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RE: [DE - ENG] Liebe BGE-Kritiker und Libertaristen

in #deutsch6 years ago

Seltsam. Aus irgend einem Grund wird mein Upvote für diesen Artikel nicht angezeigt und ich kann nicht erneut upvoten.

Den Artikel halte ich für wertvoll, weil er zur Diskussion anregt und so zu einer Klärung beiträgt.

Ausserdem muss ich mich bei Dir, liebe @antikesdenken entschuldigen. Nach nochmaligem Lesen ist mir klar, dass Du nach Antworten suchst und keine haltlose Position wie die von Ralph Boes unbedingt vertrittst. Bei mir triggern linke, gut gemeinte Positionen die Vorstellung von Hungersnöten, Chaos und Verteilungskämpfen.
Sorry. Habe wieder einmal gelernt, dass ich genauer lesen und vorsichtiger formulieren muss und möchte mich entschuldigen.

Die Schlaraffenland-Propaganda des BGE ist verfänglich, aber falsch. Auch die von Ralph Boes.

Mit Ralph Boes habe ich mich nun genauer beschäftigt. Ich bedaure ihn und halte ihn für unterstützenswert und förderungswürdig. Hartz4 ist ein Skandal, das ist von Anfang an bekannt. Warum wählen die Wähler dann, wie sie wählen? Wer die Blockparteien (CDU,CSU,SPD,FDP,LINKE,GRUENE) wählt, ist mitverantwortlich an diesem Elend!

Boes hat mit seiner Kritik des Sozialsystems vollkommen recht. Seine Lösung greift aber leider zu kurz. Und er schätzt die Psychologie der Mensch falsch ein, wie man an seinen Vorstellungen seines Verhältnisses Chef-Untertan sieht. Er sagt unrichtige Sätze wie "Wenn einem Geld fehlt, muss man Alles tun, was der Chef will." Nein, das muss man nicht. Alles hat seine Grenzen und die meisten Chefs sind anständige Menschen. Man kann auch sein eigener Chef werden in einer freien Marktwirtschaft. Nur der Staat erschwert das. Boes will weniger Staat, das ist positiv zu bewerten. Aber er unterliegt noch der Mentalität des Untertanen. Er will nicht frei sein. Er will, dass sich sein Herrchen (der Staat) besser um ihn kümmert.

Boes kennt den Staatsapparat und ist beleidigt, weil er viel Schwindel erkennt. Kann man einen sozialistischen Staat reformieren zur freien Marktwirtschaft?

Die Wurzel des Übels ist das Geldsystem. Auf der einen Seite haben wir internationale Mächte, welche Geld aus dem Nichts schöpfen und an Staaten und Menschen gegen Zinsen verleihen. Auf der anderen Seite die produktiv tätigen Menschen, welche ihre Lebenszeit auf den Markt tragen müssen, um diese massenweise herstellbaren Papierzettel und Kontozahlen zu verdienen, um überleben zu können.

Wer schöpft den Rahm der Volkswirtschaften ab und macht am Ende Alle arm?

Sorry nochmal, hatte Deinen Beitrag in ersten Moment falsch interpretiert. Mir ist klar, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

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Danke für deinen langen und guten Kommentar!

Ich bin eigentlich Patriarchatskritikerin und beschäftigte mich nur "nebenbei" mit dem BGE. Ich bin keine Verfechterin bzw. Verfechter wie Ralph Boes, weil mir da zuviel Utopie mitschwingt (ich bin aber gleichzeitig auch keine Finanz- oder Einwanderungsexpertin und halte mich schon allein deswegen normalerweise raus aus der Diskussion).

Zurück zur Patriarchatskritik: Ich denke relativ streng in den Kategorien von Geist und Materie. Mir ist Geld egal und mir ist der Staat egal. Mir geht es um unser Verhältnis zur Natur und zur Umwelt. Denn alles Geld repräsentiert nur unser Besitz- und Sicherheitsstreben in Bezug auf die Früchte der Natur.

Wir haben in unseren Staaten schlicht vergessen bzw. verlernt, wie wir unseren natürlichen Reichtum sinnvoll verteilen. Meiner Meinung nach wäre alles im Prinzip einfach, wenn wir weniger in Schranken und Grenzen denken würden, sondern einfach die Natur, wie sie ist, akzeptieren und nicht versuchen, etwas aus ihr zu machen, was sie nicht ist. Wenn wir wieder mehr auf sie als auf unsere tagesaktuellen Bedürfnisse hören, die in vielen Fällen nicht natürlich und gar nicht wirklich unsere eigenen sind.

Ich bleibe dabei eine Patriarchatskritikerin zu sein. Daran wird sich vermutlich mein ganzes Leben lang nichts mehr ändern. Was sie mir mitteilt, fühlt sich wahrhaftig an, obwohl ich es nicht immer ganz in Worte fassen kann, was mich so an ihr fasziniert. Ich sage immer: Die Beschäftigung mit ihr ist eine Ausgrabung an der eigenen Seele. Vielleicht vergleichbar damit, ein gutes Buch wie z.B. Hesses Siddharta oder sein Glasperlenspiel zu lesen.

Was das BGE angeht: Ich spüre in meinem tiefsten Innersten, dass es eine Veränderung geben wird, weil es eine Veränderung geben muss. Es ist nicht mehr der Wunsch und Wille einer einzelnen Person, auf die es hier ankommt, sondern da ist etwas ins Laufen geraten, was sich nicht mehr aufhalten lässt. Sehr viele Menschen denken um und reinterpretieren ihren Begriff von Arbeit. Ob das in ein BGE oder in was auch immer mündet, vermag ich natürlich nicht zu sagen.

Am Montag war das in den Nachrichten: https://www.welt.de/politik/deutschland/article174689991/Michael-Mueller-Berlins-Regierender-Buergermeister-will-Hartz-IV-abschaffen.html Es tut sich etwas und es wird immer mehr. Bleibt abzuwarten, was daraus wird.

Noch eine kurze Bemerkung: Mit meinem ursprünglichen Steemit-Beitrag wollte ich nur auf ein klitzekleines argumentatives Problem innerhalb der BGE-Kritiker eingehen. Ich sehne mich nach einer Lösung für das Dilemma, in der viele Arbeitende und arbeitslose Deutsche heutzutage stehen und beziehe das BGE auch als einen möglichen Lösungsweg mit ein, aber, wie du schon richtig gesehen hast: Ich predige es nicht.

Ich bin keine Verfechterin bzw. Verfechter wie Ralph Boes.

Dann schreibe es auch eindeutig. Denn sonst kommen, wie du sahest, schnell Mißverständniße auf.

und beschäftigte mich nur "nebenbei" mit dem BGE.

Ich auch. Und hier machst du einen Fehler, welchen ich auch gerne mache, und zwar: wirkt es, als ob wir Partei für die jeweilige Seite - also Befürwortern oder Gegnern - ergreifen.

Ich sehne mich nach einer Lösung für das Dilemma, in der viele Arbeitende und arbeitslose Deutsche heutzutage stehen ...

Tue ich auch.

... und beziehe das BGE auch als einen möglichen Lösungsweg mit ein.

Ich mache es immer so: ich schaue mir jeweils die Argumente der Befürworter und die der Gegner an. Und bilde mir dann eine Meinung. Häufig haben nämlich beide Seiten - teilweise - recht. Doch leider ist es so, das man immer wieder Extremismus - als Mittel des Kontrapunktes/Protestes - findet, welchen ich als Hilferuf - und also als Werbung - für Wandel deute. Solch ein Extremismus darf also nie Ziel einer Umsetzung sein. - Wohl aber ein Mittelweg.

Beste Grüße Taldor.

Warum wählen die Wähler dann, wie sie wählen?

Dummheit, Faulheit und Unbildung. (Man vgl. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bedürfnishierarchie)

Wer die Blockparteien (CDU,CSU,SPD,FDP,LINKE,GRUENE) wählt, ist mitverantwortlich an diesem Elend!

Auch, ich verallgemeinere immer zu den Armutsparteien.

Und er schätzt die Psychologie der Mensch falsch ein

Ganz genau!

"Wenn einem Geld fehlt, muss man Alles tun, was der Chef will."

Der Weg in den Faschismus.

Ich als Preuße predige immer, daß man seinen "Herrn" vor Scham und Fehlern schützen muß. - Also nicht blind gehorchen darf. - Wer dieses nicht kann, der solle abkehren.

Nur der Staat erschwert das.

Richtig! Und warum tut er es? Weil wir Armutsparteien haben, welche
sich von der Armut nähren. Diese haben also - auf Grund der
Selbsterhaltung - gar kein Interesse die Armut zum Wohlstande zu
überwinden.

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