MQ-Sammelpost "Lernen" - dieses Mal sehr lang plus einem Special "Nachwuchsförderung"

Einladungspost - Mittwoch - Zeit für nen Quickie von @backinblackdevil

 
Michaels Statement zum neuen Thema ist kurz und bündig:

Lernen in ein Entwicklungsprozess. Wir lernen täglich, so ist es einfach. Viele Dinge gehen wie von selbst andere Dinge fallen einen schwer weil sie keinen Spaß machen.

Ich musste diese Woche auch schon wieder viel lernen, zum Beispiel das man beim bedienen einer Säge auch mal nen Handschuh tragen sollte damit die Finger nicht immer so gefährdet sind.

Thema heute: Lernen

Schreibt doch mal eure Gedanken zu dem Thema auf!

Die gesammelten Werke:

Das Thema "Lernen" mobilisiert 10 Autoren zu einem eigenen Artikel (und Gaichs Post motiviert auch einige Kommentatoren ;-))

Mittwochsquickie: Leben bedeutet Lernen von @muscara

Mit einem Augenzwinkern leitet Muscara ihren Post ein aus der Sicht eines Kindes:

Wir lernen, lange bevor wir wissen was dieser Begriff überhaupt bedeutet. Als Kinder beobachten wir unsere Umwelt und lernen daraus - diese Fähigkeit ist es ja wohl auch die uns sozusagen von den Bäumen herab gebracht und auf zwei Füße gestellt hat ;)

Aber irgendwann "müssen" wir dann lernen. Das fängt schon früh an und erscheint nicht immer sinnvoll: Schleife binden? Wozu gibt's Klettverschlüsse an Schuhen! Umgang mit Besteck: Hauptsache, das Essen landet im Mund! Aufräumen? Ich weiß doch, wo alles liegt!

Mit "Wozu brauche ich das überhaupt?" konnte man noch nie Punkte machen. Auch wenn die Antwort darauf selten einleuchtend war.

Mit steigender Lebenserfahrung merken wir, dass wir permanent lernen:

Jeder Tag, jede Erfahrung vermehrt unser Wissen. Oder unsere Fähigkeit mit Unbekanntem umzugehen. Und wir lernen auch wie wir am besten lernen.

Hierzu beschreibt sie abschließend ihren eigenen Lernweg am Beispiel "schwierige Strickanleitungen":

(...) auch mit zig Fotos liegt mein Problem genau zwischen zwei Bildern. So wenig ich sonst auch ein Fan von Videos bin: Ich lasse mir gerne neue Techniken vorstricken, die kniffligen Sachen mehrfach und vor allem schön in Zeitlupe.

Gibt es noch etwas zu lernen? von @wakeupkitty

Zur Schule ging ich gerne.
Dort war es besser als zuhause obwohl die Lehrer aus dem Mittelalter stammten. Die haben es geliebt Schüler zu verprügeln, 500 mal aufschreiben "ich bin zu dumm um zu lernen" gehörte auch dazu genau wie die ganze Schule putzen.
Nette Lehrer wurden entlassen.

Solche lehrer vergisst man nicht.
Diskriminierung war auch ganz normal. Das Wort gab es damals nicht. Als Mädchen brauchte man nichts zu lernen, verheiratet sein, kochen und gehorsamkeit war nur gefragt. Meine Eltern war eine andere Meinung zugetan (meine Mutter arbeitete und hatte eine Praxis damit mein Vater studieren konnte.).

Ihre ganzen Erfahrungen fasst sie am Schluss mit einem Statement zusammen:

Ganz ehrlich glaube ich nicht, dass das viele studieren, die Ausbildungen mir weitergeholfen haben, die Zeit hat sich geändert. Jetzt gibt es internet, gute Noten sind nicht länger gefragt und einen Job kann man auf der ganzen Welt suchen und finden..

Meine Mittwoch - Zeit für nen Quickie von @felixgarciap

Sehr kurz wird hier ein Bild von Schule dargestellt - damals und heute:

Einer der Gründe, warum wir zur Schule gehen mussten, war der Wunsch zu lernen. Dort gingen die Lehrer an ihren Arbeitsplatz, um ihre Rechnungen für den Monat zu bezahlen, aber sie waren nicht wirklich motiviert von dem, was sie taten.

Dort gewannen die Geilsten und Kommunikativsten die Kämpfe, die Diskussionen der Jungen in der Pause drehten sich darum, wer das klügste Mädchen in der Schule sein würde.

Jetzt hat sich alles geändert, seit die Jungen ihre Handys zur Schule bringen und in der Pause nur auf die Benachrichtigungen warten, die sie erhalten. Und sie sind sich nicht bewusst, was um sie herum passiert. Es lebe die Technologie.

Mittwochsquickie - Lernen von @wirthschon

Im Laufe seiner Schul- und Studienzeit wird ihm bereits eines klar:

Vor meinem Studium, wollte ich unbedingt mehrere dinge Studieren, alles was mich interessiert hat und das ist ne menge.
Im laufe des Studiums wurde mir klar, wenn ich das eine Studium geschafft habe, war es das.
Ich bringe mir nur noch dinge selber bei.
Wozu brauch ich jemanden, der mir sagt, welche Klausuren ich schaffen muss, um ein Zertifikat X zu bekommen, was mich zu … berechtigt?

Auf seinem Lebensweg ist Wirthschon seiner Motivation gefolgt (Studium der Informatik) und in eigenen Schritten vorangekommen:

Nebenbei habe ich mich sehr für Spieleprogrammierung begeistert.
Ich liebe Computerspiele. Mich hat interessiert, wie so ein Computerspiel entsteht.
Schon vor dem Studium, so bin ich zum Programmieren gekommen.
Durch das Interesse, konnte ich mir viel aneignen.
Im Studium wurde aus der Leidenschaft mehr.
Und so entstand der Traum Computerspiele zu entwickeln.
Dafür gab es damals noch keine Schule. Trotzdem gibt es viele Menschen die Computerspiele entwicklen.
Es gibt viele Berufe, die ohne Ausbildung sind und trotzdem gibt es Menschen die den Beruf ausüben.
Der Unterschied ist, das die Menschen diesen Beruf mit absoluter Leidenschaft ausüben, es ist eig. schon mehr eine Passion als ein Muss.

Wie das Leben so spielt entwickelt sich aus diesen Erfahrungen vieles Weitere... Auf ihren Reisen treffen sie andere Familien und lernen das "Freilernen" kennen, was leider viel zu wenig Beachtung (gerade in Deutschland) erfährt.

Was ist das? Kurz gefasst, gehen die Kinder nicht in die Schule, sondern das kinder selbstbestimmt und selbstorganisiert sich Bilden.
Das hat sicher Vor- und auch Nachteile.
Aber aus Praxisbeispielen, konnten wir erstaunliche Kinder kennen lernen, die schon verdammt weit waren.
Natürlich müssen wir uns um unsere Kinder kümmern.
Das sehe ich aber als Nachteil an einer Schule. Ich habe das Gefühl, dass viele Eltern ihre Kinder abgeben, um Zeit zu haben.

Als Abschluss gibt es noch einige Anregungen:

My 2 cents:

• Wenn du etwas willst, kannst du es auch schaffen, auch ohne Studium, lass dir nichts erzählen, egal wie Alt oder Jung du bist
• Bild dir deine eigene Wahrheit, nichts ist so wie es scheint
• Jeder Mensch ist verschieden und lernt auf seine eigene weise, finde Deine!
• Wir sollten offen sein für neues und uns nicht gleich versperren nur weil wir es nicht kennen

Mittwochsquickie "Lernen" von @mima2606

Zu Beginn unterscheidet Mima bewusstes Lernen (für eine Prüfung) und unbewusstes Lernen (Erfahrungen machen). Er konzenztriert sich dann in seinem Artikel auf den zweiten - weit größeren - Bereich, den er wiederum in drei Teile unterscheidet.

Also der erlernte körperliche Bereich:

• Muskelaufbau
• Kondition
• Gleichgewicht halten

Kommen wir zu den sozialen, charakterlichen Bereich bezogen auf das oben beschriebene Fahrradfahren.

• Abstand zu Halten keine anderen Fussgänger oder Fahrradfahrer zu gefährden
• Sich an Regeln zu halten
• Den Wert des Fahrrads zu sehen und zu schätzen

Und nun zum letzten, dem geistigen und schwierigsten Bereich. Hier spielen meiner Meinung nach Erfahrungen die größte Rolle. Ein Rotsignal nicht zu beachten oder zu spät bremsen oder die Klingel bevor ich Mutter mit Kinderwagen auf dem Gehweg überhole kann schlimme Konsequenzen mit sich führen. Und da ist es gerade wenn es um meinen Sohn geht sehr wichtig das er nicht unbedingt alle Erfahrungen selber machen muss. Sondern aus Erfahrungen anderer oder sogar aus Fehler anderer lernen darf.

Abschließend ist es Mima wichtig zu erwähnen:

Wenn man das macht woran man Spass und Interesse hat, dann fällt das Lernen leicht. Und das wünsche ich Jedem bei seinem Hobby und bei seiner Berufswahl.

Mittwochsquickie - Lernen und Schule passt nicht zusammen! von @gaich

Seine provokante Aussage im Titel untermauert Gaich mit Beispielen aus seiner Schulzeit.

Motivation
Meine Schulzeit war jetzt nicht besonders schrecklich, aber der meiste Spaß fand nur in den Pausen statt. Interessante Themen wurden ziemlich trocken präsentiert. Selbst in Erdkunde gelang es wenigen Lehrern, ihre Begeisterung für "fremde Länder" zu zeigen. Erst kamen die ganzen Fakten: Bodenschätze, Größe, Flüsse, Gebirge, Städte..., die wir natürlich auswendig lernen mussten.

Lern du mal etwas, was dich erst einmal noch nicht so interessiert!

Bevor die trockenen Fakten kommen, hätte Gaich sich das zu hören gewünscht, was ein "Land ausmacht" wie

Lebensweise, Kultur, Pflanzen und Tiere, Sprache...

Daraus könnte sich dann die Motivation zum Lernen entwickeln. Dann greift aber der nächste Kritikpunkt und erschwert ein "vernünftiges" Lernen:

Zeitpunkt und Selbstbestimmung
War ich dann ausnahmsweise mal "Feuer und Flamme" für etwas (Römische Geschichte), wurde mein Enthusiasmus gleich nach 45 vMinuten im Keim erstickt, weil wir dann ein anderes Fach hatten.

Das Fazit dieses emotionalen Posts bringt noch einmal alle wichtigen Aspekte auf den Punkt:

Lernen braucht Inspiration, Motivation, Zeit, Material und Raum - und zwar alles von mir selbst gewählt aus dem, was mir geboten wird!

MQ - Mein neues Lernprojekt oder lernen ältere Menschen anders? von @kadna

Kadna hat wahrscheinlich ihr ganzes Pulver in Bezug auf "Lernen" in etlichen Posts und Kommentaren verschossen, denn es gibt nur zu Beginn ein kurzes Statement zum Thema in Bezug auf das Alter:

Lerne ich anders als Kinder? Nein, warum sollten sich die Aspekte des Lernens ändern? Angstfreiheit, Zeit, Motivation, Vorbilder und spielerische Neugier sind unabhängig vom Alter.

Der Hauptteil ihres Artikels beschäftigt sich mit ihrem aktuellen Lernprojekt "Essbare Wildpflanzen". Ihre Definition vom Lernen wird aus ihrem Erfahrungsbericht sehr deutlich:

Ich lerne, indem ich Antworten auf meine Fragen finde.

Im Herbst sind nicht mehr so viele "Spinatfähige" Wildpflanzen zu finden. Frage: Welche Pflanzen gibt es denn überhaupt in meiner Nähe? Wie erkenne ich, welche von ihnen essbar sind? Antwort...

Mit meiner neuen App "Flora Incognita" kann ich jetzt die meisten Pflanzen am Wegesrand identifizieren, jeden Tag einige wenige, damit ich sie mir auch merken kann. 😉

Neue interessante Fragen tauchen auf durch das Gelesene in App und Büchern: Was kann ich sonst noch mit den Wildpflanzen machen? Antwort: Tee! Und schon landet sie bei einem Dörrapparat. Dies ist ein schönes Beispiel aus dem Alltag, wie Lernen funktioniert. Fragen - Antworten - Begeisterung - Fragen...

Mittlerweile habe ich einen großen Respekt vor den Wildpflanzen bekommen - das sogenannte Unkraut für Viele. Ein spannendes Thema und es zeigt sich mal wieder, wie wunderbar unsere Natur ist!

MQ - Mein neues Lernprojekt - Mein Leben von @kieny

Kieny durchlebt gerade eine herausfordernde Zeit - eine Zeit des Aufarbeitens und Lernens...

Ich lerne jeden Tag ein Stück mehr indem ich versuche das Trauma meiner Kindheit aufzuarbeiten und es nicht länger zu verdrängen - ich lerne darüber zu sprechen und nicht tot zu schweigen und nach aussen den Coolen oder Lässigen zu spielen.

Ich lerne viel aus meiner Vergangenheit und Gegenwart für (m)eine Zukunft OHNE TRAUMA. Ob Depression, Albträume oder Gespräche mit meiner Therapeutin - aus allem was einem widerfährt kann man lernen. Früher hat man ja "für die Schule" oder "für den Beruf" gelernt -

heute lerne ich "für MICH" und das ist der Unterschied :-)

Einiges mehr wird Kieny jetzt klar. Eine "Krise" birgt immer viel Lernpotential in sich. So schließt er diesen sehr persönlichen Post mit den Worten:

Lernt Euch zu lieben wie Ihr seid - und nicht so wie Ihr seien sollt! Am Ende des Tages muss man in den Spiegel schauen und zu sich stehen - Alles richtig gemacht! und wenn nicht - es ist nur ein schlechter Tag und kein schlechtes Leben, denn ich kann mein Leben verändern und kein Anderer!!

Mittwochsquickie - Lernen der Antriebsmotor des Lebens von @kizumo

Kizumo beginnt bei der Geburt und beschreibt sehr unterhaltsam den Lebensweg und seine einzelnen Lern Stationen:

Für mich ist Lernen einer der Antriebsmotoren des Lebens und kann auch mit Erfahrung, Geduld, Vertrauen und vielem mehr beschrieben werden.
Für mich beginnt das Lernen mit der Geburt. Zuerst müssen wir lernen selbständig zu atmen und machen dann auch gleich den erlösenden, lauten Schrei der für meine Eltern „noch“ einer der glücklisten Momente war. Wird sich aber in der Zukunft ändern, wenn ich dann mal eine Nacht lang durchgeschrien habe. Dabei mussten dann meine Eltern lernen, Geduld zu haben mit so einem Baby.

Dann beginnt das spannende Kennenlernen meiner Umgebung und der Welt, alles noch ganz easy!

Als sich ihre betagte Mutter über die viele neu zu lernende Technik beschwert "Hört denn diese ewige „Lernerei“ nie auf?“, antwortet Muscara:

„Weisst du, lernen ist unser Antriebsmotor, manchmal stottert er halt ein wenig aber er läuft, sei froh darüber.“

Unser Lebensweg wird mit dem Tod enden - mit einem letzten Lernschritt:

Vor einiger Zeit durfte ich dann die Lernerfahrung machen, dass sogar im Angesicht des Todes noch lernen dazu gehört. Nämlich zu lernen das Leben wieder los zu lassen!

Ein lehrreicher Quickie von @muelli

In Muellis Leben ist es zuerst die Sesamstraße, die eigenes Denken/Lernen in Gang setzt. Danach folgt die Schulzeit in der...

(...) wurde (er) in die Geheimnisse der Physik eingeweiht, erfuhr so einiges über die Geschichte der Länder die in Geografie behandelt wurden, eine Fremdsprache kam dazu und Biologie brachte ihn zum staunen, als er erfuhr das das Periodensystem nicht in diesen Fachbereich gehörte.

Theoretisch geschult ging es nun zur Praxis über und in den folgenden Berufsausbildungen erlernte der zum jungen Mann gereifte, ein wenig übers Handwerk, dem Gartenbau und sozialem Verständnis älteren Mitmenschen gegenüber.

Dieser gereifte Mann stellt sich heute der Frage, was dies alles gebracht hat. Kurz und bündig hier seine Antwort:

Natürlich hat es eine Menge gebracht, denn ohne die Basics die man früh erlernt, gibt man im späteren Leben keine allzu gute Figur ab, auch wenn ein jeder individuell für sich herauspickt was wichtig erschien und im realen Leben gebraucht wird.
Der Rest gerät einfach in Vergessenheit.

Schließlich gelangt er zu der Erkenntnis, dass das Leben auch ein Wörtchen mitredet:

(...) das Leben zwingt einen immer wieder aufs neue dazu Zusammenhänge zu begreifen, das Handwerk auszuweiten, sich neuen Situationen anzupassen und schlussendlich ein richtiger Schlaumeier auf seinem Gebiet zu werden.

Erinnern wir als Leser uns an dieser Stelle an seinen rasanten Aufstieg als Künstler!

DAS LEBEN SELBST IST HALT DER BESTE LEHRMEISTER!

Ein schöner Schlusssatz für diese Mittwochsquickiesammlung zum Thema "Lernen"!

In eigener Sache - Mittwochsquickie - Nachwuchsförderung von @backinblackdevil

Wenn ihr nicht auf den Sammelpost "warten" wollt, könnt ihr jetzt alle Beiträge direkt auf einem eigenen Blog sehen! Außerdem unterstützt dieser @mittwochsquickie alle Teilnehmenden mit Upvotes und Resteems. Michaels Wunsch:

Ich hoffe damit den MQ Autoren einen zusätzlichen Aufschwung zu verpassen. Besonders ist mir daran gelegen, das der Mittwochsquickie mal wieder mehr aktive Akteure bekommt.

Sanduhr Bild von FunkyFocus auf Pixabay

Schreiben Bild von StockSnap auf Pixabay

Collage mit canva