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RE: Frau in Österreich wegen Hasspostings zu Gefägnisstrafe verurteilt!

in #deutsch6 years ago

Das sehe ich anders. Man müsste, bevor man sich ein Urteil über das Urteil bildet, wissen, was die Frau geschrieben hat.

Der Tatbestand der "Verhetzung" ist normalerweise deutlich mehr als eine bloße Beleidigung, und richtet sich meines Wissens nach gegen Anstachelung zur Gewalt. So was ist durchaus ernst zu nehmen.

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Ich glaube nicht, dass wir das so verschieden sehen. Ich finde es auch schade, dass man nicht weiss, was sie geschrieben hatte. Und natürlich ist es schade, dass nirgendwo steht, was der Unterschied zwischen einer Beleidigung und einer Verhetzung ist.
Ich hatte auch geschrieben, dass Beleidigungen an sich schon unangebracht sind, geschweige denn "Anstachelung zu Gewalt" (wie immer das wiederum definiert ist).
Es kann also gut möglich sein (wenn auch unwahrscheinlich, denn wie viele Menschen kann diese Unbekannte wohl "verhetzt" haben?), dass in diesem Fall die Strafe gerechtfertigt ist.
Aber mir scheint, der eigentliche Zweck dieses Prozesses ist es, ein Exempel zu statuieren, um möglichst andere abzuschrecken, ihre Meinungen kundzutun. Daher auch die ganze Schwammigkeit bei der Beschreibung des Tatbestandes. Bei Mord oder Körperverletzung wird meist beschrieben, was der Täter gemacht hatte (Messerstiche, getreten, erwürgt,...), etc. Sollte man da hier nicht auch mehr Details ausser "fb posting" erfahren dürfen?

Die Schwammigkeit der Beschreibung ist tatsächlich ein Problem. Sollte es ein Gewaltaufruf gewesen sein, macht es juristisch keinen Unterschied, ob sie den vor 50 Mistgabel-schwingenden Maskierten im RL oder vor 50 Tastaturhelden auf FB getätigt hat. Sollte es eine der inzwischen leider üblichen Grauslichkeiten im Netz gewesen sein (die, und da habe ich inzwischen nachgelesen, vom neuen Verhetzungs-Paragraphen eventuell tatsächlich miterfasst sein könnten, schließe ich mich der Meinung an, dass eine Haftstrafe überzogen ist.

Korrekt. Es kommt darauf an was genau geschrieben wurde und auch wie.

"Ich mag keine Katzen und würde mir nie eine als Haustier anschaffen" ist etwas anderes als "Katzen sind %&€#@% und alle die eine haben sollte man #&%@€“. Je mehr Sprache abgleitet desto weniger kommt der Inhalt beim Gegenüber an und desto eher sagt/schreibt man Dinge die man "gar nicht so gemeint" hat.

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