"Ice Girls - Pirouetten für Leonie!"//(18) Kapitel 6: Teil 3

in #deutsch6 years ago (edited)

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...

"Und woher nimmst du das Geld?" Hakte Frau Wagner nach. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Sandra noch sonderlich viel von ihrem Taschengeld übrig hatte. Immerhin hatte sie diesen Monat schon den neuen Mantel gekauft, der war sicher nicht billig gewesen.

"Hendrik lädt mich ein." Sagte Sandra freudig. "Mit meinem bisschen Taschengeld komm ich ja nicht weit."
Auffordernd sah sie ihre Mutter an. Ihrer Meinung nach war es an der Zeit, für eine Taschengelderhöhung. Immerhin bekamen alle ihrer Freundinnen weitaus mehr als sie. Sie musste mit 50 Euro im Monat zurechtkommen...
Das reichte gerade mal für eine coole Jeans.

"Darüber haben wir neulich erst gesprochen." Antwortete Frau Wagner barsch. "Solange du mit deinem Geld nicht auskommst, bekommst du nicht mehr. Im Übrigen bin ich dagegen, dass dieser Hendrik dich einlädt."

Bei diesem Thema war Frau Wagner immer ein wenig empfindlich. Zwar hatte sie nichts gegen den Freund ihrer Tochter, jedoch kannte sie ihn schließlich kaum und es gefiel ihr gar nicht, dass Sandra sich von fremden Leuten einladen ließ, nur weil sie mit ihrem Taschengeld nicht haushalten konnte. "Beim nächsten Mal erwarte ich, dass du vorher fragst."

Empört schnaubte Sandra. "Ähm was? Hallo? Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest... Ich bin 17, nicht 7!" Sie warf die Haare in den Nacken und stürmte zur Tür hinaus.
Draußen wartete Hendrik bereits mit seinem Auto. Er war schon 19 und somit in der Abschlussklasse. Seinen Führerschein hatte er in den vergangenen Sommerferien gemacht und das Auto vor zwei Wochen von seinen Eltern zum Geburtstag bekommen.

Es war zwar recht klein und schon 11 Jahre alt, aber das interessierte ihn nicht. Auto war Auto. Und es war immerhin viel cooler, mit dem eigenen Wagen zur Schule zu fahren, als den Bus nehmen zu müssen. Außerdem konnte er Sandra so auch einfacher abholen.
Die genoss es, wenn Hendrik sie herum fuhr und sie vor all ihren Freundinnen erzählen konnte, dass ihr Freund nun ein eigenes Auto hatte.

Frau Wagner hingegen war gar nicht erfreut über diese Entwicklungen. Zumal Sandra bereits angemerkt hatte, dass sie recht gern irgendwann mit Hendrik zusammenziehen würde.
Dem hatte Frau Wagner jedoch prompt einen Riegel vorgeschoben. Bevor Sandra ihren Schulabschluss geschafft hätte, zog sie definitiv mit niemandem zusammen.

Sandra hatte letztendlich nach viel Protest murrend und knurrend eingelenkt, aber nachdrücklich versichert, dass sie, sobald sie mit der Schule fertig war, zusammen mit Hendrik an der gleichen Uni studieren würde und sie sich dann eine gemeinsame Wohnung suchen wollten.

Herr Wagner sah die Angelegenheit etwas lockerer. Er hatte Sandra sogar angeboten, ihnen dann bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung behilflich zu sein. Ein Angebot, dass beide nur zu gern angenommen hatten.
Leonie hingegen fragte sich jedoch jedes Mal aufs Neue, wie es sein konnte, dass sich die Beiden erst stritten, dass die Fetzen flogen und direkt darauf scheinbar immer wieder alles in Butter war. Mehr als ein Kopfschütteln fiel ihr dazu nie ein.

Wie immer hupte Hendrik, als er mit Sandra losfuhr.
Das tat er seit dem ersten Mal, als er sie mit dem Auto abgeholt hatte. Er war überhaupt immer sehr höflich und zuvorkommend, wenn Sandra ihn mit nachhause brachte.

Herr Wagner hatte sich sofort mit dem netten jungen Mann mit den braunen fransigen Haaren, die ihm wild in die Stirn fielen und den großen türkisen Augen angefreundet. Besonders Hendriks späterer Berufswunsch sagte ihm zu. Hendrik wollte Jurist werden und Unternehmen beraten.

Nicht selten saßen Hendrik und Leonies Vater Amadeus zusammen und diskutierten angeregt über die verschiedensten rechtlichen Themen. Sandra verdrehte dabei zwar immer die Augen, aber sie war froh, dass ihr Vater sich so gut mit ihrem Freund, immerhin seinem zukünftigen Schwiegersohn, wie sie sich nur zu gern in Erinnerung rief, verstand.

"Nun denn ihr beiden, wir sehen uns später."
Frau Wagner ging hinauf in ihr Schlafzimmer, um noch ein wenig in ihrem neuen Roman zu schmökern, bevor sie sich mit Christa traf.
Leonie rief ihr noch hinterher, dass Amanda und sie erst einmal in die Stadt fahren wollten, woraufhin sie ein "Okay. Viel Spaß und seid vorsichtig." als Antwort erhielten.

Heute hatten sie nicht so viel Glück mit dem Bus, sie mussten sogar ganze 14 Minuten warten, bis endlich einer kam und sie ins Stadtzentrum fuhr. Samstags fuhren die Busse leider nur einmal in der halben Stunde...
Als der Bus endlich ankam und der Fahrer sie freundlich grüßte, waren sie in Gedanken bereits bei dem neuen Shop im Einkaufszentrum.

...


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