Green Thursday vs. Black Friday - #letsgreentheplanet
Wenn du die folgenden Fakten im Kopf hast, vielleicht hast Du dann gleich gar keine Lust mehr morgen rastlos durch die Fußgängerzonen zu hetzen, um Schnäppchen zu ergattern und den bereits vollen Kleiderschrank neu zu füllen. Vielleicht verlieren die Blusen, Hosen und Kleider ihren Reiz und Glanz.
1. Zwei Millionen Jeans werden jedes Jahr weltweit produziert, wofür im Schnitt 7000 Liter Wasser für eine Hose
gebraucht werden. In die Herstellung eines T-Shirts fließen 2720 Liter Wasser.
2. Um Textilien zu waschen, zu färben und zu imprägnieren werden weltweit jährlich 1,7 Millionen Tonnen
Chemikalien verwendet. Dabei handelt es sich im Schadstoffe, die Trinkwasser und Lebensmittel in den Herstellungsländern vergiften. Chemikalien für Bekleidung, wie beispielsweise per- und polyfluorierte Verbindungen bauen sich in der Umwelt kaum ab. Einmal freigesetzt verbleiben die krebserregenden Wirkstoffe für immer und gelangen über die Luft und Lebensmittel auch in den menschlichen Organismus.
3. Was passiert eigentlich mit den Stoffen, die es nicht in den Verkauf schaffen? Man schätzt, dass von 400 Milliarden Quadratmetern Stoff, die jedes Jahr zu Kleidung verarbeitet werden, ca. 60 Milliarden Quadratmeter im Schneideraum liegen bleiben.
Und die Verschwendung geht weiter: Jedes Jahr werden 80 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Nach ihrer kurzen Lebenszeit landen drei von vor Kleidungsstücken auf Deponien oder in der Müllverbrennung. Nur ein Viertel wird recycelt! [4]
Wieso sind wir so besessen von Kleidung?
Einer der Gründe ist Fast Fashion: Wir schlendern durch die Einkaufsstraßen und werden ständig mit frischer Ware und mit neuen Looks verführt. Im Zeitalter der Mode und Fashion Blogs und der Trendshow auf Instagram ist es ja ein No-Go, zweimal im selben Outfit gesehen zu werden. In den letzten 5 Jahren haben die führenden Fast-Fashion-Marken 9,7 Prozent Wachstum verzeichnet, traditionelle Hersteller nur 6,8 Prozent.
So war das nicht immer: Durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr hängt der Deutsche in seinen Kleiderschrank. Und wir tragen Kleidung nur halb so lange wie noch vor 15 Jahren.[6]
Wir kaufen oft Produkte, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wurden Kampagnen wie Slow Food oder Slow Fashion ins Leben gerufen.
Die Slow Food Bewegung, die sich gegen die Globalisierung von Nahrungsmitteln einsetzt, ist das Gegenstück zur Slow Fashion, eine Reaktion auf die globalisierte Massenproduktion von Kleidungsstücken. Der übermäßige Konsum wirkt sich logischerweise nicht nur negativ auf die Umwelt aus, sondern auch auf die Menschen, die unter unwürdigen Bedingungen ihre Arbeit verrichten und mit Niedriglöhnen abgespeist werden.
Für die Slow Fashion Bewegung ist der morgige Freitag wortwörtlich der schwärzeste Tag im Jahr: Der Black Friday. Seit den 30ern ist er Start für das Weihnachtsgeschäft in den USA. Rabatte über Rabatte – mit denen nicht nur das Konsumverhalten der Kunden angeregt wird, sondern der Umwelt Schaden zufügt. Die Verpackungen der Waren verschlingen Ressourcen und beim Transport werden Unmengen an CO2 ausgestoßen. [3][4][5]
Wie entkommen wir dem Fashion-Fauxpas?
Zunächst einmal sollten wir den Impulsen und Verlockungen der Modemarken widerstehen und uns beim Kauf vielleicht einmal mehr die Frage stellen, ob wir das Stück wirklich brauchen. Klar, ist das oft nicht leicht, aber vielleicht hilft es dann einfach an die Menschen zu denken, die unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen Textilien herstellen.
Auch sollten wir uns nicht von Billiganbietern auf den Arm nehmen lassen, die jetzt Recycling-Weeks oder ähnliches ausloben, die den Namen gar nicht verdienen. Ein namhafter Kleidungshersteller recycelt gerade mal ein Prozent der 1000 Tonnen Altkleider, die die Kunden zurückbringen.
Auch ausrangierte Kleidung, die vielleicht gerade nicht dem Trend entspricht, einfach mal aufheben und nicht gleich wegwerfen. In ein paar Jahren sind die Kleider bestimmt wieder Instagram tauglich. [4]
Green Thursday vs. Black Friday
Grün steht für Leben, die Pflanzen und die Natur. Die Slow-Fashion Marke BeWooden hat mit dem Green Thursday eine Initiative ins Leben gerufen, die auf die Folgen des Black Fridays aufmerksam machen soll – auf die Folgen für unser Konsumverhalten und die Folgen für unsere Umwelt. Statt dem Käufer die Verantwortung abzunehmen und einen Teil der Einnahmen automatisch an eine gemeinnützige Organisation zu spenden, muss er sich aktiv dafür entscheiden. Er hat die Wahl: ein paar Euro sparen und ganz alleine davon profitieren oder die bewusste Entscheidung treffen, einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.
Konsumenten haben immer mehr Interesse an nachhaltigen Produkten, die sie billigen Alternativen vorziehen würden.
Der Preis hat leider immer noch großen Einfluss darauf, ob ein Produkt gekauft wird oder nicht. Da nachhaltige Produkte meist hochpreisiger sind, sollte vor allem Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die Folgen des heutigen Konsumverhaltens geschaffen werden. [1]
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Bewoodens Partner Treedom finanziert auf direktem Weg kleine agrarforstwirtschaftliche Projekte auf der ganzen Welt. Ihre Mission ist es, nachhaltige Ökosysteme zu schaffen und Tausende von Kleinbauern mit einer Anschubfinanzierung für das Pflanzen neuer Bäume zu unterstützen. Die Früchte der Bäume kommen den Kleinbauern, ihren Familien und den örtlichen Gemeinschaften zugute. So werden nachhaltige Arbeitsplätze, faire Einkommensmöglichkeiten und langfristige Ernährungssicherheit geschaffen. Treedom ist eine digitale Platform, die es ermöglich, reale Bäume per Mausklick zu pflanzen und diesen online zu folgen. Das Startup setzt somit auf Transparenz, Green Storytelling und eine partizipativen Ansatz. Es baut eine Brücke zwischen der virtuellen und realen Welt. [2][1]
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Für was entscheidet ihr euch dieses Jahr? Green Thursday oder Black Friday?
Ein Zitat sollten wir aber immer im Kopf haben:
Quellen:
[1] https://www.bewooden.de/green-thursday-A/
[2] https://www.treedom.net/de/
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Slow_fashion
[4]http://www.greenpeace.org/austria/de/News/Aktuelle-Meldungen/Konsum-News/2016/Fast-Fashion-Wir-brauchen-eine-Slow-Fashion-Revolution-/
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Slow_Food
[6] https://fink.hamburg/2017/06/modekonsum-wie-viel-kleidung-braucht-der-mensch/
Zum Upvoten zu spät, hoffe ich dennoch, bald wieder von dir zu lesen! :)
Die Konsumenten sollten sich weigern.
Den meisten Konsumenten fehlt es an Informationen. Oder aber sie haben zu viele, da die Konsumwelt viel zu komplex geworden ist, als dass der Konsument den Überblick bewahren könnte, was er jetzt gerade mit seinem Kauf unterstützt. Daher denkt er sich irgendwann: Scheiß drauf, ist mir zu hoch, ich steig aus und machs wie alle anderen.
@taldor Liter Wasser, schon ausgebessert!
Ja genau, es fehlt einfach die Kenntnis darüber oder wie du sagst @sco, man sieht aus dem Ganzen gar nicht mehr raus und will sich dann auch einfach nicht mit all dem beschäftigen und wählt halt den "einfacheren" Weg.
Tja, aber das ist nur eine Frage der Zeit und Aufklärung solche Schwierigkeiten zu überwinden. - Und Du leistetest (d)einen Beitrag dafür. 👍
Green Washing Marketing at its best :(
Du sagst es. Green sells well.
Einfach mal Verpackungen grün machen oder die natürliche Herkunft einzelner Zutaten auf den Verpackungen betonen - davon sollte man sich nicht gleich am ersten Blick beeindrucken lassen, sondern schon mal genauer hinschauen.
Coole Initiativen und Ansätze!
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