Politik, Nein Danke....oder Doch ?
Bundestagswahlen 24.09.2017
Ich habe mich persönlich nie sehr für Politik interessiert. Natürlich habe ich Nachrichten aufmerksam verfolgt, bin aber immer wieder zu dem Schluß gekommen, das sich an der grundsätzlichen Ausrichtung einfach nichts ändert, das der Einheitsbrei der starken deutschen Parteien einfach keine wegweisenden Lösungen für die Probleme des Landes zusammen bekommt.
Ich lebe seit 8 Jahren in München. Eine tolle Stadt mit Herz und Charm und dieser einzigartigen bayerischen Kultur, die mir in der Anfangsphase durchaus manchmal etwas seltsam vorkam. Mittlerweile habe ich sogar "bayerisch" geheiratet (sprich in Tracht), zum einen weil meine bessere Hälfte waschechte Münchenerin ist und zum Anderen weil die Lerderhosn tatsächlich ein unglaublich angenehm zu tragendes Kleidungsstück ist.
Wie dem auch sei, Münchener zu sein bedeutet zum Einen einen riesigen Schatz an Kulturangebot nutzen zu dürfen, zum Anderen ist man dem Sog der Großstadt hoffnungslos ausgeliefert.
Das heißeste Thema bei jedem Anlass sind die Mieten und Kaufpreise in der Stadt. Zu teuer, zu hoch und nicht im Verhältnis zur Einkommenssituation des Durchschnittsverdieners in München. 30/40 und mehr % vom Gehalt als Miete oder Tilgung (wenn man nicht bis zum Rentenalter der Kinder zahlen möchte, oder wie wir scherzhaft sagen, bis zum Abrissfest des Hauses), sind Standard und lassen oft nur wenig Spielraum für andere Anschaffungen oder Aktivitäten um sich dann vom anstrengenden Job zu erholen.
Ich kann also sehen, das ich schnellstmöglich noch viel mehr verdiene und...die richtige Partei wähle. Und da fing es dann an bei mir im Kopf politisch zu werden.
Wer wird meiner Familie in den nächsten Jahren die Sicherheit geben, das meine Kinder einen Kindergartenplatz haben, meine Kinder ausreichende und konkurrenzfähige Bildung genießen können. Wer wird meine Rente sichern ohne das ich sinnlose Riester Förderungen abschließen muss, die ich mir neben der teuren Miete kaum leisten kann. Und wer wird dafür sorgen, das in der eh schon ungerechten Vermögensverteilung überhaupt mal ein erster Ansatz gemacht wird, diese Verteilung in Zukunft zu optimieren. Wer wird meine Gesundheitsvorsorge sichern und und und...
Antworten haben die Parteien fast alle auf diese Fragen. Und fast alle hören sich auch gut an. Unsere Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt das die großen CDU & SPD hier allerdings nur kümmerliche Fortschritte erreicht haben. Klar, denn über einen Nenner gebracht hören Sie sich nämlich auch gleich an und spätestens dann wenn es um eine Koalitionsbildung geht wird der Brei noch einmal umgerührt und die wirklich fortschrittlichen Themen aufgrund unterschiedlicher Meinungen so lange abgerundet, bis nix mehr übrig ist.
Liebe Kollegen der SDP, CDU & Co., der demographische Wandel ist keine Erfindung der Neuzeit. Das habe ich schon 1986 in der Schule gelernt, das unser Rentensystem in Zukunft (also heute) schwierig wird und Einzahler für künftige Rentnergenerationen fehlen. Uns was passiert, NIX (bis auf den Riester Schmarrn). Warum hat ein Österreicher Neurentner so viel mehr Rente als eine Deutscher?? Scheint als können die da was besser als wir hier. Geht doch mal rüber und fragt nach!
Quelle: Die Linke - Wahlzeitung
Ich habe ebenfalls gelernt, das Menschen in der Zukunft (also heute) mehr und mehr in die Ballungsräume strömen werden. Also auch die Mietsituation etc. hätte man durchaus vorausahnen können.
Also ich mache es kurz: Ihr lieben Standardgroßparteien seid keine Zukunftsperspektive für den Otto Normalwähler. Da bliebt ja nur entweder sich rechts oder links zu positionieren. In der Mitte jedenfalls geht es kaum vorwärts.
Ich persönlich hätte gerne eine Links Mitte Partei, die die Themen sinnvoll aufgreift, verstanden hat das der demographische Wandel bedeutet, das wir Einwanderer zielgerecht ausbilden und integrieren müssen und Besserverdienende nun mal auch besser Steuern zahlen müssen, damit alle Kinder die gleiche Chance haben gesund und gut ausgebildet heranzuwachsen.
Es heisst immer wieder das ließe sich nicht finanzieren. Das halte ich für eine Ausrede. Der Bundeshaushalt hat eine Menge Schrauben an denen man drehen kann.
Und so möchten ich Euch die Gegenfinanzierung der Linken nicht vorenthalten, deren Zeitung ich heute morgen in der S-Bahn gefunden habe. Schauen wir uns das einmal genauer an wird wohl kaum ein Otto Normalverbraucher (übrigens der größte Teil unserer Gesellschaft) auf der rechten Seite einen Einschnitt in seinen Geldbeutel oder seine Privatsphäre fürchten müssen.
Hier wurde für mich zum ersten Mal klar, wer wirklich eine Abwahl der großen Parteien fürchtet. Richtig! Die Elite des Landes fürchtet sich. Die Zocker unter den Spekulanten, die Superreichen und Vermögenden, die Megaerben etc.
Wenn wir also wirklich eine Änderung herbeiführen wollen liebe Steemies, dann müssen wir 2 Dinge am Sonntag tun:
1. Wählen gehen !!!!!
2. Weder CDU noch SPD wählen. Schaut Euch um, informiert Euch, es gibt (ausser der AfD vielleicht) eine ganze Reihe interessanter Parteien, die wählbar sind und deren Wahlprogramm mehr als die altbekannten Floskeln und leeren Versprechen beinhaltet.
Ich persönlich bin noch nicht ganz entschlossen, und wen ich wähle halte ich mir bis zum letzten Tag offen, nur in einem bin ich mir sicher.
Es muss sich etwas ändern in Deutschland. Deutschland muss mutiger werden, raus aus der Lethargie, rein in die Schaffung neuer Perspektiven für unsere Kinder.
In diesem Sinne, bis Sonntag!
Wer meint, mit noch mehr Umverteilung und noch mehr Eurorettung die Schere zwischen Arm und Reich schließen zu können, hat zu wenig Wissen über das Finanzsystem und die Funktionsweise der Wirtschaft.
Buchtripp zur persönlichen Weiterbildung:
Der Draghi-Crash von Dr. Markus Krall (Neuerscheinung, sehr aktuell)
Vielen Dank für den Buchtip, werde ich mir ansehen! ISBN lautet: 978-3-95972-072-4
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Die Symptombeschreibung ist schon mal ganz gut, nur die Schlußfolgerung ist etwas zu kurz gedacht. Den Urnengang kann man sich daher sparen, denn egal welche Partei Du wählst - selbst wenn die gewinnt - die Preise werden weiter steigen und die Gehälter und Leistungen werden weiter gekürzt werden.
Das liegt daran, daß das übergeordnete Finanzsystem so ausgelegt ist, daß dies mit mathematischer Gewißheit so laufen muß.
Wir haben ein System, welches auf Zinsen basiert, und in dem Geld durch Schulden entsteht. Folglich sind die Schulden immer höher, als das vorhandene Geld. Das bedingt einen ständigen Wachstum und eine immer höhere Verschuldung.
Für Dich heißt das: Du mußt immer schneller rennen, um auf der Stelle zu bleiben. Selbst wenn man also die Reichen höher besteuert, würde das automatisch bedeuten, daß das Geld durch den Zinseszinseffekt wieder zu den Reichen hinfließt, und zwar automatisch. Du hättest dadurch lediglich mehr Zahlen auf dem Konto, aber kein Plus an Kaufkraft.
Mal ganz abgesehen davon, daß bei den richtig Reichen ohnehin nichts zu holen ist. Das System hat nur Zugriff auf Eigentum, aber nicht auf Besitz. Man kann die Reichen also schon besteuern, aber bei denen ist nicht viel zu holen. Die sind nicht blöd, und haben ihr Vermögen nicht in ihrem Eigentum. Das läuft alles über Stiftungen und Vereine, die anderes besteuert werden. Treffen würde es die Anwaltsfamilie, die einfach nur ein hohes Gehalt hat, aber sicher keine Albrecht-Brüder. Die haben nichts.
Hinzu kommt: keine Partei würde sich gegen ihre Geldgeber stellen, denn damit wäre die weg.
Also ist die Lösung der Crash, der Reset des Finanzwesens, die Re-Installation der D-Mark, Krieg? Wie können wir den Kreislauf immer höherer Schulden zur Bedienung der Zinsen durchbrechen? Könnte die weltweite Einführung von Bicoin und Altcoins diesen Kreislauf durchbrechen? In jedem Fall wird es nicht ewig so weitergehen. Ein grundsätzliches Spendenverbot für Parteien wäre ein erster Weg. Das würde dem Lobbyismus den Boden entziehen.
Das ist ganz richtig: Der Crash ist die Lösung. Hört sich im ersten Moment ein wenig platt an, ist aber so. Passiert er kontrolliert, dann wäre sogar ein Reset des Finanzwesens drin. Aber kommen wird er ohnehin, nur dann wird hinterher wieder der alte Wein in neuen Schläuchen serviert, und wir haben wieder das Nachsehen. Der Kreislauf ist nicht mit einem Reset des Finanzsystems zu erreichen, sondern mit einem Ersatz des Finanzwesens. Es müßte durch ein besseres Modell ersetzt werden. Gute Ansätze gibt es durchaus, wie etwa den Plan B der Wissensmanufaktur.
Eine weltweite Einführung von BitCoin dürfte auch Utopie bleiben. Aber eine weltweite Benutzung nicht. Warum muß man immer darauf warten, daß jemand kommt und unsere Probleme erledigt? Warum erwarten wir das immer genau von den Leuten, die uns die Probleme überhaupt erst eingebrockt haben? Die werden sie gewiß nicht richten. Nach der Wahl tauschen sie zwar Plätze, machen aber im selben Stil weiter. BitCoin zu benuten, statt deren Schuldgeld, wäre gewiß ein sehr guter Anfang - dagegen können die nichts machen. Dann sollen die Banken und Politiker sich doch ihr Fiatgeld gegenseitig zustecken. Wenn sie etwas wollen, dann sollen sie sich BitCoin besorgen - das wäre die Umkehr der derzeitigen Verhältnisse.
Ein Spendenverbot für Parteien wäre zwar mit BitCoin nicht mehr durchsetzbar - allerdings auch nicht mehr notwendig, weil Parteien selbst obsolet wären. Wer spendet dann schon noch, wenn er nichts mehr davon hat?