Wahl des US-Präsidenten - Mechanistisches Denken II
Ich sage zur Wahl des US-Präsidenten nur folgendes: Es ist das passiert, was ich erwartet habe. Mit Prognosen habe ich mich zwar zurückgehalten.
Aktuelle Daten findet man unter folgendem Link:
http://www.politico.com/2016-election/results/map/president
(Flaggenbilder dürfen verbreitet werden. Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten)
Angesichts der Tatsache, dass sogenannte Experten aus Europa teilweise Wahrscheinlichkeiten von 10/1-20/1 zugunsten eines Sieges von Clinton ins Feld geführt haben, ist das Ergebnis ein sehr überraschendes. Dazu haben praktisch alle europäischen Medien in eine ähnliche Richtung geschrieben. Die werden heute - vorsichtig und sehr nett ausgedrückt - nicht gerade bestätigt.
Als Quelle für das zu erwartende Stimmenverhältnis habe ich immer wieder die Poll-Seite der LA Times konsultiert, bei der Trump über die Zeit mehrheitlich vorne lag. Wenn ich die hierzulande zitierte, erntete ich eher müdes Lächeln, ein Darauf-Aufmerksam-Machen bitte weniger Rechtsblättchen (LA Times ist eine mitte-liberale Zeitung) zu lesen oder einfach die Realität anzuerkennen...
Die sehr detaillierte Poll-Seite der LA Times ist hier zu finden.
http://graphics.latimes.com/usc-presidential-poll-dashboard/
Bei der Prognose für das Electoral College erwartete auch die LA Times einen Sieg von Clinton:
http://www.latimes.com/projects/2016-presidential-election-map/
Nun eine Würdigung auch an alternative Kanäle, die einen Sieger Trump schon früh kommen sahen:
Videomacher, Autor, Informatiker Gerd Lothar Reschke:
http://www.reschke.de
http://www.wertperspektive.de/doku.php (Das Deutschland Projekt)
Journalist Gerhard Wisnewski:
Video: Warum ich glaube, dass Trump US-Präsident wird, 30. Juli 2016
Dazu möchte ich noch auf den von mir vorgestern veröffentlichten Artikel zum Thema "mechanistisches Denken" Bezug nehmen. Ich habe dort verkündet, dass es mir dieses Denken sehr am Herzen liegt.
https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/mechanistisches-denken-eines-meiner-liebsten-hobbies
Ganz wichtig dabei ist, dass man für Prognosen nicht nur nackte Zahlen verwenden sollte, sondern das Momentum, den Stimmungsvektor jeder Bewegung beachten sollte. Mindestens aus meiner Sicht hat das Pendel auch vor der Wahl schon eindeutig in Richtung Trump ausgeschlagen. Dazu hat fast jedes grössere Medienerzeugnis gegen Trump geschrieben und ihm wenig Chancen zugestanden. Trotzdem war Trump in den Umfragen angesichts dieser Tatsache sehr/zu dicht an Hillary dran. Im Internet, vor allem den wichtigsten sozialen Netzwerken Facebook und Youtube war Trump auch omnipräsent.
Ich habe mich in den letzten Monaten über die zumeist eindeutigen Prognosen in genannten Medien sehr gewundert. Heute wundere ich mich noch mehr, weil sie sich als falsch entpuppt haben. Die eigene Glaubwürdigkeit wurde damit sicher nicht gestärkt, auch die Wahlchancen von Hillary Clinton nicht, weil es in engen Wahlkämpfen entscheidend auf die Mobilisierung der eigenen Wähler ankommt. Mit der Suggestion einer real nicht vorhandenen Klarheit wird man der Partei keinen gefallen tun, die sich fälschlicherweise schon in der Position des Siegers zu erkennen glaubt.
Ich sehe diesbezüglich eindeutige Parallelen zu Sportarten wie z.B. Tennis oder Volleyball. Der, der den letzten Punkt macht, gewinnt! Im ganzen Spiel zuvor geht es nur darum, sich in die Position zu bringen, diesen letzten Punkt verbuchen zu können. Es kann sein, dass man einen schlechten Start hat, mal einen Satz früh abschreiben muss, es kann auch sein, dass man insgesamt weniger Punkte macht als der Gegner, aber eben den entscheidenden letzten!
Nebenbei, ich habe heute Morgen das Frühstücksfernsehen von Sat.1 geschaut. Mit dem mir bis heute nicht bekannten Journalisten Claus Strunz hatten sie einen wie ich finde sehr scharfsinnigen Menschen im Studio.
Das Ansehen von Trump's Siegesrede muss ich auf eine spätere Stunde des heutigen Tages verschieben.
