Der Corona Wahnsinn, meine Gedanken dazu

in #deutsch4 years ago (edited)

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Das Jahr 2020, was für eine " kryptische Zahl ", hat es in sich. Das Feuer in Australien und der Brand im Krefelder Affenhaus zu Silvester haben bestimmt schon einige verdrängt.
Auch in meinem persönlichen, familiären und freundschaftlichen Umfeld gab es einige Tiefschläge bis heute.

Ich lese gerne alte Gesellschaftsromane und historische Biographien und habe mir oft vorgestellt, wie das so war in den wilden 20ern, also vor 100 Jahren. Der Aufbruch von Kunst und Gesellschaft, aber was danach kam wollte ich dann wohl lieber nicht.
Nun 100 Jahre und einen Weltkrieg später haben wir, bzw. unsere Grosseltern und Eltern eine Menge erreicht,was aufgebaut, erwirtschaftet, erarbeitet, erspart, bis hin zum Kollaps, was das Weltklima und die Naturressourcen an den Rand des Wahnsinns treibt. Ja auch die Menschen, die getrieben von immer mehr, weiter, schneller bis hin zum burnout ...

Tatsächlich habe ich mir auch das schon mal vorgestellt, wie es wäre, wenn die Welt mal einen Tag anhält,und alles bis auf's Minimum reduziert wäre...

Zack, ...wenn das immer so einfach wäre mit meinen Wünschen...

Jetzt steh ich da inmitten dieses irrealen Gefühls, weil ein unsichtbares, aber gefährliches Virus da draussen lauert und mit einem Mal die gesamte Bevölkerung und deren Wirtschaft, Politik, sowie sozialen Verhaltensmuster ausbremst.

Dabei hat es doch so einem schönen Namen " Corona ". Die Krönung oder Krone

Draussen laufen sie nur noch umeinander her wie die Zombies, man wird umgangen als wenn man selber das Virus ist, ja gut, das Abstand halten an der Kasse hat mich vorher schon immer geärgert, wenn man mir in den Nacken gepustet hat, also das ist ein Vorteil. Und sonst ? Frischere Luft, hier in der Stadt, wo ich wohne schon nach ein paar Tagen zu bemerken, blauer Himmel, Eltern die mit ihren Kindern auch unter der Woche Fahrrad fahren. Die Natur atmet auf, die Fische kommen in die Kanäle von Venedig zurück, die Delfine schwimmen wieder in Hafennähe. Es ist als wenn die Welt mal aufatmen will und uns Menschen zwingt mal zurück zu treten, und wenn es ganz Dicke kommt, dann erstickt man selber wie unter dieser unsäglich Dunstglocke, unter der die Erde zu leiden hat.

Man liest von Solidarität, aber in Wirklichkeit kloppen sich die Leute im Supermarkt um Toilettenpapier, Nudeln und Mehl. Es wird schon in sozialen Netzwerken gehandelt und beraten wie auf dem Schwarzmarkt, unglaublich, was unsere normalen alltäglichen Produkte und Gewohnheiten mit uns machen. Verlust von Kontrolle, Angst vor Knappheit, die Angst vor dem Virus kommt noch hinzu.

Ich pendel täglich mehrfach zwischen den Gefühlen " no panik " und " Scheisse, ich stecke mittendrin ". Bin immer noch in einer Art Schockstarre, lese ab und an von Verschwörungen, male bunte Blumenbilder, um mich zu beruhigen, versuche dennoch mit meiner Tochter und deren Kinder ( 5 und 3 ) einen relativ normalen Umgang, ohne küssen und schmusen. Gehe mit dem Hund öfter raus, als sonst, und betreue noch eine alte bettlägerige Dame, die eigentlich gerne gehen würde von dieser Welt.

Die Dinge, die ich sonst im Frühjahr tue, wie ausmisten, Frühjahrsputz, Balkon fertig machen, haben auf einmal keine Bedeutung mehr, obwohl die Zeit mehr als genug vorhanden ist.

Die Kinder tun mir leid, die sich jetzt an soziale Kontaktsperre halten sollen, keine Geburtstage feiern mit Grosseltern und Freunden, dabei finde ich auch dieses Wort völlig unangemessen, denn es geht ausschliesslich um körperliche Kontaktsperre. Das Soziale sollte jetzt mehr denn je im Vordergrund stehen.

Ja aber was mir am meisten fehlt ist ein Ziel, ein Datum, etwas Konstates, worauf mal sich einstellen kann,...wie geht es weiter ?

Ich hab da schon so eine Ahnung: Das Geld, was ich mir mühsam erspart habe, für meinen Bus den ich kaufen wollte, um durch Europa zu reisen, ja das kann demnächst als Klopapier dienen.

In diesem Sinne: no panik, bleibt gesund

Die Birga

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Ich danke dir für deine Eindrücke, persönlich seh ich das Ganze etwas optimistischer als Chance für weitreichende Veränderungen in vielen Lebensbereichen. Alles hat auch immer einen Silberstreif, manchmal mag man ihn nicht gleich erkennen aber er ist da.

Spirituell gesehen ja, das habe ich auch geschrieben, die Natur holt sich schon alles zurück. Zudem sind die Menschen mal gezwungen auf sich selbst und ins Innerste zurückzuziehen. Aber auch verständlich, dass bei einigen Angst , ja sogar Panik besteht. Angst ist aber immer ein schlechter Begleiter.

Ja, was das Ende des Endes betrifft, hab ich ein paar Tage stets gesagt, "Da wird einer kommen, der sagt, jetzt ist es vorbei, und dann plappern alle (wieder) nach." Inzwischen ist wohl abzusehen, dass hinterher nichts mehr sein wird, wie zuvor. Ein neues 9/11 oder ein Reichstagsbrand, doch noch weniger National als je zuvor.

Was mich beruhigt ist, dass es sich dem Anschein nach klar um einen Mindvirus handelt. Die menschliche Unsterblichkeit ist plötzlich in Gefahr, die auch zuvor nicht existierte - doch fast hatten sich alle daran gewöhnt. Es gilt demnach, wie es James Fennell neulich zum Ausdruck brachte: "Ist alles in Ordnung da draußen? Wie wir in Kriegsgebieten sagen, halte deinen Kopf unten und deinen Sinn für Humor intakt."

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Danke für deinen interessanten Artikel.
Ich kenne auch solche Gedanken.
Vielleicht entdeckt man jetzt die kleinen,
außergewöhnlichen Dinge immer mehr.
Da ist eine Blume am Straßenrand,
ein freier Sitzplatz in der Bahn,
der Sonnenschein,
eine feine Nudelpackung, . . .
wertvoller geworden und man freut sich darüber.
Ich wünsche dir eine gute Woche.
Viele Grüße.

Ja Danke für Dein feedback.
Eigentlich mache ich das tagtäglich, da ich einen Hund habe, dadurch sowieso immer draussen die Veränderungen ( Wetter, Natur ) mitbekomme, und durch die Enkelin wieder mal auf Kleinigkeiten am Wegesrand aufmerksam werde.
Eine Zeit habe ich sogar ein Dankestagebuch geschrieben, nur die positiven Sachen, die mein Glücksdepot wieder auffüllen.
Aber im Moment muss ich wirklich bei mir bleiben, um mich nicht von der allgemeinen Hysterie anstecken zu lassen.

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