Welches Rindrassen schmecken eigentlich und sind noch bezahlbar?

in #deutsch7 years ago (edited)

In einem anderen Post von mir erwähnte @paleorevolution einen Rinderfiletpreis von 30€ als zu teuer. Ich wollte ihm eigentlich da antworten, aber mein Text wurde wieder mal zu lang, deshalb hier.

Teurer geht es natürlich immer, besonders umweltbewegte Ökoneubauern in der letzten Lebensphase haben hier manchmal seltsame Vorstellungen, aber Rinderfilet für 30€ ist entweder vom LKW gefallen oder es stammt von einem Jungbullen der schwarzweißen Milchkuh-Rasse Holstein-Friesian. 

 Ist praktisch Abfall bei der Züchtung, weil gibt keine Milch  und schmeckt auch so.  Als Hack mit Zwiebeln, Gewürzen und Eigelb kann man den Nullgeschmack dieses trockenen Fleisches zwar ausgleichen, aber warum sollte man dafür 30 € ausgeben?

Die bekannteste hiesige Fleischrasse ist das Angusrind und auch mit das teuerste (Filet rund 80 - 100 €).

Dafür bekommt man das Fleisch eigentlich nie im normalen stationären Handel.

Wer dafür keinen Anbieter findet oder keinen Wert auf deutsche Kuh legt, ist bestens bedient mit den französischen Rassen Charolais

 und Limousin.  

Deren Fleisch kann man auch hierzulande in Supermärkten kaufen (Filet 40 -60€), weil sie auch hier in nennenswerter Stückzahl produziert werden. Die Coop im Norden hat sie zum Beispiel ständig.  Wenn man an der Fleischtheke nach der Herkunft der Kuh fragt, erhält man da meist die Antwort Französisch oder Frankreich, während auf dem Beipackzettel Meck-Pomm oder SH steht. Das ist allerdings keine Lüge; viele Kunden tun sich einfach schwer mit der franzmännischen Aussprache der Rassenamen und sind zufriedener mit dieser Antwort. Ist jedenfalls in "meinem" Supermarkt so.

Ein besonderer Geschmack sind auch die Galloways, die hier zur Landschaftspflege eingesetzt werden und keine Fleischrassen, sondern sogenannte Robustrinder sind .

Deren Fleisch ist wegen der ganzjährigen Weidehaltung und fehlender Mast etwas herber im Geschmack und  meiner Meinung nach auch etwas feinfasriger.  Wenn ich könnte, würde ich nur deren Fleisch bevorzugen (Filet 50 -70€).

Und dann natürlich die Klassiker aus Argentinien. Aber da die meist tiefgefroren hier ankommen (für Gourmets fahren die Filets und Steaks auch in der Reifekammer übers Meer) und zur Zeit selbst im 20 Kilo Block noch teurer als die Franzosen sind, lasse ich sie hier weg.

Generell sollte man nie Fleisch in einem Supermarkt kaufen, der keine eigene Fleischtheke mit einem Raum für das Zerlegen und Portionieren der angelieferten Teile hat.  So ist wenigstens ein Fachmann in der Nähe, der auch weiß, wovon er spricht, wenn er über Fleisch spricht. Und der weiß dann auch, welches Fleisch man eher nicht kaufen sollte und welches Fleisch für welches Gericht geeignet ist. Fragt einfach.

Alle Bilder kopiert von den deutschen Wikpediaseiten der entsprechenden Rinderrassen. (Ist das eigentlich erlaubt, in Ordnung, muss ich da die genauer Adresse angeben, jemand vorher fragen? Kann mir da jemand Bescheid geben? Bitte?)



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Ich habe aber nicht gesagt, das mir 30,- EUR für ein Rinderfilet zu teuer sind, sondern, dass es den "geizigen Deutschen" zu teuer ist. ;)

Und in meinem Kommentar erkläre ich ja auch warum.

Ich kaufe übrigens nur beim lokalen Hofmetzger, dessen Tiere in der näheren Umgebung auf der Weide grasen dürfen.

Bei Schweinen sieht das "wie immer" etwas anders aus.

Grüße
Sascha

Das habe ich auch nicht gedacht und habe es ja auch nicht auf Dich bezogen. Kommt vielleicht etwas unscharf rüber, da meine Kommentare zu Deinem Post hier nicht stehen. Ich hatte diesen Text erst da geschrieben, bis mir einfiel, dass Bildchen zu den Rassen ganz nett wären und da ich nicht weiß, wie ich die in einem Kommentar einbaue und auch keine Lust hatte, dies auszuprobieren, habe ich den Text da ausgeschnitten, hier einen Satz drüber geschrieben und die Bildchen eingefügt.
mfg
Dirk

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