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RE: Je wertvoller deine Arbeit für die Gesellschaft, desto schlechter wirst du bezahlt

in #deutsch6 years ago

Schauen wir uns doch mal die Durchschnittslöhne an:
USA = $22.59/Stunde
Schweden = 170 SEK/Stunde = $19.36

Durchschnittslöhne als Arbeitermaßstab zu nehmen ist sowas von daneben geschossen...

In Schweden verdient man also weniger und muss noch VIEL mehr an Steuern und Sozialabgaben zahlen.

Und das tun die meisten gerne. Denn sie wissen, bei Arbeitslosigkeit (6%), Krankheit etc. haben sie keine finanziellen Probleme.
Selbst nach den ganzen Steuern etc. bleiben den Schweden noch 90% des US Medianhaushaltseinkommens, wie man in der WP findet.
Norwegen liegt 10% über der USA.
Und in den USA fallen da noch oft Krankenversicherungskosten an...

Meine Maler bekommen übrigens als Geselle nicht den gesetzlichen Mindestlohn, sondern ca. 17€/Stunde.

Schön für ihn. Aber dann frage ich mich, wenn schon die Hälfte dieses Lohnes ("zu hoher Mindestlohn" nach deiner Aussage) über der Produktion des "normalen" Malers liegt, wieso sind deine dann so viel produktiver?
Die Dämpfe oder andere Drogen? ;)

Sort:  

Ich habe nie etwas über die Produktivität eines Malers gesagt. Das sind Facharbeiter, deren Produktivität liegt, in der Regel immer höher als der Mindestlohn und auch höher als der Tariflohn. Der Chef berechnet für einen Facharbeiter im Handwerk 40-50€, da ist schon ein gewisser Puffer eingebaut. Facharbeiter betrifft der gesetzliche Mindestlohn überhaupt nicht. Ich sagte, dass diejenigen, die ungelernt sind, die Sprache nicht können, körperlich beeinträchtigt sind oder lange nicht mehr gearbeitet haben, häufig nicht produktiv genug sind, um den Mindestlohn zu erarbeiten (zum Mindestlohn muss man ja auch noch die Arbeitgeberanteile für die Sozialkassen plus die Berufsgenossenschaft rechnen). Diesen Leuten wird durch den Mindestlohn die Chance genommen, sich durch Arbeit zu qualifizieren, weil sie eben erst gar keine bekommen. Das trifft besonders Asylanten. Also bleiben sie arbeitslos und ein Leben lang vom Sozialstaat abhängig. Ich habe ja seit Jahren täglich mit Flüchtlingen zu tun und sehe wie schädlich der Sozialstaat, der Mindestlohn und das Arbeitsverbot für die auswirkt. Dann pfercht man sie noch auf engsten Raum zusammen und wundert sich, wenn sie auf dumme Gedanken kommen.

Aber das Arbeitsverbot muss sein! Die nehmen doch sonst den Deutschen die Arbeit weg!
Du weißt schon, den Deutschen die die Sprache können, eine Ausbildung haben und im Gegensatz auch pünktlich sind.
Hör ich jedenfalls immer wieder...

Aber auch hier gilt: Wenn die skandinavischen Länder einen doppelt so hohen Mindestlohn zahlen und trotzdem eine vergleichbare Arbeitslosigkeit haben (nicht dass ich "abhängig für Geld arbeiten" für ein Gesellschaftsziel halte, aber das ist ein anderes Thema) - dann muss die Produktivität ja irgendwoher kommen.
Woher?

Aber das Arbeitsverbot muss sein! Die nehmen doch sonst den Deutschen die Arbeit weg!

Hätten wir eine wirklich freie Marktwirtschaft, dann gäbe es anstatt Arbeitslosigkeit massiven Arbeitskräftemangel und zwar in allen Bereichen.
Stell Dir nur vor wie viele Leute sich Putzfrauen, Gärtner etc. leisten könnten, wenn ihnen der Staat nicht 70% ihrer Einnahmen durch direkte und indirekte Abgaben wegnehmen würde.

Ich bezweifle, dass die Schweden produktiver sind als Deutsche. Ich glaube auch nicht, dass die vielen Asylanten dort arbeiten (oder arbeiten dürfen). Die unproduktiven werden halt wahrscheinlich in irgendwelchen ABM Maßnahmen untergebracht.
Ein Mindestlohn führt immer zu mehr Arbeitslosigkeit, das kapieren ja sogar unsere völlig verblödeten Politiker aller Parteien, sonst hätten ihn sie viel höher angesetzt.

nicht dass ich "abhängig für Geld arbeiten" für ein Gesellschaftsziel halte

Da gebe ich Dir Recht, das Ziel sollte sein, dass jeder selbstständig ist, aber wahrscheinlich denkst Du eher an ein BGE, vermute ich, also Raub.
Ich lehne sowas ab.

Ein Mindestlohn führt immer zu mehr Arbeitslosigkeit,

Hat man in Deutschland gemerkt. 40'000 sind weggefallen - nach prognostizierten 2 Millionen!
Und diese 40K waren Jobs, die miserabel bezahlt waren, also was solls?

Stell Dir nur vor wie viele Leute sich Putzfrauen, Gärtner etc. leisten könnten

Vom könnten mal abgesehen: Warum sollten sie das tun?
Und warum sollten die Leute ausgerechnet das machen?

Die unproduktiven werden halt wahrscheinlich in irgendwelchen ABM Maßnahmen untergebracht.
1,6% sind in Schweden in ABMs.

Wie bestimmst du überhaupt unproduktiv?
Der Millionen "verdienende" Banker mit einem negativen Gesellschaftsbeitrag?
Der Friseur, da ja nichts leistet außer jemand anderen durch die Haare zu wurschteln?
Die Haushaltshilfe, die nur das macht, was der Hausherr auch machen könnte, wenn er nicht.. ahem, andere Prioritäten hätte?
Der Goldminenbesitzer, der für völlig unproduktiven Schmuck die Umwelt auf mehreren Quadratkilometern völlig kaputt macht und damit Millionen macht?
Die Frau, die zu Hause ihre Mutter vollzeit pflegt und deshalb nicht arbeiten geht? Das ist doch völlig unproduktiv! Im Heim könnte eine Person mehrere Leute betreuen und durch die höheren Kosten steigt das BIP!

Stell Dir nur vor wie viele Leute sich Putzfrauen, Gärtner etc. leisten könnten, wenn ihnen der Staat nicht 70% ihrer Einnahmen durch direkte und indirekte Abgaben wegnehmen würde.

Jetzt stell dir mal vor, wie viele Leute pleite wären, wenn sie ihre eigene Wasserversorgung, Schulen, Straßen, Kindermädchen etc. bezahlen müssten!
Kein Medianeinkommensbezieher mit 20K im Jahr könnte sich das leisten, selbst wenn das alles netto wäre und es keine Mehrwertsteuer gäbe!

Ich fasse mal deine Argumentation zusamme:
Wenn uns unser geliebter Staat nicht einen Großteil unseres Einkommens wegnehmen würde, von dem er uns dann einen kleinen Teil wieder zurückgibt, müssten wir alle verhungern.

Tut mir leid, da ist jedes weitere Wort das ich schreibe vergebens.

Ja, leider ist Volkswirtschaft sowohl im niedrigen Volk als auch in der höheren Politik oft ein Fremdwort bzw. wird vom Egoismus überstimmt.

Im übrigen möchte ich dich doch bitten, nicht den absichtlich abwertenden Begriff "Asylant" zu benutzen. Du sagst doch auch nicht Neger, oder?

Seit 1951 heißt das ganz offiziell Flüchtling und ggf. Asylbewerber.

Unterstelle mir nicht ich würde absichtlich irgendwelche Menschen abwerten.

Mache ich nicht. Und damit das auch in Zukunft und bei andren Personen nicht passiert, nutze nicht das abwertende Wort Asylant.

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