Geographie 002 - Geschlossene Gebiete II - ehemalige UdSSR
20. März 2017 Finale Version!
Zunächst wurde dieser Bericht in einem komplett unfertigen Zustand veröffentlicht, weil tatsächlich ein kleiner Hund es für nötig befand, im Laufschritt auf die Tastatur drauf zu springen, wahllos Tasten zu drücken, um dann rasch zu seiner Halterin zu verschwinden. Eine Szene, die ich bisher nie in ähnlicher Form erlebt habe.
Im ersten Teil [1] dieser Serie habe ich eine Einleitung verfasst, in der ich ein wenig auf die Geschichte von geschlossenen Gebieten in der Sowjetunion eingegangen bin. Auch wenn es den Gulag schon lange nicht mehr gibt, gibt es nach wie vor geschlossene Städte, die man ohne Erlaubnis nicht betreten darf. Im ersten Teil berichtete ich in Kürze über die Region Norilsk, die den geschlossenen Status als letzte bekam, nämlich im Jahr 2001.
Im zweiten Teil möchte ich auf Gebiete eingehen, die teils immer noch, teils nicht mehr geschlossen sind und sich auf dem Gebiet der Sowjetunion, nicht aber dem der heutigen Russischen Föderation befinden. Nach heutigen Ländern aufgeteilt befinden diese sich in Aserbaidschan (1/1) Estland (0/2), Kasachstan (3/4), Moldawien (1/1), Ukraine (0/10), Usbekistan (0/1). Gebiete, die sich auf der Halbinsel Krim befinden, werden zur Ukraine gezählt.
In einer unten abgebildeten Liste, die in Teilen direkt von [2] übernommen habe, finden sich 18 Gebiete. Einige dieser Gebiete tragen die Namen von bekannten Städten, die nicht notwendigerweise in ihrer Nähe liegen müssen. In der Sowjetunion wurden ganze Städte geheim errichtet, wobei die Adressen gleich lauteten wie die in den namensgebenden Städten. Bei Volkszählungen wurden die Menschen in der geheimen Stadt der namensgebenden zugerechnet.
Land und Stadt | Lage heute | Information in Kürze |
---|---|---|
Aserbaidschan (1) | Land am Kaspischen Meer | |
Agdam-Bezirk [3] | ? | (40° N, 47° O) Provinz Bergkarabach, gegenwärtig armenisch besetzt |
Estland (2) | Land im Baltikum | |
Paldiski [4] | offen | Ostsee (59° 21′ N, 24° 3′ O). Stützpunkt und Trainingslager für atomare U-Boote der Sowjetischen Marine |
Sillamäe [5] | offen | Ostsee (59° 24′ N, 27° 46′ O) Uranabbau. Stillgelegt |
Kasachstan (4) | Land in Zentralasien | |
Baikonur [6] | geschlossen | Südkasachstan (45° 38′ 0″ N, 63° 19′ 0″ O) Weltraumstation (Kosmodrom). Seit 1994 von Russland gepachtet, russische Verwaltung |
Kurtschatow [7] | offen | Ostkasachstan (50° 7′ 0″ N, 78° 43′ 0″ O) Ehemalige Namen: Semipalatinsk-21, Moskau-400. Verwaltungszentrum des Atomwaffentestgeländes Semipalatinsk. Stillgelegt |
Priosjorsk [8] | geschlossen | Östlich-zentrales Kasachstan (46° 3′ 0″ N, 73° 35′ 0″ O) Testgelände für Raketenabwehrsysteme Saryschagan. Russische Weltraumstreitkräfte |
Stepnogor [9] | geschlossen | Nordostkasachstan (52° 21′ 0″ N, 71° 53′ 0″ O). Ehemalige Namen: Zelinograd-25, Makinsk-2. Biologische Waffen u.a. Milzbranderreger |
Moldawien (1) | Land zwischen Rumänien und Ukraine | |
Cobasna [10] | geschlossen | Transnistrien (47° 47′ 0″ N, 29° 12′ 0″ E) Riesiges Munitionsdepot, teilweise stillgelegt mit Hilfe von OSZE |
Ukraine (10) | Land in Osteuropa | |
Dnipropetrowsk [11] | offen | zentral-östliche Ukraine (48° 27′ 52″ N, 35° 2′ 46″ O). Dnepr-Rakete, Juschmasch Maschinenwerke |
Schowti Wody [12] | offen | zentral-östliche Ukraine (48° 21′ 0″ N, 33° 31′ 0″ O). Gewinnung und Verarbeitung von Uranerz. 1/3 Scandium-Minen weltweit |
Balaklawa [13] | offen | Krim, Sewastopol (44° 31′ N, 33° 36′ O). Atombunker für U-Boote "Objekt 825 GTS" |
Feodosia-13 [14] | offen | Krim, Krasnokamianka (44.923556°N 35.07544°E). Ehemaliges Lager für Nuklearsprengköpfe |
Wylkowe [15] | offen | Süd-Ukraine (45° 24′ 0″ N, 29° 35′ 0″ O). |
Ljubetsch-1 [16] | offen | Nordukraine, nahe Tschernobyl (51° 41′ 0″ N, 30° 37′ 0″ O). Woodpecker (Kurzwellensignal) |
Usyn [17] | offen | zentrale Ukraine (49° 49′ 22″ N, 30° 26′ 2″ O). sowjetische Luftwaffenbasis der strategischen Fliegerkräfte |
Sewastopol [18] | offen? | südwestliche Krim (44° 36′ N, 33° 31′ O). Wichtigster Marinestützpunkt der Schwarzmeerflotte |
Simferopol-28 [19] | offen? | westliche Krim (45°3'22"N 33°53'46"E). Schkolnoje, ehemaliger Stützpunkt der kosmischen Streitkräfte der UdSSR |
Tschornomorske [20] | offen | Süd-Ukraine nahe Odessa (46° 35′ 9″ N, 30° 56′ 29″ O). Garnison |
Usbekistan(1) | Land in Zentralasien | |
Insel der Wiedergeburt [21] | offen | Insel im damaligen Grossen Aralsee (45° 0′ N, 59° 10′ O). Ehemaliger Name: Aralsk-7. Biologische Waffen, Milzbrand-Erreger, aufgelöst 1991 |
Verlassenes Gebiet in Kantubek auf der ehemaligen Insel der Wiedergeburt im Grossen Aralsee [22].
[1] https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/ideologie-019-diktatur-in-den-koepfen-gefaehrdet-die-demokratie"
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlossene_Stadt
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/A%C4%9Fdam_(Rayon)
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Paldiski
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Sillam%C3%A4e
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Baikonur
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Kurtschatow_(Kasachstan)
https://de.wikipedia.org/wiki/Atomwaffentestgel%C3%A4nde_Semipalatinsk
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Priosersk_(Kasachstan)
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Stepnogor
[10] https://en.wikipedia.org/wiki/Cobasna
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Dnipro
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Schowti_Wody
[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Balaklawa
https://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Bunker_Balaklawa
[14] https://en.wikipedia.org/wiki/Krasnokamianka_(village)
[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Wylkowe
[16] https://de.wikipedia.org/wiki/Ljubetsch
https://de.wikipedia.org/wiki/Woodpecker_(Kurzwellensignal)
[17] https://de.wikipedia.org/wiki/Usyn
[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Sewastopol
[19] http://wikimapia.org/1987623/de/Schkolnoje
https://ru.wikipedia.org/wiki/Школьное(Крым)
[20] https://de.wikipedia.org/wiki/Tschornomorske(Lyman)
[21] https://de.wikipedia.org/wiki/Insel_der_Wiedergeburt7
[22] Das Bild wurde auf folgender Seite gefunden, wobei
http://coolinterestingstuff.com/the-strange-ghost-town-of-kantubek