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RE: Zwei nach internationaler Gesundheitsansicht geistig behinderte Kinder und warum ich das so nicht wahr nehme.
Moin Alu.
Eine sehr bewegende Geschichte.
Wie viel Kontakt hast du denn heute noch zu deinem Bruder?
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Moin, moin der-prophet
Leider haben sich unsere Wege getrennt, als ich damals abgehauen bin von zuhause.
Ich musste gehen, anders wäre ich irgendwann ausgetickt und das ist auch nicht Sinn der Sache.
Ich habe Ihn in der Zwischenzeit nur zwei mal gesehen und nach dem er ein paar Jahre "verschwunden" war, habe ich erst dieses Jahr mit meiner kleinen Schwester herausgefunden, das ich Ihn wieder treffen könnte inzwischen.
Für unseren Vater fehlt nur noch, ihn mal wieder zu sprechen, dann hat der seinen Seelenfrieden denke ich.
Mein Bruder ist allerdings nicht so verständnisvoll, wie man sich denken kann und er braucht erst einen Schubser, damit mein Vater eine Chance hat wenigstens ein klärendes Gespräch mit Ihm zu führen.
Deswegen steht ein Besuch in meiner Vergangenheit noch an.
Da das aber alles sowieso so lange her ist, möchte ich mir damit auch noch ein wenig Zeit lassen.
Weniger wegen meinem Bruder den ich echt vermisse, als wegen meiner Mutter.
Mit meinem Stiefvater habe ich schon Frieden geschlossen, bevor ich gegangen bin und wir hatten auch Telefon-Kontakt die Jahre über. Er war so freundlich und hat mir bis 25 Jahre immer wieder meine Krankenversicherung geregelt und damit auch meine vielen Arbeitsplätze mitbekommen.
Mit meiner Mutter zu reden wird heftig, auch weil ich ja weis wie sie reagiert.
Mein letztes Gespräch mit Ihr war im Befehlston als ich 17 Jahre alt war. :-/
Da habe ich sie vom Platz verwiesen, weil sie den ganzen Friedhof zu gebrüllt hat, am Begräbnis Ihres Vaters. Heute verstehe ich das natürlich anders und erwachsener. Ich mache Ihr auf jeden Fall keine Vorwürfe mehr und mir auch nicht.
Es ist Scheiße so groß zu werden, aber es gibt viel viel schlimmeres wie ich weis.
Über die letzten 10 Jahre habe ich versucht, das was von der Familie noch übrig ist zusammenzuhalten, ein bisschen etwas, habe ich erreicht. Allerdings wäre das so nicht meine Aufgabe alleine gewesen und ich bin nicht zuletzt deswegen den Weg gegangen wegzuziehen, um meinen Weg für mich zu finden und mich finanziell abzusichern, für die Zukunft. Wenn Geld keine große Rolle mehr spielt,
werde ich genug Zeit haben, mich um meine Familie zu kümmern.
Ohne all das würde ich aber heute auch nicht sein wer ich bin und schon gar nicht wissen,
was ich zu tun habe. Mag sein, das es Richtig ist, was mir andere empfohlen haben und mit meiner Vergangenheit zu schließen, um mein eigenes Leben zu führen.
Aber das wäre mir nicht viel Wert, ohne diejenigen die mir wichtig sind.
Manchmal ist es besser nicht zu lange zu warten.
Ein Beispiel aus meiner Familie.
Mein vater und Mutter hatten sich auch getrennt als meine Schwester und ich im kindes alter waren.
Ich habe vor 10 Jahren meinen Vater getroffen und meinen Frieden geschlossen.
Meine Schwester hatte es sich immer vorgenommen ihn zu treffen.
Vor zwei Jahren ist er gestorben....
Also meine Schwester hat es zu lange auf die lange Bank geschoben.... der Zug ist nun abgefahren
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