Blockchain-Alternativen zum Sozialstaat (Diskussionsanregung #1)
Konventionelle Alternativen
„Ich möchte nicht, dass arme Menschen hungern müssen.“ In dieser Aussage können sich alle nicht-soziopathischen Menschen wiederfinden und dies unabhängig von der jeweiligen politischen Richtung, der sich der Einzelne zurechnet. Doch wie man diesen Wunsch Wirklichkeit werden lassen möchte, ist eine Frage, auf die sich unzählige Antwortmöglichkeiten finden lassen: „Weniger Steuern = Mehr Arbeitsplätze“, „Bedingungsloses Grundeinkommen“, „Wohltätigkeit“, „Hartz IV“, „Zwangsarbeit“, „Staatliche Essensmarken“ oder „Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen“ um nur ein paar zu nennen. Manche der genannten Möglichkeiten halte ich für unrealistisch, da sie in einer Massendemokratie nicht herbei gewählt werden. Manche halte ich für unmoralisch, da sie auf Zwang basieren. Manche halte ich für ineffektiv, da sie mehr Geld für den Vorgang der Verteilung aufwenden als letztlich verteilt wird. Manche halte ich für zu teuer, da sie jeden heutigen Staatshaushalt übersteigen. Und manche Ansätze scheitern gar an allen 4 Kritikpunkten. Was ich im Sinn habe, ist eine Lösung, die eine massive Reduktion der Steuern ermöglicht, kaum noch Bürokratie erfordert, Eigenverantwortung stärkt, jeden selbstbestimmt-produktiv sein lässt und bedürftige Menschen aus der Geiselhaft der politischen Machtspiele befreit.
Die Alternativen der Zukunft
Welchen Lösungsansatz biete ich also? Ich würde sagen, dass wir ein neues System schaffen müssen während das alte noch intakt ist, damit der Übergang schmerzfrei vonstattengehen kann. Dieses System muss sowohl dezentralisiert als auch automatisiert sein und es muss verschiedene konkurrierende Konzepte nebeneinander zulassen. Die Konzepte sollten so designed sein, dass es einen fließenden Übergang von der minimalen Existenzsicherung hin zur richtigen Arbeit gibt. In anderen Worten: Wenn wir ein paar der Blockchain-Applikationen, die am ehesten einen praktischen Aspekt haben, unter bedürftigen Menschen verbreiten, dann könnten wir den heutigen Sozialstaat in ein paar Jahren abschaffen, ohne, dass Menschen darunter leiden. Welche Konzepte meiner Meinung nach eine Rolle spielen könnten, wobei noch nicht alle davon sinnvoll verwendbar sind: Steem, ChronoBank, BAT, lbry, FirstBlood (oder jede andere Art von GameCoin)
Anregungen zur Diskussion
Was haltet ihr davon? Ist der Gedanke utopisch oder erreichbar? Und wenn ihr es für erreichbar haltet: Welche existenten, geplanten oder selbst-erdachten Applikationen würdet ihr noch hinzufügen?
Ich kenne außer Steem die anderen Kryptos auch nicht, jedoch sehe ich bei Steem und anderen nicht deflationären Kryptos keine echte Alternative.
Da sparen der Grundpfeiler von Verbesserung und Wachstum ist, können nur Kryptos mit festgesetzter Geldmenge sparen wieder als Option möglich machen.
Wir müssen dahin kommen den derzeitigen Wirtschaftskreislauf des Euros obsolet zu machen. Alles andere wird nur Symptome bekämpfen.
Danke für die Diskussionsanregung
Ich würde sagen, dass das Fiatgeldsystem und der Sozialstaat zwei unterschiedliche Fronten sind. Steem sehe ich bei diesem Thema weniger als eine Währung an, sondern vielmehr als eine Einkommensquelle. Jeder jüngere Hartz IV-Empfänger könnte, wenn er seine Social Media-Aktivität von Instagramm auf Steemit verlegt, ein gewisses Grundeinkommen generieren. Daher denke ich, dass Steemit ein Teil einer Alternative zum Sozialstaat sein könnte. :)
STEEM zu verwenden um eine Alternative zum Fiatgeld zu schaffen halte ich hingegen für weniger praktikabel. Da die Witnesse ja theoretisch die Inflationsrate wieder auf 100% oder mehr stellen könnten unterliegt Steem als Währung den gleichen Gefahren wie der Euro. Eine funktionierende Währung muss mindestens eine unveränderbare Inflationsrate haben, wenn nicht sogar eine konstante oder abnehmende Menge. :)
Ich kenne die genannten Apps vorwiegend nicht, aber ich spüre, dass mit den Kryptocoins und ihren Möglichkeiten allmählich eine globale Parallelgesellschaft heranwächst, die ihren eigenen Regeln folgt. Die Frage ist, wie wird das "System" reagieren, wenn es durch die Entwicklung in seiner Existenz bedroht ist?
Das könnte tatsächlich ein Problem werden, jedoch könnte man auch dies überstehen. Wenn bereits eine starke und Selbstbewusste Parallelgesellschaft steht, werden die Verlockungen des Staates oder dessen Schergen keine Macht mehr haben.
Dazu müssen wir aber das Individuum fördern wo wir können und nicht mehr wegschauen.
Das System wird wie gewohnt vorgehen:
Erst wird es die Alternative verschweigen. In diesem Stadium befinden wir uns noch.
Als nächstes wird es die Alternative erst lächerlich machen, dann verleumden, dann kriminalisieren und schließlich bekämpfen - und da es gegen Krypto ziemlich machtlos ist, immer wilder um sich schlagen.
Und dann wird es in sich zusammenfallen. Die Frage ist nur, wer dann übernimmt. Ich fürchte, es werden wieder die sein, denen jetzt schon die "Schlossallee" gehört...
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