Dominikanische Republik - Die Suche nach dem Positiven

in #deutsch6 years ago (edited)

Hola mi Steemians

Wer heutzutage die Zeitung liest oder den Fernseher anmacht, könnte locker von Angst, Frust oder gar Depressionen befallen werden. Nachrichten wie

  • Asylwahnsinn
  • Familienmorde
  • End- und sinnlose Kriege (siehe Syrien)
  • Schulmassaker in den USA
  • Politkrisen in der Türkei, Deutschland, Transatlantisches Bündnis usw.

und früher hiesen die Schreckensnachrichten mit Vornamen noch Al Kaida, ISIS usw.
Terror, Probleme - überall - unabhängig von Land und Regierung.
Und die WM - ein kleiner Aufheller - nichts mehr - oder auch nicht, weil Russland und Putin, ach lassen wir das!
Da frag ich mich echt: Was ist los mit unserer Welt und besinn mich, wo ich eigentlich bin? In der Dominikanischen Republik. Natürlich kriegen wir das hier auch alles mit. Üblicherweise ist es aber so, dass der Einheimische gerne von „Todo el Mundo“ spricht und damit sein eigenes Land meint. Aber ist es denn wirklich so gefährlich hier?

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In dieser Zeit besinnt man sich zurück. Da war es die Unzufriedenheit in der eigenen Heimat, oder der Lockruf der weiten Welt - des Paradieses. Eventuell ja auch Beides.
Wir sogenannten "Residenten", haben damals alle den grossen Schritt gewagt, weil wir uns eine Verbesserung unseres eigenen Lebensstandards versprachen. Das heißt aber nun auf keinen Fall, dass wir hier in einem Marmorpalast wohnen - eher im Gegenteil.

Die uns von Europa bekannten Standards wie fliessend Wasser(oder generell sauberes Wasser) und Strom sind hier auf der Insel noch eher ein Luxusgut; vor allem dann, wenn man es 24 Stunden und 7 Tage die Woche erwartet. Erst letzhin hatten wir eine 48 stündigen Stromausfall wegen ein bisschen Gewitter und Regen.
Es war also definitiv etwas anderes, das uns hierher lockte.

Wenn ihr glaubt, hier mit Leichtigkeit leben zu können, dann seht ihr euch schnell getäuscht. Schon der einfachste Termin mit einem lokalen Handwerker kann hier zum Chaos führen, Pünktlichkeit ist leider eine Zier…

Auch ich werde mir bewusst, je länger dass ich hier lebe, dass der gewählte Weg ins Paradies steinig und schwer ist. Und wer hier noch kein Lehrgeld bezahlt hat, der lügt wohl ein wenig. Wer hier keine Enttäuschungen und/oder Verluste erlebt hat, der schummelt. Sei es geschäftlich oder mit der grossen Liebe. Über kurz oder lang merkt man, dass hier im Paradies eben auch Schlangen leben.

Aber noch schneller wird man merken, dass die Dichte von Parasiten und den Schlangen, vorallem in den touristischen Gebieten überaus hoch ist. Hier versucht jeder eine Abzocke oder lauert auf den einen grossen Deal. Und dabei kommt die Bedrohung oftmals nicht aus den Reihen der Dominikaner, sondern es sind nicht selten auch die eingenen Landsleute, die versuchen, einen übers Ohr hauen zu wollen.

Dazu kommt eine stetig steigende Unsicherheit im Lande. Und wieder frag ich ich: Was mach ich hier? Soll ich nicht…weiterwandern oder sogar rückwandern? Oder nimm ich den Kampf auf?

Doch die Welt ist verrückt und auch verrückt sind die Dominikaner. Im positiven Sinne gemeint. Denn hier leben über 40 % in Armut und zusätzlich sind viele auch noch Armut bedroht. Aber jetzt mal ehrlich, sieht man es ihnen an? Ja gut das offensichtliche wie ihre armseligen Hütten oder die abgetragenen Kleider.

Aber wenn wir in die Gesichter dieser Menschen hier schauen; die Haut von der Sonne gegerbt -Falten des Alters - ja, aber SORGENFALTEN? Nein die sieht man nicht.

Das ist auch der Zeitpunkt, wo man - wo ich mir - sich Gedanken machen muss: Auf hohem Niveau jammern oder sich ein Beispiel an diesen Dominikanern nehmen?

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…die dominikanische Leichtigkeit des Seins. Den Dominikanern ist Zeit nicht so wichtig. Wir machen uns den Stress. Wir setzen uns unter Druck. Wir machen uns kaputt.
„Tranquilo mi amigo“, oder noch besser „ahorita“* und dann wisst ihr, viel wird nun nicht mehr passieren.

Einfach mal in den Leerlauf schalten und sich nicht mehr ärgern...


*(ahorita bedeutet soviel wie gleich oder nie, vielleicht, eventuell, mal schauen. Ihr findet es in keinem Wörterbuch, haha)


sogar die Polizei nimmt es "trankillo"

…Schlimm oder noch schlimmer… es wird schon irgendwie wieder gut. Mit einer solchen Gelassenheit, die vermutlich nicht einmal ein Bahnbeamter hinkriegt, meistern die Dominikaner ihre Probleme. Seien es Rechnungen, die man bezahlen sollte, der Job-Verlust oder auch eine Krankheit.

Sie bleiben auch trotz ein wenig Gejammers immer gelassen. Denn eines wissen sie bestimmt, es kommen wieder bessere Zeiten. Vorallem weil sie sich auf Familie, Nachbarn und Freunde verlassen können.

…und von der Hilfsbereitschaft, dem Zusammenhalt und den dominikanischen Tugenden werde ich euch morgen berichten. Also nicht vergessen und wieder vorbeischauen!

Bildquelle
Pixabay CC0 Lizenz

Bis zum nächsten Mal

Hasta luego.
mikeCee aka Captain Mike Sparrow the steemian of the caribbean


@limesoda



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Oberster Grundsatz
Hüte Dich vor Sturm und Wind
und Deutschen , die im Ausland sind.
:))

haha den kannte ich noch nicht.

ja ja dzone da ist was dran an dem alten Spruch, das wissen aber nur die die wirklich schon mal im ausland gewohnt haben. Die anderen müssen das noch lernen, weil hören wollen die ja alle nicht ;)
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sonnige Grüße aus Andalusien
Don Thomas

Ich stresse mich selbst auch hier und da mit Belanglosigkeiten. Meine Freundin sagt dann immer: "No final vai dar tudo certo" (Am Ende wird alles gut gehen). Ist dann meistens auch so :)

Geniess die positiven Dinge in der Dominikanischen Republik - davon gibt es ja reichlich.

Einen schönen Tag dir,
Thomas

Danke Dir, JA das mache ich, geniessssssssen, hehe. Trankillo und ja keinen Stress

Der bemerkenswerteste Satz geht in deinen Schilderungen beinahe ganz unter:

dabei kommt die Bedrohung oftmals nicht aus den Reihen der Dominikaner, sondern es sind nicht selten auch die eigenen Landsleute

"Schließlich sind wir Landsleute. Wenn wir nicht zusammenhalten, wer dann?"

Achtung! - Höchste Gefahr. der Typ ist der Vorzeige-Drecksack!

Michael, du solltest außerdem die beliebtesten Sprüche der Handwerker bei fügen mit ihrer wahrhaftigen Bedeutung.

Bei mir vor der Haustür bedeutet die Einschätzung null Problema soviel wie: Ich habe keine Ahnung, aber bezahlen wirst du dafür mit Sicherheit.
Gruß
Wolfram

haha tolle Idee, hab ich aufgeschnappt das mit den Sprüchen. Das füllt vermutlich mehrere Artikel wenn ich auch noch alle anderen Sprüche dazunehmen was die hier so rauslassen

... ran an die Arbeit!

Sehe es auch so, denn Stress ist krankmachend, den gibt es überall auf der Welt, egal in welchem Land

das ist richtig. Von daher immer schön trankillo und gemütlich

Nicht umsonst wird behauptet,
" In der Ruhe liegt die Kraft! " 😎

cool sagt der der dem Nachbarn die Brombeerhecke geschnitten hat, dann musst du viel Ruhe haben während der Kombucha zieht, und die Killerzitrone schläft ;)
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sonnige Grüße aus dem Nachbarland Andalusien

Immer mit der Ruhe @don-thomas! 😎😎😎
Vernebelte Grüsse zurück, vom portugiesischen Nachbarn.

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