profilieren. Jedoch sagten alle Begleitpersonen des Luxemburgtransports aus, dass es sich bei Krull keinesfalls um den unbekannten Marineoffizier handeln konnte. Des weiteren bezichtigte der Fahrer Janschkow im Januar 1922 jemand anderen, der unbekannte Offizier gewesen zu sein:

Souchon sagte mir, als er mich am anderen Tage [am 16.01.1919] traf, er wäre mit dabei gewesen. In welcher Weise er beteiligt war, kann ich nicht sagen." (Prozessakten: LAB, Rep. 58, Nr. 75, BD. 2 BL. 122f.)

Souchon sollte daraufhin vernommen werden, ließ sich vorerst jedoch nicht auffinden. Im Februar 1922 hatte Souchon bemerkt, dass man nach ihm suchte, er meldete sich aus Helsinki und gab zur Kenntnis, dass er für eine Beantwortung aller Fragen zur Verfügung stehe und die Reise nach Deutschland antreten wollte. Der Marineoffizier blieb jedoch in Helsinki und im Herbst 1923 teilte der Schwiegervater Souchons mit, dass dieser in Finnland "nicht abkömmlich sei" (Gietinger 1993, S.48) und daher nicht nach Deutschland reisen könne. Erst 1925 wurde Hermann Souchon zufällig in Berlin aufgegriffen und daraufhin vernommen. Er gab in dieser Vernehmung zwar zu, in dem Auto, in dem Luxemburg ermordet worden war, mitgefahren zu sein, leugnete aber, den Todesschuss abgegeben zu haben. Nach der Vernehmung reiste Souchon unverzüglich nach Helsinki zurück. Im Oktober 1925 kam man dann auf die Idee, das Verfahren gegen Souchon von der Beihilfe zum Mord auf Meineid auszudehnen und somit ihn auch der Falschaussage zu bezichtigen. Man wollte Souchon erneut vernehmen und bat ihn ein zweites Mal nach Deutschland. Souchon antwortete, er würde eine Mitteilung machen, sobald er wieder in Deutschland sei, jedoch wartete man vergeblich auf solch eine Nachricht und das Verfahren wurde am 18.07.1932 offiziell eingestellt (vgl. Gietinger 1993, S.49f.).

Schlussbetrachtung

Beisetzung

Beisetzung Karl Liebknechts und anderer Opfer des Januaraufstandes, Bild Wikipedia

In der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 1919 wurden die beiden Symbolfiguren der Revolution, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, von den Militärs ermordet. Danach kam es zu einem der wohl schamlosesten Lügenprozesse der deutschen Rechtsgeschichte. Die MSPD duldete, dass die alten Kameraden der Täter über die Angeklagten richteten. Akten verschwanden, Aussagen wurden gefälscht, Beweismittel beseitigt und es wurde gelogen, dass 'sich die Balken bogen'. Nie wurden die Mörder verurteilt und nie war man wirklich an der Findung der Wahrheit interessiert. Aber warum?

Die MSPD hatte schon in den Anfängen der Weimarer Republik ihre sozialistischen Wurzeln verraten und sie versuchte durch eine parlamentarische Demokratie und durch den Zusammenarbeit mit den alten militärischen Kräften der Kaiserzeit ihre eigene Machtposition zu erhalten. Genau dies hatten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht erkannt. Sie beide repräsentierten noch die alten sozialistischen Werte, die auch die SPD in früheren Zeiten propagiert hatte. Luxemburg und Liebknecht wollten die Revolution weiterführen und die alten Kräfte tatsächlich entmachten und nicht mit ihnen koalieren.

Die SPD sah deshalb immer mehr und mehr in Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ihre Feinde. Die SPD verriet ihre alten Ideale, installierte mehr oder minder erfolgreich eine parlamentarische Demokratie und näherte sich den Militärs an um mit einem starken Heer das neue System etablieren zu können. Die revolutionären Kräfte wehrten sich entschieden gegen dieses Streben. Um die revolutionären Kräfte zu vernichten oder mindestens um sie zu schwächen exekutierten die Militärs die beiden Symbolfiguren und Führer der Revolution, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, und die MSPD duldete diesen Mord und seine Folgen.

Um einen öffentlichen Eklat zu vermeiden und um ein 'Martyrium Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht' zu verhindern, versuchte die MSPD die wahren Tatumstände zu verschleiern und 'vergaß' zwischenzeitlich auch ihre demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätze und übergab die Ermittlungen und Verhandlungen an die Militärs. Es sei noch gesagt, dass ihr der Rechtsvorgang jedoch ein wenig aus den Fingern glitt, der Prozess wurde unkontrolliert von den Mördern selbst geführt und fast unerreichbar der MSPD entzogen.

Aus Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden später trotzdem Heldenfiguren; und das nicht nur für die Sozialisten, die sie zum Teil sogar zu einem Mythos verklärten, sondern auch für einen Teil des demokratischen Bürgertums. Kurt Tucholsky, ein Mitglied eben jener Schicht, schrieb über Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts:

„Märtyrer…? Nein.
Aber Pöbelsbeute
Sie wagtens. Wie selten ist das heute.
Sie packten zu, und sie setzten sich ein:
Sie wollen keine Theoretiker sein.

[…]

Die Parze des Rinnsteins zerschnitt die Fäden.
Da liegen die beiden am Hotel Eden.
Bestellte Arbeit? Die Bourgeoisie?
So tatkräftig war die gute doch nie…
Wehrlos wurden zwei Menschen erschlagen.

Und es kreischen Geier die Totenklagen:
Gott sei Dank! Vorbei ist die Not!
«Man schlug», schreibt einer, «die Galizierin tot.»
Wir atmen auf! Hurra Bourgeoisie!
Jetzt spiele dein Spielchen ohne die!

Nicht ohne! Man kann die Körper zerschneiden.
Aber das eine bleibt von den beiden:

Wie man sich selber die Treue hält,
wie man gegen eine feindliche Welt
mit reinem Schilde streiten kann,
das vergisst den beiden kein ehrlicher Mann!

Wir sind, weiß Gott,
keine Spartakiden.
Ehre zwei Kämpfern
Sie ruhen in Frieden!“ (Kurt Tucholsky)

Referenzen

Nochmal zum Abschluss die Quellen, auf die ich mich in allen Teilen bezogen habe: "Eine Leiche im Landwehrkanal" von Klaus Gietinger (1993), "Eine Deutsche Revolution" von Sebastian Haffner (1981), "Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Dokumentation eines politischen Verbrechen" herausgegeben von Elisbath Hannover-Drück und Heinrich Hannover (1967), "Die Geschichte der Rosa Luxemburg und ihrer Zeit" von Frederik Hetman (1987), sowie "Ich habe Sie richten lassen" von Gustav Strübel (1996).

Das war dann auch der letzte Teil der Serie über die Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts. Ich hoffe ihr konntet einiges daraus mitnehmen. Kommentare, Resteems und Upvotes sind natürlich gerne gesehen.

Sort:  

This post has received a 1.6 % upvote from @boomerang thanks to: @smcaterpillar

Coin Marketplace

STEEM 0.15
TRX 0.12
JST 0.025
BTC 54733.25
ETH 2475.50
USDT 1.00
SBD 2.15