Vorsokratiker: Parmenides - "Was unsere Sinne wahrnehmen, ist nur Schein"
Über den genauen Zeitpunkt seiner Geburt und seines Todes gibt es keine sicheren Angaben, man vermutet, dass er von 540 und 470 v. Chr. lebte. Viel ist nicht über ihn bekannt, er soll eine Reise nach Athen unternommen haben, einige meinen sogar, dass er Sokrates getroffen habe. Dafür müsste man allerdings den Zeitpunkt seines Lebens variieren. Platon hat ihm jedenfalls einen vermutlich fiktiven Dialog mit Sokrates gewidmet. Parmenides war ein Schüler des Xenophanes (zum Artikel über Xenophanes gelangt ihr, wenn ihr auf den Namen klickt) und wuchs in Elea auf, dort wo sein Lehrer sich nach 67 Jahren Wanderschaft zur Ruhe setzte.
Was man allerdings von Parmenides hat ist sein philosophisches Werk : "Über die Natur". Es ist uns zu großen Teilen noch erhalten.
Es gibt Alles und gab schon immer Alles und es wird immer Alles geben
Parmenides befasste sich zunächst einmal mit der Wahrheit und dem Seienden. Das Seiende ist für ihn: Das, was ist.
Er zieht den Schluss, dass es nur über den Logos möglich ist wahre Erkenntnis zu erlangen. Logos hat vielschichtige deutsche Bedeutungen: Vernunft, Vernunftkeim, "Sinn").
Das Sein wird allein durch das Denken erfasst. So sind für Parmenides Sein und Denken ein und dasselbe.
Er erklärt es damit, dass Nichtseiendes nicht existiert, denn es ist eben undenkbar.
Es gibt auch kein Werden für ihn. Denn wenn etwas werden soll, ist es vorher noch nicht, und was nicht ist, wäre undenkbar, ergo gibt es kein Werden, sondern es gibt bereits alles.
Bewegung ist Fake
Es gibt auch keine Bewegung, die Sinne trügen uns. Denn Bewegung gibt es nur, wenn es Vielheit gäbe. Das ist jedoch nicht möglich, denn wenn man denkt, also richtig denkt und nicht intellektuellen Wirrungen und Täuschungen im Verstand nachläuft.
Das was ist, ist das Sein und es kann nur ein allumfassendes Sein geben, ein unveränderliches beharrendes Sein, indem die Materie und der Geist zusammengefasst sind.
Da das Sein unveränderlich ist, es also kein Werden gibt, war Parmenides auch davon überzeugt, dass es die Welt schon immer gegeben haben muss. Denn sie könnte nicht plötzlich aus dem Nichts erscheinen. Daraus zog er dann auch den Schluss das die Welt ewig weiterexistieren müsste.
Sokrates wurde von Platon in den Mund gelegt, dass Parmenides der Einzige unter den Sophoi (den Weisen), der bestritten hatte, das alles Veränderung und Bewegung sei. Beides war für den Schüler des Xenophanes schlichtweg eine Sinnestäuschung.
Erfahrung - Die trügerische Meinung der Sterblichen
Für Parmenides ist dies für jeden Menschen, der Denken kann , eine Sache die naheliegend ist. Die Welt kann nicht tatsächlich so aufgebaut und geschaffen sein, wie wir sie mit unseren Sinnen wahrnehmen. Dafür gehen die einzelnen Meinungen zu sehr auseinander und verändern sich zu häufig.
Diese äußeren Erfahrungen, die wir machen, sind also nichts weiter als Schein.
Unsere Sinne sind die Quelle für allen Irrtum. Parmenides weigerte sich die Welt, wie wir Menschen sie durch unsere Augen, Ohren, unsere Nase, unsere Zunge, unseren Tastsinn und all die anderen Sinne wahrnehmen, für die Wahrheit zu halten.
Nur durch den "Logos", übersetzen wir es mal mit Vernunft und/oder dem "Sinn" ( Im Sinne von Sinn des Lebens), kann man zu wahrem Wissen gelangen.
Der Weg der Wahrheit führt zum Sein - Der Weg der Meinung führt zum Schein
Er ist der erste altgriechische Philosoph, der die Wahrnehmung und die Vernunft als Gegensätze darstellt. Vernunft oder nennen wir besser Logos setzt er mit Sein gleich. Wahrnehmung gebildet aus den körpereigenen Sinnen bildet die eigene Meinung. Die eigene Meinung ist also das, was du als Mensch für wahr nimmst. Das ist für ihn nichts anderes als ein Schein, eine Täuschung.
Platon schreibt über ihn:
Parmenides erscheint mir... zugleich ehrwürdig und furchtgebietend. Es trat mir an ihm eine mit hohem Seelenadel verbundene Tiefe des Geistes entgegen. Ich fürchte, dass wir seine Worte nicht verstehen und noch weit mehr unfähig sind, ihren wahren Sinn zu ergründen."
Na wenn das keine Würdigung ist, weiß ich auch nicht mehr weiter.
Euer @bozo
Noch eine halbe Stunde hast du gesagt.
Es war eine gefühlte halbe Stunde
Ohh da hat jemand sein Gefühle nicht unter Kontrolle, Bro.
Logos...lange habe ich das Wort von anderen nicht mehr gehört oder gelesen. G*** Joa, der Artikel is sehr gut vom Verstand niedergeschrieben....nun haben die Leser die weisen Worte und ihre Frequenzen/ Schwingungen auf sich wirken zu lassen! Wort=Ton=Frequenz!
Denn die Worte zerstören es leider auch wieder! Ganz gleich wie gut du es versuchst in Wort und Schrift zu erklären....da kommt der Verstand nicht mehr ran! Die Essenz von dem damaligen is im schweigen zu finden
Ich liebe die Geschichten und Erkenntnisse dieser großen Denker. Ich habe nicht den Anspruch es zu versuchen, genau die Meinung widerzuspiegeln, die Parmenides hatte. Denn Meinung ist Schein, genau wie diese Worte hier ;)
Fantastisch!:-)