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RE: Politik 115 - «Nazis raus!» als Mittel zur Bewältigung politischen Wandels?

in #deutsch6 years ago

Super Artikel!
Das ist so ziemlich der Grund warum rechts und links doof sind..
Viel zu viel Spaltung der Gesellschaft.. Und dann noch auf so emotionaler Ebene.

Das ganze wurde einfach so genial instrumentalisiert.

Posted using Partiko Android

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Klar! Aber wird sind doch längst jenseits von ernsthaften Diskussionen. Die Gesellschaft ist viel zu stark polarisiert. Entweder man ergreift Partei - oder kriegt eben von beiden Seiten auf die Glocke (wie im Artikel ja auch deutlich zur Sprache kommt).
Wo geht es noch um die Sache? Wo gibt es noch eine echtes (im Sinne der Aufklärung) "Links"?
Es reicht schon dass Du kein Problem mit anderer Kulturen Religion hast um mindestens als "Linksgrün-versifft" durchzugehen -und will man sich das nicht sagen lassen oder fühlt sich beleidigt, liegt einem das "Nazi raus" schnell auf der Zunge.

Deswegen habe ich so viel Hoffnung in open-source und Technologie.
Wir müssen den Menschen ein machtvolles Werkzeug zum strukturierten Meinungsaustausch geben.
Dieses Werkzeug wird sich anschließend in Strukturierung von Menschen umwandeln.
Am besten auf Freiwilligkeitsbasis. Anarchie. Konsens.

Genauso kann Technologie und open-source in dem Thema Chancengleichheit (bei beispielsweise Neugeborenen) weiterhelfen. Ich glaube nicht so sehr auf Umverteilung..
Bzw. Crypto und Technologie sind die "Umverteilung".
Greets :)

Danke für die Beiteiligung an der Diskussion hier!
Dass die Gesellschaft in vielen Bereichen bereits zu sehr polarisiert ist, sehe ich auch. Aber dennoch gibt es wenigstens aus meiner Sicht nichts, was einen bestehenden, womöglich auch nur noch beschränkt funktionierenden Dialog ersetzen könnte.

Da man mit anderen Menschen nicht identisch ist, wird es stets Steine des Anstosses und Meinungsverschiedenheiten geben. Es ist sinnvoll, sich auf eine Ethik zu einigen, die darauf beruht, dass

  1. es eine Privatsphäre gibt, die jedes Individuum für sich in Anspruch nehmen kann, in der es nicht belästigt wird
  2. es möglichst wenige aufgezwungene Verträge gibt,
  3. niemand für sich in Anspruch nehmen kann, einfach nichts tun zu dürfen.

Links/grün-versifft halte ich auch nicht für einen sinnvollen Ausdruck. Damit drückt man ausser Abneigung gar nichts aus. Ich bin dafür, dass man stets konkret bleiben sollte, wenn man etwas kritisiert. Natürlich kann man einmal generalisieren und Linken beispielsweise vorwerfen, dass sie ihre Projekte und Ideen kaum je aus eigener Kraft realisieren und von anderen abhängig sind.

In der Schweiz wurde von linker Seite immer wieder moniert, dass Ausländer für zu geringe Gehälter arbeiten. Das ist wohl nicht völlig verkehrt, aber es ist auch so, dass ausländische Firmen hier tätig sind und damit sogenannte Lohndrückerei betrieben haben. Und es hindert diese Linken niemand daran, den Aufwand auf sich zu nehmen und selbst Firmen zu gründen und dann eben höhere Gehälter zu zahlen, also mit gutem Beispiel voranzugehen.

Das nicht zu tun, sondern nur das Verhalten des Gegners anzuprangern ist eine klassische Alinsky-Strategie, hatte ich vor kurzem hier auch aufgelistet.


Ideologie 109 - Eine Anmerkung zu Saul Alinsky - 2 Teile. @saamychristen, Januar 2019. Teil 1: https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/ideologie-108-eine-anmerkung-zu-saul-alinsky-1-2 Teil 2: https://steemit.com/deutsch/@saamychristen/ideologie-109-eine-anmerkung-zu-saul-alinsky-2-2

Ach, ein echtes "Links" - und zwar im Sinne der Aufklärung, sehe ich schon lange nicht mehr. Überall wo es in Europa im Begriff war zu stark zu werden, wurden linke Bewegungen und Linke Politik auch niedergeschlagen. Siehe Schweden mit Olaf Palme oder Italien.
Was sich heute "links" nennt bringt keine neue Ideen mehr sondern pflegt die alten Zöpfe die auf unsere Gesellschaft aber doch längst überholt sind.
Dass es ein "Recht auf Nichtstun" geben sollte, finde ich schon. Alles andere ist Zwangsarbeit. Im Grunde hatten wir das im Westen doch. Die Leute konnten mit der "Sozialhilfe" ein halbwegs würdiges Leben führen ohne zu etwas gezwungen zu werden. Hatten halbwegs Sicherheit für ihre Existenz. Wir waren weder im Dreck erstickt noch gab es Versorgungsengpässe. Der Mensch ist nicht per se faul sondern strebt nach mehr und war durchaus bemüht noch was obendrauf verdienen zu wollen.
Im Grunde ist das System überholt. SÄMTLICHE ständig durchgekauten Systeme waren auf die Industrialisierung gemünzt wo jede Arbeitskraft zählte.
Schätze wir müssten uns erstmal auf den Sinn einer "Wirtschaft" besinnen.
Ist dieser nicht, die möglichst optimale Versorgung einer Gesellschaft mit Waren, Dienstleistungen und Energie? Da setzt man dann noch ein Finanzsystem oben drauf, damit der Warenaustausch reibungslos läuft.
Bei uns ist beides längst pervertiert. Zum Selbstzweck geworden. Die größten Gewinne werden dort gemacht (nicht erwirtschaftet) wo NULL Gegenwert für die Gesellschaft entsteht. Vollkommen legitim und gesellschaftlich anerkannt. Keiner würde es wagen diese Spitzenverdiener, die heute Nacht alle tot umfallen könnten ohne dass irgendwer etwas bemerkt, als "Schmarotzer" zu bezeichnen.

Ja, ich weiß - da geht's an Eingemachte und Lösungen habe ich auch nicht auf Lager. Auch sowas wie ein BGE wäre nur an den Symptomen geschraubt.
Irgendwie auch müßig in einer relativ verfahrenen Situation 1. die Welt retten zu wollen, aber 2. auch selbst zu schaun wo man bleibt und folglich das Spiel einfach spielt.

Vielleicht überdenken kommende Generationen das alles ja nochmal.

Beim Recht auf Nichtstun habe ich mich vielleicht nicht klar ausgedrückt. Ich mag sicherlich keine Sklaverei, wenn sich jemand also frei zum Nichtstun entscheidet und die Konsequenzen davon selber trägt. Es muss einem erlaubt sein, Risiken einzugehen.

Wobei sich auch da schon wieder gewisse Einschränkungen geben kann. Wie soll man mit einer Familie umgehen, wenn sich die Eltern zum reinen Nichtstun entscheiden und ihre Verantwortung für die Kinder nicht wahrnehmen wollen.

Wie dem auch sei. Ansonsten lasse ich die Antwort gerne so stehen wie sie ist. Dass es zu einigen Veränderungen kommen wird und muss, steht für mich ausser Frage.

Sicher! Hartz über Generationen hinweg. Es ist üblich.
Nur wo ansetzen? Die Eltern zum Ackern zu verdonnern wäre wohl kaum hilfreich. Die Kids sehen dann auch nur frustrierte Eltern die ständig angepisst und im Streß sind.
Nun zieht sich das Problem aber ja durch alle Gesellschaftsschichten. Man darf da nicht ganz "unten" isoliert betrachten. Das Phänomen trifft ja auch zu für Kinder aus Akademiker-Haushalt, die dann selbst mit hoher Wahrscheinlichkeit studieren.
Ist es doch vererbte Intelligenz? Einfach das Umfeld zuhause das nachgeahmt wird? Oder einfach die Chancengleichheit heute vollkommen flöten gegangen?

Danke für den Kommentar und das Lob!
Es freut mich, wenn meine Beiträge gut ankommen. Und, hier habe ich es zwar nicht angesprochen, gerade unter den Intellektuellen sind viele, die voll dabei sind, die Spaltungen weiter voranzutreiben und ihre Missgunst nicht verstecken. Das dürfte ihnen langfristig nicht gut bekommen.

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