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Hallo @evehuman, ich danke Dir. Ich habe aber gar nichts geschrieben von leer und sinnlos. Muss doch noch mal nachlesen…

Sorry, ich glaube ich hab das hier falsch verstanden:

Schaute ich mich um, die Gesichter hinter den Scheiben wären so leer wie meins.
Und die Betrachtung über das "Nichts" hab ich auch nicht ganz verstanden. Das "Nichts" erinnert mich an die "Unendliche Geschichte" von Michael Ende, und da ist es Wort für die absolute Leere, die totale Zerstörung einer Welt, wenn auch einer Fantasiewelt. Und Bastian musste das Nichts überwinden, in dem er an sich selber glaubte, an die Macht seiner eigenen Fantasie.

Du musst dich für Nichts entschuldigen, @evehuman. Ich danke dir, dass du dich mit meiner Mühle beschäftigst. Es gibt in meinen Texten keine Pflicht zum korrekten Verstehen, wobei ich selbst oft nicht ganz verstehe, worauf das Eine oder Andere hinaus laufen soll. Also freue ich mich, dass man überhaupt etwas verstehen kann. Ich schreibe die meisten Texte innerhalb ganz weniger Stunden, ohne jedes Konzept, schaue nur darauf, dass sie an einem roten Faden hängen. Was in ihnen entsteht, ist dem Zufall überlassen und folgt kaum einem Plan. Ich selbst habe nur sehr wenige Klassiker unserer Literatur gelesen. Sollte mein Nichts an das von Herrn Ende erinnern, ist das der reine Zufall.

„Nichts“ ist bei mir kein Synonym für etwas. Es steht für Leere und ich habe auch geschrieben, wo du sie etwa finden kannst, im „Schlaf ohne Traum“. So gab ich einen nachvollziehbaren Anhaltspunkt, wie dieses Nichts zu begreifen ist. Ob es eine Bedrohung ist, das liegt im Betrachter selbst, der dieser Inhaltslosigkeit gewahr wird. Ich sehe es, ganz leidenschaftslos, als den Antipoden von Entitäten und Angst macht es mir auch keine.

Vielleicht erscheint mir das "Nichts" als eine Bedrohung, genau weil mich das Wort allein, groß geschrieben, an die "Unendliche Geschichte" und dessen zerstörerische Macht dort erinnert.
Dein "Nichts" ist dann eher eine Art von Frieden, und aus diesem "Nichts" kann man auch wieder erwachen.
Und doch erscheint mir die Leere in den Augen der Menschen als etwas Schmerzhaftes, als ob man sich selbst verliert.
Wenn ich irgendwohin fahre und meine Augen in die Ferne starren, und ich fast nichts von meiner Umgebung wirklich sehe, dann ist doch im Inneren keine Leere, sondern mein Kopf ist voller Gedanken und Träume. Ich habe vielleicht den Kontakt zur realen Welt und zu den anderen Menschen verloren, aber mir selbst bin ich dann am Nächsten.
Und wenn ich Leute sehe, deren Augen in die Leere zu starren scheinen, dann nehme ich an ihnen geht es genau so in dem Moment. Auch wenn sie mich zur Zeit nicht sehen, dann sehen sie doch etwas tief in sich.

Es geht nicht um Kommunikation, Nähe oder Ferne. Versuche nicht, dem Nichts eine Bedeutung zu geben. Vermeide das. Der innere Gaukler ist die Instanz, die uns aktiv vom Nichts fern hält, das in jedem von uns wohnt. Das macht er so gut, dass er uns selbst im Schlaf noch Bilder anbietet, die wir ihm bereitwillig abnehmen, um sie zu Träumen zu verspinnen.

In beinahe jeder Lehre, die zu einem erweiterten Bewusstsein führt, beginnt man damit, diesen inneren Gaukler zum Schweigen zu bringen. Dafür gibt es nahezu zahllose Übungen. Um sich überhaupt in die Lage zu versetzen, des Nichts gewahr zu werden, muss man üben und es soll sich angeblich lohnen. Es gibt sogar einen Guru, einen Meister, der uns nahe legt, das Nichts zu befragen, wer es sei, wenn wir ihm gegenüber stehen. Bei vollem Bewusstsein, versteht sich. Darüber schreibe ich, wohl wissend, dass ich dabei ein blutiger Anfänger bin. Tatsächlich verfügt aber nahezu jeder Mensch über ein ganz natürliches, spontanes Verständnis dieser Vorgänge.

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