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RE: Organspende - Wann ist ein Mensch wirklich tot?

in #deutsch7 years ago

Guten Abend! Ein schwieriges Thema, zu dem man über diesen tollen Artikel hinaus noch viel schreiben könnte. Deshalb nur einige Stichworte: Geschäftsmodell "Transplantation" (Euro-Transplant zahlt jedem Krankenhaus Geld für eine Organentnahme) — wir haben einerseits einen ausgeprägten Totenkult durch unsere christliche Prägung als Gesamtgesellschaft, andererseits wollen wir mit dem Vorgang des Sterbens nichts zu tun haben — die Vorbereitung auf eine Organentnahme ist äußerst komplex und damit sehr teuer; zu keinem Zeitpunkt dürfen wesentliche Laborparameter=Organfunktionen aus dem Lot geraten und der angebl. "Hirntote" wird für den unmittelbaren Eingriff anästhesiert - wg. der spinalen Reflexe (nur deshalb?) — enorme psychische Belastungen für alle (!) an einer Entnahme/Transplantation beteiligten Menschen incl. Empfänger — kann Tod überhaupt ohne Einbeziehung spiritueller und (damit) unklarer Phänomene beschrieben und bewertet werden — usw. — Für mich persönlich kommen weder Organspende noch Organempfang in Frage. Man kümmere sich bei Zeiten um entsprechende Papiere: einerseits eine ärztliche Bescheinigung, daß man vollumfänglich urteilsfähig ist, und andererseits um z.B. eine Patientenverfügung n. Nina Hagen. Dabei ist ein Schwerpunkt die psychiatrische Diagnostik, die immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. — Alles Gute!

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Danke, dass du das ansprichst, @quincho. Ich habe gelesen, dass die von Transplant sozusagen dauerhaft ihre Zelte in den Krankenhäusern aufgeschlagen haben. Außerdem scheint es so zu sein, dass die Prozedur, die einem genauen Protokoll zu folgen hat, auch nicht überall so eingehalten wird. Aber schwamm drüber, es kommt sowieso überhaupt nicht in Frage!

Die psychischen Schäden, die durch vorschnelles Handeln verursacht werden, sind noch mal ein ganz anderes Thema. Bei Patientenverfügungen wäre ich für einen Link dankbar. Ich habe so viele verschiedene im Netz gefunden, dass ich mich noch für keine entscheiden konnte. Die Nina Hagen? Oder muss ich das nur googeln und kriege ein Formular?

Der Tod ist in meinen Augen ein Phänomen, welches von uns Menschen niemals erklärt oder "entschlüsselt" werden kann. Was im Augenblick des Sterbens geschieht mit uns Menschen, wird ein Mysterium bleiben. Was es meiner Ansicht nach auch so bleiben darf.

Eine Frage zum Schluss: Habe das mit dem ausgeprägten Totenkult nicht verstanden. Ich finde ja, wir haben hier in Deutschland gar keinen Kult. ?

Schöne Rückmeldung, danke! — Nina Hagen, ja, DIE Nina Hagen; das findet man so über Google. Absoluten Schutz wird es nicht geben, da man lediglich eine Selbstgefährdung konstruieren muß, damit eine Zwangseinweisung = Inhaftierung in die Psychiatrie stattfinden kann. Es ist wohl aber ein Schutz gegen "normale" Attacken und psychiatrische Konsile, wie sie auf der ITS (IntensivTherapieStation) gang und gäbe sind. Immer vorausgesetzt, man möchte es so. — Und nun noch zum Todes-Kult: Das Kreuz und die damit in Zusammenhang stehenden Rituale habe ich dem zugeordnet. Außerdem ist die Angst vor dem Tod groß, was sich in wenig lebensbejahenden Festen oder Einstellungen äußert. Beerdigungen werden mehr gefeiert als Geburten, Ostern ist in der kath. Kirche wichtiger als Weihnachten. So kam ich darauf. Und aller Orten sind Totenköpfe modern. Und unsere Schlacht-Methoden? — Na dann, eine guten Tag und liebe Grüße!

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