Veilchen, klein aber oho!

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Veilchen – Klassiker unter den Frühlingsblumen

Erste warme Sonnenstrahlen, früh morgentliches Vogelgezwitscher und ein Gartenbeet voll bunter Blütengesichter. Violen, auch Veilchen genannt, sind klassische Frühlingsblumen auf die wir in keinem Jahr verzichten wollen. So stelle ich mir einen perfekten Frühlingsbeginn vor!

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Die Kinder haben Veilchen gepflückt,

all, all, die da blühen am Mühlengraben.

Der Lenz ist da; sie wollen ihn fest

In ihren kleinen Fäusten haben.

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Theodor Storm

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Das ist nur eines von unzähligen Versen über das Veilchen, denn in der Poesie ist diese Blume ein grosser Star!

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Brauchtum und Mythologie

Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, verbinden sich mit dem Veilchen alte Sagen und Legenden.
Das Duftveilchen war im griechischen und römischen Altertum eine mehrere Gottheiten geweihte Kultpflanze. Am Tag des Saturns, heute der Samstag, bekränzten sich die Feiernden im Frühling mit Veilchenblüten.

• Pan dem griechischen Gott der Hirten und Jäger wurden Veilchensträusse dargebracht.
• Auch Persephone, einer griechischen Göttin der Fruchtbarkeit, wurde diese Blume geweiht.
• Das blaue bis violette Veilchen steht als Zeichen für den germanischen Kriegsgott Thor.

Auf Grund des Duftes und der dunklen Blüten galt das Veilchen schon immer als Blume der Liebe. So schenkte man gerne der Angebeteten Veilchen, um die Zuneigung mitzuteilen.

Als einer der ersten Boten des Frühlings erfreut sich das wohlriechende Veilchen von jeher besonderer Wertschätzung. Am Wiener Hof wurde schon um 1200 das erste Veilchen mit einem rauschenden Fest gefeiert. Nach dem Sagensammler Anton von Perger war das Feiern des ersten Veilchens, ein im Mittelalter, in ganz Süddeutschland gefeierter Brauch.

Die Anhänger Napoleons erkoren das Veilchen zu ihrem Emblem, als der Kaiser nach Elba verbannt wurde und schwor, dass er mit den Veilchen nach Paris zurückkehren werde. Mit Veilchensträussen und dem Tragen veilchenfarbener Kleidungsstücke demonstrierten die Anhänger Napoleons ihre politische Gesinnung. Angeblich war das Veilchen die Lieblingspflanze Napoleons, nachdem ihm seine grosse Liebe Joséphine de Beauharnais am Abend ihres Kennenlernens einen Veilchenstrauss zugeworfen hatte. Nach dem Tod von Napoleon fand man auf seiner Brust in einer goldenen Kapsel zwei getrocknete Veilchen.

Vorkommen

Veilchen oder Violen sind eine Pflanzengattung in der Familie der Violaceae, Veilchengewächse. Die Meisten der etwa 500 Arten gedeihen in gemässigten Zonen. So kommen Veilchen in vielen Ländern Europas, in Nordamerika, Japan und in Teilen Mittelamerikas, Australien und Tasmanien und vielen weiteren Ländern vor. In Mitteleuropa wächst es in Gebüschen, an Waldrändern und an schattigen Grasstreifen am Wegrand. Das Veilchen liebt frischen, nährstoffreichen, milden bis mässig sauren, humosen Lehmboden in mild-feuchtem Klima.

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Merkmale von Viola odorante dem Duftveilchen

Heute möchte ich euch das Duftveilchen etwas näherbringen. Ich freue mich jeden Frühling wieder sehr über diesen lila-blauen Teppich in meinem Garten. Dieses Märzenveilchen oder auch Wohlriechendes Veilchen, ist wie der Name schon sagt, vor allem wegen seines süssen Dufts bekannt. Es handelt sich um ein Rhizom bildende, ausdauernde krautige Pflanze. Die Wuchshöhe variiert je nach Sorte von 5 bis 15 Zentimeter. Die Blätter der Pflanze sind nieren- bis eiförmig, manchmal auch herzförmig und stehen als Rosette zusammen. Sie erscheinen in einem frischen Hellgrün und bilden einen tollen Kontrast zu den veilchenblauen Blüten. Dieses Wintergrüne Laub bietet auch in der kalten Jahreszeit einen schönen Anblick als Bodendecker. Die kleinen, nickenden Einzelblüten des Duftveilchens erscheinen im März und April. Der intensive Duft zieht sogleich die ersten Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Es ist somit eine der ersten Nahrungsquellen im Frühjahr.

Nach der Blüte bilden sich Samenkapseln, aus denen sich die Duftveilchen selbstständig aussäen. Die Früchte (Samen) werden aber auch von Ameisen verbreitet, so dass das Veilchen, einmal angesiedelt, überall im Garten auftauchen kann.
Möchten sie das Wohlriechende Veilchen selbst aussäen, sollte das im Spätsommer erfolgen, weil diese Pflanze ein Kaltkeimer ist.

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Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Der alte Hippokrates, der Vater der Medizin, hat es erstmals gegen Kopfschmerzen und Sehstörungen sowie gegen Melancholie, gesteigerte Galltätigkeit und Brustentzündungen empfohlen. Veilchen selbst wirken hustenstillend und lindern unter anderem Beschwerden der Atemwege, sind schweisstreibend bei Erkältungen und sollen sogar Blutfettsenkend wirken. Der Pflanzenschleim, von dem die Blätter grosse Mengen absondern, nützt gegen äussere oder innere Entzündungen.

„Wurzel und Samen rufen Erbrechen hervor, denken sie bei Vergiftungen daran!“

Im Kraut von Viola odorata konnten Alkaloide, Gerbstoffe, Saponine, Cumarine und Flavonoide ausgemacht werden.
2007 wurde das Duftveilchen zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

DIESE HEILMITTELHINWEISE ERSETZEN KEINEN ARZTBESUCH!!!

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Veilchen in der Küche

Auch in der Küche kann das kleine Blümchen die erste Geige spielen. Aber nur Viola odarata bietet das richtige Aroma. Die Pflanzen die sie in der Küche verwenden, dürfen natürlich nicht mit Pflanzenschutzmittel (Pestiziden) belastet sein!

Ob Veilchensorbet eine Lieblingsspeise des Kaiser Nero (37-68 n. Chr.) war?
Er liess sich durch Stafetten Läufer Gletschereis aus den Alpen nach Rom bringen und mischte dies mit Veilchenblüten.
„Doch wehe, wenn der Läufer nur mit geschmolzenem Eis zurückkam—war er ein toter Mann!“
Ob das alles ins Reich der Legenden fällt kann ich nicht sagen, sicher ist aber das Veilcheneis super schmeckt!

Zur Zeit von Königin Viktoria war es in England „en vogue“ kandierte Veilchen zu naschen. Kandiert gelten Veilchen nach wie vor als wichtiger Bestandteil von manch klassischem Gebäck, das vor allem in Toulouse/Frankreich, der Veilchenstadt angeboten wird.
Veilchenblüten sind vielseitig in der Küche einsetzbar und es gibt ungeheuer viele Rezepte, die alle aufzuzählen würde ewig dauern.

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VEILCHENSIRUP

Mein eigenes Rezept das sehr einfach und schnell geht verrate ich euch hier:

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Zutaten:

• 70 gr Veilchenblüten
• 600 gr Zucker
• ½ lt Wasser
• 1 Bio Zitrone
• 20 gr. Zitronensäure

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Zubereitung:

Zucker und Wasser in einem Topf aufkochen lassen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Die Zitronensäure dazu geben und das Ganze etwas abkühlen lassen.
Inzwischen die Veilchenblüten in ein Behälter schütten. Die Hälfte der Zitrone in Scheiben schneiden und den Rest als Saft, dann beides zu den Veilchen geben.
Den leicht ausgekühlten Zuckersaft über die Blüten giessen und umrühren, dass alle Blüten bedeckt sind.

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Nun das Gefäss an einem kühlen, dunklen Ort 3-4 Tage stehen lassen und gelegentlich umrühren. Ich decke den Behälter nur mit einem Haushaltpapier ab, damit es staubfrei und nicht ganz luftdicht ist.
Nach und nach verfärbt sich der Sirup rosa bis lila.

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Absieben, am besten durch ein feines Tuch streichen oder einen Kaffeefilter verwenden, den man zum Schluss ausdrückt und in einem Topf nochmals erhitzen. Sobald es anfängt zu köcheln, sofort vom Herd nehmen und in heiss ausgespülte Flaschen füllen.

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Kühl und dunkel aufbewahren und nach dem Öffnen innerhalb weniger Monate verbrauchen.Ungeöffnet sollte sich der Veilchensirup wenigstens 1 Jahr halten.

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Der Veilchensirup ist vielseitig in der Küche anwendbar. Er eignet sich hervorragend für Desserts, parfümieren von Gebäck, Cremen, Eis und vielem mehr. Ein kleiner Spritzer in den Sekt oder kühles Mineralwasser schmeckt lecker und ist sehr erfrischend.

„Probiert es mal aus und vielleicht habt ihr noch eigene Rezepte die ihr mit Veilchen herstellt. Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen in den Kommentaren mit mir teilt!“

Also bis bald

Eure Kizumo

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(Alle Fotos und Bilder selbst gemacht, oder aus eigenem Archiv)

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