Vom Gewitter überrascht! | Finsterbach Wasserfälle

 Schleierfall

Am Südhang der Gerlitzen und oberhalb des Ossiacher Sees in Kärnten versteckt sich ein ganz besonderes Stückchen Natur: Die Finsterbach Wasserfälle.
Aufgrund der felsigen Waldlandschaft, die den Südhang der Gerlitzen durchzieht, fällt der Finsterbach ganze drei größere Felsstufen hinunter, bevor er schließlich im Ossiacher See mündet. Diese drei Wasserfälle sind wunderschön anzusehen und zu Fuß innerhalb kürzester Zeit zu erreichen, was sie zu einem perfekten Ausflugsziel für einen sonnigen Nachmittag macht!

Diesmal war ich gemeinsam mit meiner Schwester unterwegs und auch wenn das Wetter etwas bewölkt war, machten wir uns auf, diese drei Wasserfälle zu erkunden.

 Streckenplan des Naturlehrpfades zu den Wasserfällen

Finsterbachfall

(Höhe: 23m)

Gleich am Beginn des Naturerlebnispfades entlang der Finsterbachschlucht befindet sich der erste der drei Wasserfälle: Der Finsterbachfall. Auch im Sommer ist die Luft in seiner unmittelbaren Nähe angenehm feucht und kühl: Während es am Ossiacher See etwa an die 35° Celsius Lufttemperatur hat, sind es hier erfrischende 15°. Seine Nähe zum See macht ihn zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen und Einheimische, die sich nicht immer nur im See erfrischen wollen.

Kesselfall

(Höhe: 21m)

Der Kesselfall ist der kleinste der drei Wasserfälle. Unter ihm befindet sichaußerdem ein Rückstaubecken für ein kleines Wasserkraftwerk, dass einen nahen liegenden Ort mit Strom versorgt.

Eine weitere Besonderheit dieses Wasserfalls ist, dass er durch seine Kessellage (daher der Name!) einen ständigen Wind verursacht.

Finsterbachschlucht

(Klamm mit urwaldähnlicher Vegetation)

Zwischen dem Kesselfall und dem großen Schleierfall am Ende des Erlebnispfades durchfließt der Finsterbach einen kleinen Klamm, auch genannt "Finsterbachschlucht". Schon beim Betreten dieser Schlucht bemerkt man einen großen Unterschied zum Rest des Pfades, was Lichteinfall, Luftfeuchtigkeit und Temperatur betrifft: Durch die großen und sehr dicht stehenden Bäume herrscht hier ein eigenes Mikroklima, das eine ganz eigene Vegetation ermöglicht. Viele feuchtigkeitsliebende Farne und Moose sind hier ansässig.

Plötzliches Gewitter

Während wir uns in der Finsterbachschlucht befanden, setzte plötzlich ein Platzregen ein, es blitzte, donnerte und sogar einige Hagelkörner verirrten sich durch das Blätterdickicht bis auf unseren Weg. Sehr lustig war, als wir bemerkten, dass es schon einige Minuten regnete, ohne dass wir es überhaupt mitbekommen hatten, so dicht war die Blätterdecke unter der wir uns befanden.
Zum Glück war ganz in der Nähe ein Felsvorsprung, unter dem wir für die Dauer des Gewitters Schutz suchten.

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Zum Glück hörte das Gewitter nach etwa 20 Minuten wieder auf und wir konnten unseren Weg zum Schleierfall fotsetzen. Und was wir da sahen, ließ mein Herz höher schlagen: Der kleine Finsterbach ist durch das ganze Wasser, das durch das Gewitter vom Himmel kam, zu einem ordentlichen Sturzbach angewachsen. Die nunmehr schlammig braune Wassermasse bahnte sich mit enormer Kraft ihren Weg ins Tal und bot uns einen atemberaubenden Farbkontrast zur sattgrünen Vegetation.

Schleierfall

(Höhe: 34m)

Endlich erreichten wir unser Ziel der Wanderung; den Schleierfall, der der größte und am höchsten gelegene Wasserfall der drei ist. Durch das Gewitter war er braun gefärbt und um einiges größer als normal. Ich konnte mein Glück kaum fassen! Ich hatte die Möglichkeit, einzigartige Bilder vom Wasserfall zu schießen, die mir so bald keiner nachmachen wird - denn wer geht schon bei einem Hagelgewitter mitten in den Wald?

Berühmt ist der Schleierfall für seine zahlreichen Regenbögen, die man unter dem richtigen Sonneneinfall beobachten kann. Was das betrifft hatte ich leider Pech: Die Sonne zeigte sich den restlichen Tag nicht mehr.

Der Rückweg gestaltete sich leider als sehr schwierig, da der Boden nass und matschig geworden war, was die Ausrutschgefahr um ein Vielfaches erhöhte.

Schließlich erreichten wir wieder (etwas verdreckt und definitiv bis auf die Haut durchnässt, aber wohlauf) den Beginn des Erlebnispfades.

Auch hier zeigte sich noch einmal dieser einzigartige Anblick des angeschwollenen Wasserfalles. Im Bild zu eurer Linken könnt ihr sehen, wie der Finsterbachfall nach dem Gewitter aussah. Vergleicht man dieses Bild mit dem vor dem Gewitter weiter oben, dann erkennt man schön, wie viel mehr Wasser da runter kam.

Komplett nass, aber überglücklich über diese irgendwie doch sehr gelungene Wanderung, fuhren wir nach Hause. Ich werde auf jeden Fall bei Schönwetter noch einmal diesen tollen Wanderweg entlang des Finsterbachs besuchen, um auch einige Regenbogenbilder am Schleierfall zu schießen!

Zum Abschluss habe ich noch das Bild eines schönen Steinturms für euch, den ich am Fuße des Finsterbachfalles entdeckt habe! Solche Gebilde faszinieren mich immer wieder - vielleicht auch euch...