Wie Diablo 4 sein sollte - Gaming auf Blockchain Basis
![Diablo 3 Charaktere](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/global/playing-with-friends/intro.jpg)
Hallo Steemer und Gamer, heute geht es wieder um ein Spiel. Vormals verwendete ich ja Gothic als Thema, nun ist es Diablo.
Gaming ist einer der Bereiche die zeigen, dass sich das Leben zunehmend in virtuellen Welten abspielen könnte. Um dieses Thema soll es vielleicht noch in einigen Beiträgen gehen. Wenn dem so ist, handelt es sich bei diesem Beitrag um den ersten dieser Reihe. Ebenso handelt es sich um einen weiteren Beitrag im Bereich Gaming. Damit es jetzt im Bezug auf Gaming auch interessant ist, muss es sich dabei um ein MMORPG handeln, wo ich genau sagen kann was mir daran gefallen würde. Zumindest solange künstliche Intelligenz nicht die Illusion eines menschlichen Mitspielers erzeugen kann, haben MMOs bestimmt eine große Bedeutung bei der Entstehung neuer "virtueller Ökosysteme", um welche es nun geht.
Die ganze Welt ist im Grunde nur Information und daher kann man eine Spielumgebung, in der man mit anderen Spielern und Instanzen im Spiel interagieren kann, auch als eigene Welt bezeichnen. Bei Spielen, die wir in der Zukunft hoffentlich sehen werden, wird diese information - also nichts anderes als der Speicherstand des Spiels - auf einer Blockchain abgespeichert. Anstatt auf den Servern der Betreiber.
Wie sieht das perfekte MMORPG aus?
Diese Frage möchte ich behandeln, um einen persönlichen Einstieg in das Thema hinzubekommen und um aufzuzeigen, was sich durch Tokenisierung aus einem MMO machen lässt und um ein Gefühl dafür zu vermitteln, was so ein virtuelles Ökosystem ist. Und natürlich weil es mir in den Fingern juckt, mir so etwas auszudenken. Das liegt zum einen auch daran, dass es zurzeit kein MMO gibt, welches mich zufriedenstellt. Demonstrieren will ich das an Diablo 3 bzw. daran, wie hoffentlich Diablo 4 aussehen wird. Diablo 4 soll für mich so aussehen, wie Diablo 3 leider nicht bzw. nicht mehr aussieht und wie es außerdem mithilfe einer Gaming-Blockchain aussehen könnte.
![Diablo 3 arreatkrater](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/de-de/combat-skills/nephalem-glory.jpg)
Diablo 3 wäre für mich perfekt gewesen, so wie es zu Anfang größtenteils noch war. Es gab die Möglichkeit, seine Charaktere einzeln endlos weiterzuentwickeln und es gab ein Echtgeld- sowie ein Gold-Auktionshaus für die virtuellen Ausrüstungsgegenstände. Hier zeigt sich bereits das erste Problem an zentralisierten MMOs: Die Publisher können daran herumschrauben was sie wollen. So konnte Blizzard die Auktionshäuser abschalten und etliche andere Veränderungen einbauen, die das Spielerlebnis von damals - zumindest aus meiner Sicht - verblassen ließen. Wenn ein MMO dezentral wäre, dann müsste jeder Teilnehmer zuerst selbst sein Programm aktualisieren, damit ein nicht-abwärtskompatibles Update für alle gilt. Bei einem Update, wo sich die Community uneinig ist würde es sozusagen zu einem Fork kommen und es entstehen zwei Parallelwelten mit unterschiedlichen Regeln. Jeder Spieler kann sich dann entscheiden, in welcher Welt er weiterspielen will.
Virtuelle Gegenstände
Das Echtgeldauktionshaus und das Goldauktionshaus haben es in Diablo 3 anfangs möglich gemacht, dass eine eigene Ökonomie innerhalb des Spiels entsteht. Die Gegenstände und das Gold erhielten durch ihre barrierefreie Handelbarkeit, ihre Seltenheit und die Zeit, die es dauerte, sie zu finden, einen eigenen monetären Wert. Ohne zentrale Kontrolle durch ein Entwicklerteam kann die Zeit und der Aufwand, die benötigt werden, um einen Gegenstand zu erhalten, nicht einfach so dahinschwinden, womit auch der Wert des Gegenstandes sinken würde, weil er leichter zu erspielen wäre. Die Algorithmen des Spiels können nicht einfach so geändert werden. Genau so wie der Algorithmus einer dezentralen Währung nicht geändert werden kann.
![Diablo 3 Waffe](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/de-de/equipment/equipment-properties.jpg)
Das führt auch dazu, dass Gegenstände, die man selbst nicht gebrauchen kann, für andere Spieler durchaus zu gebrauchen sein können. Und genau deshalb war das mit den Auktionshäusern so sinnvoll. Auch für Blizzard war es sinnvoll, um an den Gebühren zu verdienen. Wenn sich aber etwas nicht verscherbeln ließ, ließ es sich auch verwerten. Um dann aus den gewonnenen Handwerksmaterialien wieder neue Gegenstände herzustellen.
![Diablo 3 Gegenstände](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/global/equipment/intro.jpg)
![Diablo 3 neu tristram](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/global/world/camp.jpg)
![Diablo 3 Gold](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/global/world/the-vault.jpg)
Charaktere, Erfahrung, Levelup
![Diablo 3 Levelup](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/de-de/combat-skills/level-up.jpg)
Die Charaktere die man in seinem Account kontrolliert sind neben den Gegenständen und dem Geld die wichtigste Wertanlage. Es stecken Stunden und Tagelange Spielzeit in hochstufigen Charakteren und sie können nicht verbraucht oder zerstört werden. Als neues Konzept stelle ich mir das Vermieten und Verkaufen von Charakteren vor. Das führt dazu, dass man die eigenen Charaktere vermieten kann, während man sie selbst gerade nicht benutzt. Oder dass man sie verkaufen kann, für den Fall dass man sich dazu entscheidet, das Spiel zu verlassen. Beim Anbieten von Charakteren im Auktionshaus könnte sowohl ein Anteil an der mit diesem Charakter erspielten Gold-Beute für den Vermieter als auch die Miete pro Zeiteinheit festgelegt werden.
![Diablo 3 Tod](https://steemitimages.com/640x0/https://blzmedia-a.akamaihd.net/d3/media/screenshots/guide/global/combat-skills/death.jpg)
Auch bei Diablo 4 könnte ich mir also zwei Modi vorstellen - eine normale Version und eine hardcore Version. Sozusagen zwei Separate Spiele, wie es auch in Diablo 3 ist. Für den Hardcore-Mode finde ich das Account-Gebundene Paragonsystem sinnvoller, während für den normalen Modus das charaktergebundene System besser wäre. In Diablo 3 hatte zunächst jeder Charakter über dem Maximallevel seine eigene Paragonstufe und sammelte "Paragonerfahrung" für sich selbst. Später aber teilten alle Charaktere eines Spielers das selbe Level und ihre Erfahrung ging oberhalb der Maximalstufe in die Paragonstufe des Accounts. Quasi in ein alle Charaktere des Accounts übergreifendes "Erfahrungskonto". Im Hardcore Modus würde diese Erfahrung selbst dann bestehen bleiben, wenn ein Charakter aus dem Spiel ausscheidet. Man spielt sozusagen das Leben etlicher Helden durch und gewinnt somit an Erfahrung, je nach dem, wie erfolgreich man mit diesen war. Deshalb finde ich das Account-Gebundene Paragonsystem für den hardcore Modus wesentlich sinnvoller. Für den normalen Modus aber nicht.
Virtuelle Ökosysteme - hoffentlich die Zukunft des Gamings
Alle Gegenstände wie Heiltränke und Materialien, die Ausrüstung, das Gold und auch die Helden selbst - das alles ist Bestandteil eines virtuellen Ökosystems, in das Spieler ihre Zeit und teilweise auch ihr Geld aus der realen Welt investieren und dadurch einen Gegenwert in Form eben dieser Güter erarbeiten/erspielen. In etwa dieses Konzept wollte ich anhand von meinem Idealbild von Diablo 4 verständlich machen. Als Spieler kann man so die erspielten Güter in einem Spiel verkaufen und mit dem Geld Ressourcen in einem anderen Spiel, das so aufgebaut ist, erwerben. So verliert man nicht die Arbeit und die Zeit, die man in das Spiel gesteckt hat, wenn man zu einem anderen Spiel wechselt.
Es ist sozusagen Proof of Play. Anstatt Rechenleistung in ein System zu stecken steckt man Spielzeit hinein. Proof of Play müsste aber in erster Linie bedeuten, das diejenigen, die am meisten Spielen auch am meisten an der Konsensbildung beteiligt sind. So wäre es für eine Blockchain sinnvoll die eigens für ein Solches spiel kreiert wurde und keine Plattform für allerlei verschiedene Anwendungen ist wie bei Tron, EOS und Steem. Denn diejenigen, die am meisten spielen sind auch am meisten daran interessiert dass das Spiel auch in Zukunft funktionieren wird. Wie geprüft werden soll, ob tatsächlich jemand gerade aktiv spielt, das ist eines der Probleme die gelöst werden sollten.
Meine Annahme ist, dass diese Form von virtuellen Ökosystemen in der Zukunft so etwas wie ein weiterer Wirtschaftssektor sein werden. Während in der realen Welt im Verlauf der Jahrzehnte die Arbeitsplätze knapp werden, werden Tätigkeiten wie Gaming tatsächlich monetarisiert. Einige Spinner, denen Geld egal ist schmeißen ihres aus Spaß hinein, einige machen Verlust und einige machen etwas Gewinn. Twitch Streamer investieren womöglich Geld, das sie gespendet bekommen, in das Spiel das sie gerade streamen hinein. Menschen geben schon seit Jahren Geld für Gaming aus und dieser Trend nimmt nicht gerade ab. Nein, in der Zukunft werden sie durch Gaming auch welches verdienen. Das Geld geht nicht von Spieler zu Publisher sondern von Spieler zu Spieler. Beim Handel mit virtuellen Rohstoffen und Gütern, welche Innerhalb eines virtuellen Ökosystems einen virtuellen Wert und zahlreiche wichtige Funktionen besitzen. Funktionen die beim Vollführen von Vorhaben nützlich sind, die die Spieler erfolgreich durchführen wollen. Denn auch in der virtuellen Welt ist das Bedürfnis, Ziele zu erreichen, genauso Stark wie in der realen Welt. Je mehr Menschen weiter in die virtuelle Welt versinken, desto mehr nachfrage wird also für virtuelle Güter bestehen. Ebenso wie der Verbrauch an Nahrung auch in der realen Welt ansteigt, wenn sich die Bevölkerung vergrößert.
Damit aber mehr Menschen in die virtuelle Welt gehen, muss neben mehr Freizeit in der realen Welt, diese virtuelle Welt noch verbessert und erlebbarer gemacht werden, anstatt nur ein PC Spiel zu sein. Einer der ersten Versuche, so etwas zu machen, war die Wii, wo man die Fernbedienung bewegt um damit im Spiel eine entsprechende Bewegung auszuführen. Jetzt ist Virtual Reality bereits im Kommen. Und Im Endstadium sind wir dann angelangt, sobald wir so etwas wie das Holodeck aus Star Trek bzw. den Simulator aus The Orville haben. Ihr merkt also, bis wir irgendwo dazwischen ankommen, steht noch einiges an technischer Entwicklung an. Es gibt noch etliche Probleme bis dahin zu lösen und ich selbst bin sogar immer noch der Meinung, dass Maus+Tastatur das Wahre ist.
Zudem wird die Blockchain Technologie das Vertrauen in die virtuellen Welten ermöglichen - man will sich, wenn man schlau ist, nicht einer Welt anvertrauen, die von einem Unternehmen zentral kontrolliert und geändert werden kann. Natürlich ist eine Open Source Welt angenehmer, denn immerhin reden wir hier bereits von Welten in die man eintaucht, indem man diesen seine Zeit und das eigene Erleben anvertraut und wo man eine Gewährleistung dafür möchte, dass das was man sich erspielt, nicht verloren geht und der Spielspaß weiterhin bestehen bleibt.
Hoffen wir, dass irgendwann genügend Spieler so weit denken und dadurch eine entsprechende Nachfrage bestehen wird.
Ich werde in Zukunft vielleicht noch weiter über virtuelle Welten und Ökosysteme sowie Gaming schreiben. Denn da geht die Reise hin.
Steem on.
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Danke für deinen Support, @lauch3d
Ist eine nette Geste von dir!
Schau dir mal Enjin (ENJ) an, dieser Token kümmert sich genau um dieses Problem von virtuellen Besitztümer und dies vor allem in Games. Sie Arbeiten auch mit den gängigen und beliebten Game Engines wie Unity, Unreal Engine 4 und Godot zusammen. Das kann noch einen großen Markt ergeben und einen Game übergreifende Items Austausch von Items, auch im Indie Bereich.
Danke, habe es komplett gesehen. Ich verstehe ein Teil davon. Ganz dahinter gekommen bin ich nicht. Es klingt so als wäre damit einiges an off-chain Gaming möglich, wo die Gegenstände aber alle Tokenisiert sind. Was glaubst du, ist damit alles möglich?
Die Gegenstände sind die Tokens und in diesem Fall können diese vom Spieler im Spiel erzeugt werden. Dann gehören sie dem Spieler und sind in seiner Wallet. Somit kann er mit diese handeln, verschenken etc. Das Spiel ist offchain die Assets nicht und der Spieler ist einzigartig, sprich hat seine eigene ID durch sein Ethereum Konto auf seiner Wallet.
Ok stimmt so in etwa habe ich es verstanden. Das Spiel selbst ist off-chain. Es klingt schon gut. Damit ist bestimmt viel möglich, aber es bringt vielleicht auch neue Probleme. Wie kann ein Token im Spiel kreiert werden, wenn das Spiel selbst off-Chain ist?
Mit Ethereum kann man Mintable Tokens erzeugen, das heisst man kann neue Tokens anhand von Blaupausen erstellen, in der Chain. Das Spiel kann man gar nicht in der Chain programmieren, ist technisch gar nicht möglich.
Nein, für sowas ist Ethereum auch nicht geeignet. Da braucht es andere Plattformen.
So ein Spiel mit steem Währung und ich würde sofort wieder anfangen zu zocken.
Da muss man sich zurzeit mit Steemmonsters und NextColony begnügen. Und einigen anderen, die mir nicht einfallen oder ich nicht kenne. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Steem für ein Spiel in dem man seinen Charakter mit Maus+Tastatur steuert geeignet ist. Oder ich weiß einfach nicht wie das funktionieren soll.
Schau dir den Artikel an den ich dir verlinkt habe ;)
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Ich nutze steem mobile, ist das das gleiche ? Sorry steig da noch nicht richtig durch?
Könnte dich sehr interessieren ;)
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Das sieht irgendwie interessant aus, da es auf englisch ist / trotz dessen muss ich es mir mal genauer anschauen und verstehen. Wie bist du darauf gekommen?
Folge edicted schon zieemlich lange
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Habe es jetzt gelesen, danke für den Link. Super Input und genau das was ich mir unter einem besseren Steemmonsters vielleicht vorstellen würde, wenn ich mich denn mal näher mit Steemmonsters auseinandergesetzt hätte.
Interessante Einsichten in den Kopf eines Gamers. Einer der Hauptgründe warum ich nicht zocke ist dass es nicht profitabel ist. Im Gegenteil. Mit einer cryptoökonomie wäre das was ganz anderes.
Einsichten in den Kopf eines Gamers - genau das ist das hier. Ich habe im laufe des Daseins als Gamer ziemlich genaue Vorstellungen davon gewonnen, was ich Spielen will. Je mehr du spielst, also wenn du spielen würdest, bilden sich solche Gesamtbilder davon, wie ein Spiel im Idealfall sein könnte. Weil man vieles sieht was gut ist und vieles, was besser sein könnte.
Und im MMO Sonderfall ist es nochmal was komplett anderes, weil die Verbindung mit einer Cryptoökonomie sinnvoll ist, die bei Singleplayer und einfachen Multiplayer Spielen keinen Sinn machen würde. Etwas völlig neues könnte da entstehen. deswegen soll das jetzt mal jemand genau so entwickeln, wie ich das hier schreibe. lol
Hab immer weniger gespielt, da ich eben auch solch ein Bild eines guten Spiels gewonnen habe und die Spiele immer schlechter wurden..
Hab das jetzt erstmal auf in 10 Jahre aufgeschoben, sollte mich eh gerade eher um meine Zukunft kümmern als zu zocken ^^
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Hi @marcus0alameda,
vielen Dank für deinen Beitrag. Er bekommt einen Platz in meiner später erscheinenden Übersicht kryptorelevanter Artikel.
Resteem von @kryptodenno
(Supporter der deutschsprachigen Krypto-Community hier auf Steemit)
Hier gehts zu meiner gestrigen Kryptoartikelübersicht.
Toll, was du hier machst und danke, dass ich dabei bin!
Freut mich, dass meine Bemühungen gut ankommen :-)