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RE: Sind Kryptos Geld?

in #deutsch6 years ago

Da hast du jetzt doch die Funktionsweise von Fiat-Geld erklärt, welches irgendwann wieder verschwindet und nur durch Schuld entsteht. Und nicht von Geld allgemein. Wobei genau das doch eher das Perfide an diesem Geld ist, weswegen wir dieses Fiat Geld durch etwas besseres ersetzen wollen - wo es so etwas wie schulden und Guthaben eben nicht mehr gibt sondern nur noch Guthaben.

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Da hast du jetzt doch die Funktionsweise von Fiat-Geld erklärt,

Was ist den Fiat-Geld? Gibt es überhaupt ein ungedecktes Geld? und welches ist es den wirklich?
Diesen Vorgang, den ich beschrieben habe, ist ein Vorgang seit die Menschen Handel betreiben. Das Kreditieren ist so alt wie der Handel selbst. Es ist ein Prozess der aus dem Handel entsteht.
Das Zentralbankgeld (Geldscheine), dass du freiwillig gegen dein Giralgeld wechselst ist tatsächlich durch nichts gedeckt, das muss es auch nicht, denn du hast doch gedecktes Giralgeld dafür hergegeben. Der Anteil an Handgeld (Scheinchen) spielt in der Geldmenge die täglich den Erdball umrundet eine zu vernachlässigende Rolle, sie geht prozentual fast gegen null. Das Zentralbankgeld hat auf die Gesamtmenge der Geldarten gar keinen Einfluss. Auch bei der Golddeckung waren die Scheinchen niemals durch die Goldmenge gedeckt, sondern der Schein bezeichnete nur einen Anspruch = ein Versprechen auf Gold. Und wenn das Versprechen nicht mehr gehalten werden konnte, wurde einfach die Parität verändert und angepasst. Als es noch Goldmünzen gab, wurde selbst an diesen Münzen manipuliert, was die Massen an Münzverschlechterungen beweisen.
Der Kredit ist im ersten Schritt gedeckt und zwar durch das Versprechen das durch seine Vergegenständlichung Erfüllung findet. Geld ist immer an ein Gut oder eine Dienstleistung also dem Gut Arbeit gekoppelt. Es entsteht nur ein Problem wenn die Tilgung ausfällt.
Wir haben keine Geldkrise, sondern eine Schuldenkrise. Säumige Schuldner die Ihre Schulden nicht tilgen (Deflationieren der Geldmenge). zuvorderst die Staatsbetriebe die auch die größten Schuldner sind.

jetzt erklärst du noch mehr wie dieses Fiat-Geld funktioniert. Und zeigst dabei noch weiter was die Probleme davon sind. Eine Schuld kann man dezentral nicht speichern. (du bewahrst ja nicht dein privaten Schlüssel auf um später zu beweisen, dass das deine Schulden sind) und das ist auch gut so. Für so etwas müsste jeder bei einer Zentralen stelle registriert sein. Entweder habe ich 1 Bitcoin oder 0. -1 Geht nicht.

Natürlich kann man dann untereinander - wenn man sich vertraut - wieder sagen "Du schuldest mir 1 Bitcoin" aber das ist im großen Stil dann nicht gerade sinnvoll. Denn dann kann es ganz schnell mal heißen die "Weltverschuldung" beträge 22 Millionen Bitcoin. Spätestens da wird es strange. Bei Gold wusste man nicht, wie viel es wirklich gibt. Bei Bitcoin ist es jedem bekannt. Es wird das beste sein, es einfach direkt zu benutzen anstatt so einen Kredit-Geldschöpfungs Schwachsinn drum herum zu bauen. Schließlich kostet es kaum etwas, Bitcoin zu transferieren. Anders als Gold zu transportieren, womit dann auch noch betrogen wurde als es früher als Münze zum Einsatz kam.

wo es so etwas wie schulden und Guthaben eben nicht mehr gibt sondern nur noch Guthaben.

Du willst also den Kredit abschaffen? Dann musst du den Handel abschaffen. Dann leben wir alle auf Zuweisung und Dankbarkeit von Gottes Gnaden.

So funktioniert das aber nicht.
Geld wird notwendig, weil der aktuelle Tauschpartner die Waren entweder nicht sofort oder gar nicht liefern kann.
Deshalb die Schuld.
Wenn sich ein Bauer einen Kredit aufnimmt, um Saatgut für den Weizenanbau zu kaufen, schuldet er in Wirklichkeit kein Geld sondern Weizen.
Deshalb muss das Geld durch die Tilgung auch wieder vernichtet werden.
Nur Guthaben zu haben funktioniert in einer arbeitsteiligen Wirtschaft nicht.
Weder bilanztechnisch noch gedanklich.

Unser aller Gehirn ist bestimmt ein Wunderwerk und zwar bei jedem, aber es hat ein großes Manko, seine Verhärtung der Synapsen und die enorme Anstrengung neue Synapsenverbindungen erfolgreich zu bilden. Was mal ins Hirn eingehämmert wurde lässt sich nur ganz schwer aufbrechen.
Kein Wunder, dass man das Geld als Teufelswerk betrachtet, wenn man nie erfahren durfte was Geld überhaupt ist.

Deshalb ist es so wichtig, dass man Artikel wie deinen immer wieder bringt.
Auch ich lese die Bücher von Bethmann immer wieder.
Seine Lehre stellt einfach alles auf den Kopf (vor allem den Monetarismus) was man sonst in ökonomischen Fachbüchern gelernt hat und was die Zentralbänker und Ökonomen immer wieder von sich geben.
Es dauert lange bis man dieses Unwissen aus dem Kopf bringt.

Deshalb ist es auch so wichtig, in ökonomischen und sozialen Fragen immer wieder Mises zu lesen.
Auch der rein statistische Ansatz den ich beim Trading verfolge hat lange gebraucht, um sich in meinen Kopf einzubrennen, wo doch alle "Experten" das Gegenteil sagen.
Je tiefer man gräbt, desto mehr lösen sich die alten Heiligen in Luft auf.

manchmal hatte ich schon den Gedanken mich wieder im Lobbyismus einzurichten. Leichter und einfacher kann man sein Arbeitsleben nicht einrichten. Wenn da nur nicht das Gewissen wäre. Die Unwilligkeit der Menschen in der Gesellschaft lernen zu wollen, der Unwille beweglich zu sein und zwar nicht nur körperlich sondern auch geistig, macht es denjenigen, die diesen Unwillen zu nutzen wissen, extrem einfach.

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