RE: Das Pflegestärkungsgesetz soll gleich noch wen stärken?
Das ist eine Facette des "demographischen Wandels". Solche Probleme gab es früher nicht. Es gibt sie auch in Entwicklungsländern heute nicht. Bei unter zwei Kindern pro Frau entstehen solche Probleme. Früher hatte man im Schnitt sechs Kinder pro Frau und der Generationswechsel war schneller. Man bereitete sich als Mittdreißigerin bereits darauf vor, Oma zu werden. Demenz war auch weniger verbreitet, denn man mußte bis Ultimo funktionieren. Und die Ururoma hatte ein Heer von Kindern, Enkeln und Urenkeln, die sich abwechselnd um sie kümmerten. So ist es auch heute noch in Ländern wie Pakistan. Da gibt es keine Pflegeversicherung. Da gibt es Familie. Klar steht da nicht unbedingt die vollgetankte E-Klasse vor der Tür und die Lebenserwartung ist nicht ganz so hoch. Aber ich glaube nicht, daß die Pakistanerin in ihrer letzten Stunde mit einer Deutschin tauschen würde.
Da ist einiges schiefgelaufen, was sich nicht nachträglich berichtigen läßt. Nun ist es so wie es ist, und es wird sich nicht mehr ändern lassen.
Ja aber es gibt auch genug Familien, in denen 8 Kindern nicht weiterhelfen, weil selbst dann keiner dazu bereit ist zu helfen. Habe ich auch schon mitbekomen. Aber Grundsätzlich hast du natürlich Recht, dass es dem demographischen Wandel geschuldet ist.
Man kann nur hoffen, dass irgendwann der Zusammenbruch kommt und sich die Dinge dann neu sortieren können.
Wenn eine Familie acht Kinder hat in einer Gesellschaft, in der der der Schnitt bei 0,8 Kindern pro Frau liegt, dann nützt das freilich nichts, weil die anderen sieben Kinder ja überall unterkommen. Als früher der Schnitt noch bei sechs Kindern pro Frau lag, da blieb immer eine Tochter übrig, die sich um die alten kümmerte, und auch der Nachbar hatte eine Tochter übrig, die ihr zur Hand ging und die Lasten waren auf viel mehr Schultern verteilt. Das gilt übrigens auch für das Rentensystem. Als es eingeführt wurde, arbeiteten etwa neun Junge für einen Alten. Wenn die Babyboomer in Rente gehen dann muß jeder Junge etwa zwei Alte versorgen. Das ist schon mathematisch nicht zu stemmen, geschweige denn volkswirtschaftlich. Der Zusammenbruch wird natürlich kommen, weil so eine Gesellschaft auf Dauer zu schwach ist, um tragfähig zu sein. Die alten Naturgesetze greifen nach wie vor, und die bestimmen nun einmal, daß nur der Starke überleben darf und daß der Schwache eben zu gehen hat. Daran ändern auch die ewig scheiternden Sozialpädagogen nichts, die nichts anderes sind als institutionalisierte Versager.