Dein Einstieg in eine mögliche Zukunft

Dies ist kein Fachartikel zum Thema X, sondern ein kleiner Rundumschlag, der dich eventuell motiviert, dich mit diversen Thematiken in pucto „Status quo“ und „was wäre wenn“ zu beschäftigen. Ich kratze an der Oberfläche folgender Themen: KI, VR/AR, Quantencomputer, Soziale Ranking Systeme - Es ist dann an dir, dich tiefer mit Teilaspekten zu befassen und Verknüpfungen unter jenen zu suchen.

Los geht’s!

Satirisch, doch nicht allzu realitätsfern, geht es in QualityLand von Mark Uwe Kling (bekannt durch die Känguru Chroniken) zu. In seinem Roman, wahlweise Hörbuch (Empfehlung), stellt er eine Zukunftsvision vor, in der das Leben mittels Algorithmen optimiert ist und jeder Mensch einem Rankingsystem unterliegt, welches durch Job, Ausbildung und andere Faktoren beeinflusst wird und somit auch Einfluss auf das jeweilige Leben hat. Ein Date mit einer Dame mit einem deutlich höheren Level? – Unmöglich! Aber ein Großonlinehändler liefert dir einen Vibrator bis ins Wohnzimmer, weil du ihn definitiv gebrauchen werden wirst. Beim Hören von QualityLand kam mir der Vergleich mit Steemit einige Male in den Sinn. Aber Moment! Ein Rankingsystem komplett auf das so genannte Reallife bezogen - da haben wir doch bereits ein Pilotprojekt oder nicht? Richtig! Das Chinesische Social Credit System (http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2017-11/china-social-credit-system-buergerbewertung, https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System, http://www.taz.de/!5480926/), welches seit 2014 immer weiter ausgebaut wird und an Einfluss gewinnt. Jeder Mensch wird anhand seiner Aktivitäten, seien sie gut oder weniger gut, bewertet und hat somit bestimmte Möglichkeiten oder eben nicht. Dystrophie? Mitnichten. Realität! Man stelle sich nur mal vor: Das genannte System Löst 90% aller Volksprobleme – Wie schnell werden Europa und Co es adaptieren? - Wie bitte? Bei sowas gehen wir auf die Barrikaden! – Und verlieren dabei unsere Reputationsstufe, sodass unsere Kinder nicht mehr in den besten Kindergarten dürfen…

An QualityLand anknüpfend machen wir den Sprung zu Virtual Reality. Ja, das Ding mit der überdimensionalen Videobrille. Wie ist hier der Stand und wohin kann das alles führen? Nun, zum einen wird die Hardware immer schneller und die Software besser. Das bedeutet, dass schon sehr bald einerseits die Preise fallen andererseits die Usability optimiert wird, so dass auch meine Oma vom Sofa aus in ihrer alten Heimat durch die Blumenfelder spazieren gehen kann, die sie einst so liebte. Wenn die Wortkombo Virtual Reality bei dir bisher nur Reales Kopfschütteln verursacht hat, dann schau dir diesen TED Beitrag von 2015 an - Es entsteht eine neue Dimension des Filmemachens und des am Film, an einer virtuellen Realität, Partizipierens. Spieler von Computerspielen könnten ihr MMORPGS oder Shooter direkt erleben, steuern und im Spiel leben (Tipp: Sword Art Online (Anime).

Augmented Reality ist seit Pokemon GO bereits in aller Munde. Die Einsatzmöglichkeiten sind enorm, unter anderem bei der Ausbildung. Wie wäre es mit einer AR Autowerkstatt, in der man ein virtuelles Auto bis zur letzten Schraube zerlegen und dabei visuelle Anleitungen zu jedem Schritt bekommen kann? Zukunftsmusik? Ne, gibt‘s schon.

Lahmt zwar alles noch ein wenig, aber hey, die Computer werden auch schneller.

Und das ist die Überleitung zu Quantencomputern, auf deren Funktionsweise ich hier nur ganz grob eingehe. Wichtig zu wissen, ist, dass sie wesentlich schneller sind als normale PCs und dadurch imstande, komplexe Simulationen im Bruchteil der Zeit der normalen PCs zu berechnen. Wetterphänomene, Bevölkerungsentwicklung, das alles mit einer unendlichen Anzahl an Variablen – Kein Problem, der Quanto 2040 schafft das in Stunden. Vorausgesetzt, er kann länger als ein paar Sekunden stabil laufen. Das nämlich ist eines der aktuellen Probleme, an deren Lösung fleißig gearbeitet wird. Aber wenn ein solcher Quantencomputer mal läuft, dann brauchst du deinen Private Keys nicht mehr zu verstecken. Der Quanto 2040 bruteforced deine Keys in Sekunden – Zumindest ist es das, was viele Cryptoanleger befürchten und viele Cryptogegner prophezeien. Doch das ist ein Thema für sich.

Zurück zu VR, AR und sonstigen Realitäten. Software schreiben für den Quanto 2040 ist heutzutage hochkomplex, da wird uns die KI hoffentlich bald helfen oder zumindest die passenden Frameworks bereitstellen. Wenn aber jemand eine Art SIMS für einen solchen Superduperrechner entwickelt und zwar mit den physikalischen Parametern unserer eigenen Welt, so besteht die Möglichkeit, dass die Simulation so perfekt ist, dass wir uns quasi selbst simulieren. Quatsch! Oder? Oder? Nun, so abwegig ist der Gedanke gar nicht, weshalb es immer wieder Aussagen gibt, dass auch wir eine Simulation sein könnten (https://www.newyorker.com/magazine/2018/04/02/are-we-already-living-in-virtual-reality, https://www.heise.de/newsticker/meldung/Leben-wir-in-einer-Simulation-4008646.html). Ob wir nun wie in Matrix an ein System angekoppelt sind und jene Simulation sich in unserem Geiste abspielt, wobei wir längst nicht mehr zwischen real und nicht real unterscheiden können, oder ob wir bereits mit Implantaten (BMI) ausgestattet sind, die dasselbe bewerkstelligen, sei mal dahingestellt. Folgendes führt jetzt zu weit, ist aber vorstellbar: Wir könnten uns in unserer eigenen Rekursivität befinden, vielleicht sogar in einer Zeitschleife, vielleicht... OK, stellen wir den Gedanken einen Moment zurück. Bis dahin ist noch ein (sehr) weiter Weg.

Aber da die BMI nun angesprochen wurden, sprechen wir auch mal darüber. Brain Machine Interfaces – Microchips, die unsere Gehirnzellen anzapfen und mittels Denkprozessen angesteuert werden können, um Handlungsanweisungen an zum Beispiel Körperteile zu leiten. Menschen, die ihr Augenlicht oder das Hörvermögen verloren haben, profitieren von dieser Technologie bereits seit Jahren. Zurzeit werden Hirnareale angezapft und mit Extremitäten verbunden, sodass der Proband nur daran denken muss, seinen Arm zu bewegen und dieser die Handlungsanweisungen des Gehirns ausführt – Das Potential für Rückenmarksverletzte ist enorm (https://www.bloomberg.com/news/features/2017-09-07/brain-computer-interfaces-are-already-here). Doch das ist gerade der Anfang. Heutzutage gelingt Wissenschaftlern bereits die Aufzeichnung von Träumen, die Verknüpfung von Gehirnen via Internet und die Ansteuerung von externen Geräten mittels Gedanken. Schon bald werden die beschriebenen Konstrukte wireless funktionieren und die eine Gedankenübertragung von Gehirn zu Gehirn wird alltäglich sein.

Das Abtauchen in vom Unterbewusstsein erschaffene virtuelle Realitäten wird keine externe Hardware benötigen. Wir werden an der Wahrnehmung anderer Menschen mit allen Sinnen partizipieren können, ohne vom Sofa aufstehen zu müssen. Du willst mehr darüber erfahren, dann ziehe dir diesen Artikel rein: https://waitbutwhy.com/2017/04/neuralink.html

Das alles klingt auf den ersten Blick etwas beängstigend, bringt jedoch sehr viele Vorteile mit sich. Doch passiert eigentlich, wenn die KI, die sich derzeitig sehr schnell entwickelt, mit uns als Cyborg interagiert oder gar die Kontrolle übernimmt? Wenn wir aus einer perfekten, durch uns erschaffenden virtuellen Realität nicht mehr erwachen? Könnte es bereits der Fall sein und wir Leben bereits in einer Simulation (siehe oben)?

Die künstliche Intelligenz läuft auf den heutigen Systemen schon beeindruckend effizient. Sie entwickelt eigene Kommunikationsmethoden, die nicht einmal die Entwickler verstehen, sodass sie mittels Reverse Engineering versuchen zu verstehen, was die KI so treibt. Was passiert, wenn die KI auf einem funktionieren Quanto 2040 aufgesetzt wird und einen Internetzugang bekommt? Hierzu ein Gedankenexpirement:

Dass bis 2030 über 80% aller Fahrzeuge elektrisch und autonom unterwegs sind, wir keine Parkplätze mehr benötigen und der Effizienzgrad des Autonutzens von 6% auf über 40% steigt, sollte jedem klar sein. Wer aber baut den Killswitch für die KI, die sich verselbstständigt? Das ist ein aktueller Appel von Menschen, die sich intensiv mit dem Thema KI beschäftigen: Vorsichtig sein.
Wie auch immer…

Eingangs schreibe ich ja, dass ich nur einige Themen aufgreife. Dennoch will ich noch ein paar Schlagworte in den Raum werfen, über die man nachdenken kann: Multiplanetare Spezies (Marsbesiedlung), Fusionsenergie (künstliche Sonne), programmierbare Materie, synthetische Biologie und Bioprinting – All das ist schon in (Er)Forschung und wirklich spannend. Sicherlich verfasse ich zu dem einen oder anderen Thema einen Beitrag.

Abschließen verweise ich auf den Kinofilm „Ready Player One“, in dem einige der beschrieben Themen Anwendung finden und sehr gut umgesetzt sind, allem voran die Virtual Reality. Die herausragende B-Note vergebe ich für die wirklich gelungenen Anspielungen an bekannte SciFi-Filme wie Back to the future, Ritter der Kokosnuss, Terminator 2 und viele viele andere. Hier noch der Trailer:

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig für das eine oder andere Thema begeistern ;)

Grüße, Obvious

_{PS: Deinen netten Kommentar werde ich upvoten. Wenn du meinen Beitrag resteemst, werde ich einen Blick auf deine Beiträge werfen und jene upvoten, wenn sie mir gefallen.}