Sind Wahlen noch nötig?

in #deutsch7 years ago

Wie wir ja alle gehört haben - selbst dann, wenn man es gar nicht hören will - sind im Herbst mal wieder Bundestagswahlen.

Doch dieses mal frage ich mich ernsthaft: wozu eigentlich?

Realistisch betrachtet, steht das Ergebnis jetzt schon fest: Angela Merkel bleibt Bundeskanzlerin, auf die eine Art oder die andere.
Die CDU ist die stärkste Partei und wird irgendeine Koalition bilden. Ob grosse Koalition, schwarz/gelb/grün, oder sonst was - Angela Merkel gewinnt in jedem Fall. Falls nicht irgend ein Wunder geschieht.
Und eigentlich wollen die meisten auch nichts anderes. Denn, es geht uns doch prima! Die Wirtschaft floriert, die Leute haben Arbeit (auch wenn sie dabei oft mies bezahlt werden), die schwarze Null steht - es gibt sogar Überschuß zum verteilen. Warum also ein Risiko eingehen und etwas ändern?

Hinzu kommt, welche Alternative gibt es denn?
Eine SPD, die sich nur in Nuancen von der CDU unterscheidet, mit ihrem Kandidaten Martin Schulz. Einem Mann, der vom Brüsseler Asyl für gescheiterte Politiker zurückgeholt wurde. Einer, der an der Entwicklung der Agenda 2010 beteiligt war und nun das soziale Gewissen der Sozialdemokraten gibt. Darauf angesprochen, sagt er doch glatt: "...jeder kann mal Fehler machen, solange man sie wieder korrigiert."
Na, das wird Hartz 4 Empfänger und die Leute, die seit Jahren als Leiharbeiter beschäftigt sind, aber richtig trösten.

Was gibt es sonst noch?
Die Grünen, auf die ich früher große Hoffnung gesetzt habe. Damals unterteilt in Radikale und Realos, heute in Spinner und Angepaßte.
Oder die wiederauferstandene FDP, eine Einmann-Partei.
Und natürlich die neue Kraft, die AFD, die eigentlich nur darüber einig ist, das früher alles viel besser war.
Und zum Schluß - was aber keineswegs als Bewertung gemeint ist - Die Linke. Wenn auch zum Teil überambitioniert, muß man ihr doch zugestehen einige kluge Köpfe in ihren Reihen zu haben, die mehr können als nur Phrasen zu dreschen.
Eines allerdings haben diese 4 gemeinsam: Chancenlosigkeit. Mehr als eine Rolle als untergeordneter Mehrheitsbeschaffer ist für keine von ihnen realistisch.

In Anbetracht dessen, kann man sich wirklich fragen, wozu dann noch eine Wahl gut ist. Um zu bestimmen, welche Partei den einen oder anderen Abgeordneten mehr oder weniger im Bundestag hat? Welcher sowieso die meiste Zeit durch Abwesenheit glänzt? Eigentlich nur verschwendete Zeit und Geld.

Vieleicht sollten wir einfach Frau Merkel zur Königin Angela I krönen. Dann bleibt ebenfalls alles so wie es jetzt ist, und wir sparen uns das unsägliche Wahlkampfgesülze in Zukunft.
Irgendein Schloss wird sich für sie auch finden lassen, davon haben wir ja reichlich in Deutschland. Nur was die Tronfolge angeht müßte noch eine Lösung gefunden werden...

Aber, das alles geht natürlich so nicht. Schließlich muß der Bürger in einer Demokratie seine Stimme abgeben. Denn sonst könnte er womöglich auf die Idee kommen seine Stimme zu erheben und etwas zu sagen.


Achtung, Satire!



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Ich finde auch nicht alles toll, was politisch so geschieht. Wenn was nicht passt, Hintern hoch und besser machen.

Soll ich selber kandidieren? Ich befürchte, Du hast die Aussage in meinem Post nicht richtig verstanden. Diese Wahl ist entschieden, noch bevor sie stattgefunden hat. Mit "Hintern hoch" ist das auch nicht zu ändern.

Alles gut Ivan, ich habe Deine Post schon verstanden und sehe es im Grund ähnlich.

Entschuldige bitte, ich wollte Dich nicht anraunzen oder sowas.
Es ist nur so, das dieses "aasch hu, Zäng usanander" Argument auch schon seit Jahrzehnten empfohlen wird - und nicht funktioniert. Ich habs ja erwähnt, ich hatte früher große Hoffnungen auf die Grünen, hab selber Anti- Atomkraft demonstriert usw. Und was ist daraus geworden (außer ein paar kleinen Erfolgen, die aber nur weil die alteingesessenen Parteien gezwungen waren die Ideen zu übernehmen)? Heute zanken sie (die Grünen) genau so um Pöstchen wie alle anderen. Schicken Bundeswehr nach Afghanistan usw.
Irgend ein kluger Kopf hat mal gesagt "Wenn Wahlen etwas ändern könnten, dann wären sie verboten."

Kein Prob, hast Du nicht.

Immer positiv denken - es könnte noch schlimmer sein: zB. die Wahl zu haben zwischen Trump oder Clinton.

Ja, oder zwischen Kim Peng Bumm oder Robert Mugabe. Schwacher Trost... :-)

Hoffe deine Vorschläge werden kommen

Na ja, wenigstens würde uns das das blöde Gelaber und die Lügen ersparen. Aber ich hoffe lieber auf das Wunder.

ernsthaft , ich hab keinen Plan was ich wählen soll , kann mich mit keiner Partei wirklich identifizieren und werde meine Stimme am Ende wohl an Die Partei geben.

Kannst Du machen - oder es lassen. Spielt keine Rolle, das ist ja das Problem.

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