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RE: Merkels Masseneinwanderung

in #deutsch5 years ago

„Wer kämpft um eine Idee, um eine große und gewaltige Idee, der muß alle Leiden in diesem unvermeidlichen Kampf ruhig, bewußt und, wie es einem ehrlichen Revolutionär gebührt, mit einer größten Energie zu ertragen wissen.“ — Ernst Thälmann

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/ernst-thalmann/

„Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. […] Ich bin Blut vom Blute und Fleisch vom Fleische der deutschen Arbeiter und bin deshalb als ihr revolutionäres Kind später ihr revolutionärer Führer geworden.“ — Ernst Thälmann Ernst Thälmann: Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, Berlin 1961, S. 73.

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/ernst-thalmann/

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Sehr hübsch. Eine schwärmerische Stimme aus dem 19 Jahrhundert. Und was soll das nun bezüglich eines Meinungsaustausches aussagen? Die Tricks aus der Kiste der Meinungszauberei sind mir nicht ganz so geläufig, wie du voraussetzt. Zunächst sagen die Worte von Ttälmann gar nichts. Weil sie aus einem Kontext gerissen und in unseren Kontext eingefügt wurden.
Und aus dem Berlin von 1961 stammen die Worte schon gar nicht. Korrektes Zitieren will so gelernt sein, wie aufrichtiges Argumentieren. Interessiertes, aufmerksames Lesen und Offenheit. Gaben, die nicht jedem gegeben sind.

Das Buch ist von 1961 und jemand hat eben die Briefe von Thälmann in diesem Buch behandelt. Ich will Dir damit nur vor Augen halten, dass es eine Zeit gab, da war es auch für Kommunisten keine Schande zu ihrem Land zu stehen. Heute sage ich "Heimat" und bin automatisch ein Neurechter. So etwas gibt es nur in Deutschland. Franzosen, Russen, Briten, Polen, Türken, alle sind stolz auf ihr Land und dürfen es auch sein. Warum ist das bei Deutschen nicht auch so? Irgend etwas ist in der Entwicklung der linken Ansichten seltsam verlaufen. Früher waren es Patrioten heute hassen sie Patrioten. Das wird mit diesem Zitat sehr deutlich. Da gibt es auch nicht aus einem Kontext zu reißen, weil das Zitat für sich selbst spricht. Es lässt sich nicht falsch interpretieren. Ernst Thälmann liebte Deutschland und heutige Linke wünschen sich Bomber Harris (Alliierte Bombardierung Dresdens) zurück und skandieren "nie wieder Deutschland".

Nein. Du hast nur das Gefühl, dass es so ist. Weil das eine Behauptung aus einer Breitbart-Echokammer bei Facebook ist, oder Whatsapp, oder von wo auch immer. Das kannst du nicht belegen, es sei denn, du reißt etwas aus dem Kontext. Es mag auch auf PEGIDA- oder Partei-Kundgebungen durch Gegendemonstranten passieren. Wenn man eine andere Meinung nicht aushalten kann, soll man mit der eigenen tunlichst hinterm Berg halten. Besonders dann, wenn man selbst im eingenen Kontext zuvor, die Heimat in den populistischen Dreck gezogen hat.

Ernst Thälmann liebte Deutschland und heutige Linke wünschen sich Bomber Harris (Alliierte Bombardierung Dresdens) zurück und skandieren "nie wieder Deutschland".

Muss ich unter unzulässiger Behauptung verbuchen. Dass ich darauf eingehe erfordert zwingend den Beleg der Behauptung, Wer, wann, wo, unter welchem Kontext? Sie meinten sicher das 3. Reich-Deutaschland. Will tatsächlich niemand haben. Oder?

alle sind stolz auf ihr Land und dürfen es auch sein

Das ist eine irrationale Neigung. Stolz auf die eigenen Kinder lasse ich gerade noch so gelten. Stolz auf das Land kann eigentlich nur der Gutsherr sein. Na ja, wenn du unbedingt stolz auf Deutschland sein willst, darfst du das gerne sein.
Da kann niemand was dagegen haben, solange dich dein Stolz nicht zur Überheblichkeit verleitet.

Da gibt es auch nicht aus einem Kontext zu reißen, weil das Zitat für sich selbst spricht.

Das Zitat ist im Kontext der Zeitgeschichte zu betrachten, wie auch zu bewerten. Es ist einzuschätzen, wie die Zeitgenossen miteinander gesprochen haben, welche Attitüde gewählt wurde und welche Ideale man hatte. Der politische Kontext, der zu der Aussage Thälmanns geführt hat, war ein Vaterland (Achtung – Patriarchat). Wir leben in einer verfassten Republik. Das Verhältnis zwischen Staat, Land und Bürger ist durch eine Verfassung definiert und nicht mehr mit Blut, Stahl und dem eigenen Leben besiegelt. Denkst du an eine Wochenschau von 1939, erkennst du den dramatischen Tonfall des Sprechers selbst noch wieder, bspw. in einer Berichterstattung von 1966. Die Sprache ändert sich langsam, wie die Ideale. Man neigte damals zum schweren Drama. Wir haben einen klaren Deal auf dem Boden unserer Verfassung. Da kann man vollkommen cool bleiben und redet vielleicht vornehm von dem Glück, Bürger dieses Landes zu sein.

… in der Entwicklung der linken Ansichten seltsam verlaufen. Früher waren es Patrioten heute hassen sie Patrioten.

Niemand hasst, außer den Patrioten, scheint es mir. Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass im Patrioten sowohl der Vater steckt, wie auch der Idiot? Scherz beiseite. Bei nahezu jedem irrsinnigen Mist der Zeitgeschichte waren die Patrioten beteiligt. Wo die aufgetaucht sind, waren die Toten nie weit weg.

Ich will Dir damit nur vor Augen halten, dass es eine Zeit gab, da war es auch für Kommunisten keine Schande zu ihrem Land zu stehen.

Es ist auch heute für die Linke keine Schande zu ihrem Staat zu stehen. Ich finde gerade einige Linke sehr interessant. Du darfst Eines niemals verwechseln. „Mein Land“ sagt der Landbesitzer. „Mein Staat“ sagt der Bürger. Das sind verschiedene Gegenstände der Betrachtung. Du meinst mit „Mein Land“ den ganzen Staat. Da gehört aber gar nichts Dir allein. Das gehört alles uns! Bis auf das Privateigentum. Das kann dir aber nur abgefuggelt werden, oder wir enteignen dich. Auf dem Boden der Verfassung, versteht sich von selbst.

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