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RE: Zitate 090 - James O'Keefe bei PragerU - Amerikanische Medien, Sowjetische Taktik

in #deutsch6 years ago

Danke für den Kommentar!

Dass ich mit O'Keefes Stil nicht wirklich zufrieden bin, habe ich in der kurzen Einleitung auch gesagt. Er hat die Gelegenheit bekommen, bei PragerU ein Video von 5 Minuten beizusteuern und das hat er in ziemlich typisch amerikanischer Weise genutzt, um für sich und seine Organisation Werbung zu machen. Das beinhaltet in seinem Fall zu sagen, dass sowohl die Propaganda, als auch deren Wirksamkeit erdrückend seien.

Interessant, dass du noch kurz auf die Präsidentenwahl in Österreich zu sprechen kommst. Da hatte ich auch das Gefühl, dass man im Team Hofer nicht ganz verstanden hatte, wen man nun eigentlich als Wähler gewinnen wollte. Denn alles, was FPÖ-nah war, hatte man bereits auf sicher und es ging darum, dass daraus eine Mehrheit werden sollte. Es wäre darum gegangen, den Mainstream ganz gezielt anzugraben und zu durchdringen, nicht diesen zu einem noch festeren Block werden zu lassen.

Von (Selbst-)Vermarktung habe ich zugegeben auch nicht gerade viel Ahnung. Aber ein ganz wichtiger Punkt ist für mich, dass man dem Publikum etwas präsentiert und ihm zu verstehen zu geben versucht, dass man über eine Reihe von Alleinstellungsmerkmalen verfügt. Wenn man davon leben will, muss man wohl auf den Mittelstand abzielen. Intellektuelle Höhenflüge sind eher nicht zielführend, da das hochinellektuelle Publikum zu klein und wohl auch gesättigt ist.

Das sieht man auch in der deutschen Sprache. Ich will sagen, wer genau tut sich z. B. Werke von Peter Sloterdijk an - ich finde das, was ich von ihm kenne herausragend gut - und versteht sie direkt? Ich habe von ihm noch nicht viel gelesen, weil ich da nur sehr schleppend vorankomme. Gerade weil der Inhalt grundsätzlich auch für etwas gewöhnlichere Menschen gut wäre, wünschte ich mir Fassungen in einer griffigeren Sprache. Wählen dürfen alle erwachsenen Bürger, deswegen sollte man mit Literatur von politisch-gesellschaftlicher Relevanz nicht nur ein sehr kleines Publikum bedienen. Natürlich ist mein Publikum hier noch klein, aber ich will meine Artikel so schreiben, dass Menschen so ab z.B. einer kaufmännischen Lehre problemlos folgen können. Handwerker würde ich am liebsten auch erreichen können. Einfach ganz allgemein Leute, die wertschöpfend arbeiten, ich strebe kein akademisches Publikum an.


Der Vollständigkeit halber noch das Werk von Gustave Le Bon (1841-1931):
Psychologie der Massen. Gustave Le Bon, 1922, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart. https://archive.org/details/Le-Bon-Gustave-Psychologie-der-Massen

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