Fondsmanager Bill Gross erwähnt Bitcoin - Bill Gross mentions Bitcoin

For english readers, here is the relevant link to the monthly report in which he mentions Bitcoin.

In Finanzkreisen gilt Bill Gross, der ehemalige Manager des damals größten Anleihenfonds der Welt, als Superstar und seine Worte haben großes Gewicht.

Umso erstaunter war ich, als ich bei Yahoo Finance folgendes lesen konnte:

Gross, who oversees the $1.5 billion Janus Global Unconstrained Bond Fund, recommended Bitcoin and gold for investors who are looking for places to preserve capital. 

Übersetzung von mir:

Gross, der den 1,5 Milliarden USD schweren Janus Global Unconstrained Bond Fonds managed, empfiehlt Investoren, die nach Möglichkeiten suchen ihr Kapital zu bewahren, Bitcoin und Gold.

Diese Aussage wäre in der Tat ein Paukenschlag. Ein Blick in den eigentlichen monatlichen Brief an die Investoren zeigt aber, dass Yahoo da etwas viel in den Text hineininterpretiert hat:

At some point investors — leery and indeed weary of receiving negative or near zero returns on their money, may at the margin desert the standard financial complex, for higher returning or better yet, less risky alternatives. Bitcoin and privately agreed upon block chain technologies amongst a small set of global banks, are just a few examples of attempts to stabilize the value of their current assets in future purchasing power terms. Gold would be another example — historic relic that it is. In any case, the current system is beginning to be challenged. 

Irgendwann könnten Investoren - misstrauisch und tatsächlich auch müde negative oder nahezu inexistente Renditen auf ihr investiertes Geld zu bekommen - anfangen den normalen Finanzkomplex zu desertieren, auf der Suche nach besseren Renditen oder noch besser, weniger riskanten Alternativen. Bitcoin und private Blockchains unter einer kleiner Gruppe von globalen Banken, sind nur einige wenige Beispiele für Versuche, den Wert gegenwärtiger Anlagen auf Basis künftiger Kaufkraft zu stabilisieren. Gold wäre ein anderes Beispiel, als historisches Relikt, das es darstellt. Auf jeden Fall beginnt das derzeitige System in Frage gestellt zu werden.

Ich kann da keine wirkliche "Empfehlung" herauslesen, allerdings gehe auch ich davon aus, dass Gross sich sehr gut überlegt, was er da jeden Monat schreibt und man kann es eventuell als "Empfehlung zwischen den Zeilen" verstehen. Zumindest aber weiss er davon und nennt es in einem Artikel, der eine ziemlich vernichtende Abrechnung mit dem Finanzsystem darstellt (er vergleicht unsere obersten Währungshüter darin immerhin mit irregeleiteten Glückspielern).

Das ist dann doch eine sehr gute Nachricht.