Bitbond aus Berlin erhält eine BaFin Lizenz!

in #deutsch8 years ago

So eben finde ich folgende Schlagzeile in meinem Mail-Postfach:

Erstes Blockchain-Fintech erhält Bafin-Lizenz

Das Berliner Start-up Bitbond hat als erster Blockchain-basierter Finanzdienstleister eine eigene Lizenz von der Finanzaufsicht Bafin erhalten. Das teilte das Unternehmen gegenüber FONDS professionell ONLINE mit. Die Berliner vermitteln weltweit Darlehen zwischen Selbständigen und Anlegern... "Wir sind stolz, einer der ersten regulierten Anbieter im Blockchain-Bereich überhaupt zu sein", so Bitbond-Gründer Radoslav Albrecht. "  

Ich freue mich sehr für meinen Freund Radoslav und sein Team, da ich eine leise Ahnung habe, wie lange der Prozess gedauert hat und wie schwierig das war. Als langjähriger Nutzer der Plattform (hier mein "Affiliate Link") und "Fan" deren Idee, hoffe ich, dass sie jetzt noch mehr Nutzer finden.

Die Idee ist, dass Menschen der Zugang zu Darlehen erleichtert wird, indem der Geldtransfer über Bitcoin erfolgt, anstatt über das Bankensystem oder Dienstleister wie Western Union zu laufen, was sehr teuer sein kann. Speziell in Schwellenländern haben Jungunternehmer oft garkeinen Zugang zu Bankkonten, können aber erhaltene Bitcoin in die jeweilige Lokalwährung tauschen (z.B. über Localbitcoins.com). Hier sind einige Beispiele aufgeführt.

Allerdings, so kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ist die Nutzung nicht risikolos und das sollte jedem Anleger klar sein! 

Darlehen können ausfallen und dann ist das Geld weg. Zudem muss man sich überlegen, in welcher Währung man rechnen möchte. Es wird zwar nur in Bitcoin investiert, aber die Darlehen können entweder in US Dollar oder BTC denominiert sein (= man schuldet entweder USD oder BTC). Es ist also z.B. denkbar, dass man zwar eine USD-Dollar Verzinsung und Tilgung in Bitcoin umgerechnet erhält, aber die Rendite in Bitcoin negativ ist, wenn der Bitcoin Kurs (in USD) zu stark steigt. Man kriegt also weniger Bitcoin zurück, als verliehen (was aber egal ist, wenn man in USD rechnet und Bitcoin nur als Übertragungs-Medium nutzt und sich für den Bitcoin-USD-Preis nicht interessiert). Ein starker Anstieg des Bitcoin-Preises macht auf der anderen Seite Bitcoin-Darlehen sehr riskant. Beispiel: wenn ich als Darlehensnehmer ein Bitcoin-Darlehen aufnehme und sich der Preis in meiner Lokalwährung verdreiffacht, dann habe ich große Schwierigkeiten das Darlehen zurückzuzahlen, da mein finanziertes Projekt sehr rentabel sein müsste, um das aufzufangen.

Bitbond bietet aber diverse Funktionen wie ein Rating-System und die "Auto-Invest-Funktion", mit deren Hilfe man die Risiken minimieren und sehr stark streuen kann.

Sort:  

Super! :) Verfolge BitBond auch schon seit geraumer Zeit.

Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung! Vielleicht macht das anderen Startups auch wieder mehr Mut.

Sehr gut! Dann können sie auch gleich ein paar Bitcoin-Automaten aufstellen, wozu man auch eine Banklizenz von der Bafin haben muss, siehe:
https://steemit.com/bitcoin/@freiheit50/why-there-are-no-bitcoin-atm-s-in-germany

BaFin Lizenz ist nicht gleich BaFin Lizenz. Aber ich interviewe demnächst jmd von Bitbond und kann mal fragen, was das genau für ne Lizenz ist und was man damit alles machen darf. Ne Banklizenz wie in Deinem Artikel (nachträglich ge-upvoted!) beschrieben, ist es aber ganz sicher nicht.

Bitcoin-Automaten in Deutschland wären schon schön. Ist ja ein Trauerspiel wenn ich mir die Verteilung der bisher 800 ATM ansehe und wie Deutschland hinterher hinkt.

Danke!
Genau so stell ich mir sinnvolle Blockchain-Ideen vor, einfach das Bankensystem bei Geldtransfers weitestgehend zu umschiffen.
Die Problematik eines rasant steigenden BTC-Kurses vs USD, das damit verbundene Ausfallrisiko und die potentielle Denkweise BTC (ähnlich wie viele bei Gold) nur als Tauschmedium zu sehen und USD als Maßstab herzunehmen, seh ich allerdings echt kritisch bei sonem Anlageprodukt.
Und für die Kreditnehmer: BTC vs USD/Fiat ueber mehrere Jahre zu shorten, hui..... Viel Spaß. Da war die Idee mit den Frankenkrediten im Vergleich damals ja ultravernuenftig. :D

Ja, ideal ist es in dem Fall, wenn man in USD denkt und nur BTC nutzt, um das Darlehen zu ermöglichen. Man identifiziert ein Darlehen, kauft BTC mit USD und verleiht dann quasi USD (das ist in manchem Schwellenland riskant genug...) und nutzt BTC nur, um die USD schnell und billig von A nach B zu transferieren. Es gibt erwartungsgemäß auch nur wenige in BTC denominierte Darlehen dort. Zinsen auf BTC ist daher weiterhin schwierig.

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