Facebook war Gestern...

Heute ist Steemit

Eigentlich muß man sich bei Stasi-Maas ja bedanken, denn durch sein Wirken dürfte Facebook in absehbarer Zeit nicht viel mehr zu bieten haben, als die Katzenbilder regimetreuer Untertanen. Bedauerlich für die Spitzel, die sich danach eine richtige Arbeit suchen müssen. Doch noch sind ihre Gehälter gesichert und ihre Zahl steigt sogar, denn das Regime schlägt immer wilder um sich:

Wer regimekritische Beiträge hochlädt, der muß jetzt noch stärker damit rechnen, gesperrt oder gar eingesperrt zu werden. Das ist keine Theorie, und keine Praxis aus dunkler Vergangenheit oder aus Nordkorea, sondern die Realität im Deutschland des 21. Jahrhunderts.

Die meisten haben es nur nicht mitbekommen, weil sie sich eben regimetreu verhalten, und sich nur in der Welt von iTunes und Bundesliga aufhalten.
Das ist in allen Diktaturen so, daß die Mehrheit nicht im Gefängnis sitzt, sondern entweder aktiv oder passiv im Sinne des Regimes handelt. Der weitaus größte Teil sogar unbewußt. Die wüßten gar nicht welches "Regime" gemeint sein soll.
Erst nach dem Regime-Change wird wieder jeder behaupten, "von Anfang an dagegen gewesen" zu sein. Das ist ja jedes Mal so.

Oliver Janichs Profil wurde bei Facebook kürzlich gesperrt, vermutlich endgültig. Er ist zwar auch auf VK und auf Steemit/Busy zu finden, allerdings ist die Reichweite auf beiden Kanälen nicht besonders groß. Wer auf Spenden angewiesen ist, der ist damit sozusagen ausgeknipst.

Uwe Ostertag - fast jeder kennt seine bissigen Postings - wurde sogar aus seiner Wohnung geholt und wegen "Volksverhetzung" für 22 Monate ins Gefängnis gesteckt, wie das Propagandablättchen MainPost am 2. Juli 2017 meldete.

Und Facebook selbst zensiert auch kräftig.
Weil Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen wenn Inhalte nicht "rechtzeitig" gelöscht werden, löscht man lieber einmal zu viel als einmal zu wenig, allerdings klappt das nur bei zentralisierten Netzwerken, wie etwa bei Facebook, denn das bedeutet:

• irgendwo stehen Server, auf die man zugreifen kann,
• irgendwo gibt es einen CEO, den man bestechen, bedrohen oder beseitigen kann.

Eigentum und Raum.

Dies sind die unabdingbaren Voraussetzungen für jedes Regime, um tätig werden zu können. Der Eigentümer muß sich seinerseits damit arrangieren, denn er will schließlich Geld verdienen. Letzlich läuft es darauf hinaus, daß sich ein Klüngel bildet aus Politik und Wirtschaft. Die entscheiden dann, was gut für alle anderen ist, und vor allem, was gut für sie selber ist, schließlich ist sich jeder selbst der Nächste.

Wie müßte ein soziales Netzwerk aussehen, das dem System keine An- bzw. Ein- bzw. Zugriffsmöglichkeiten bietet?
Jedes Regime braucht zwei Dinge, um operieren zu können, nämlich Raum und Eigentum. Wenn eines dieser beiden Elemente fehlt, dann wird es schwierig für die Behörden.

Beispiel: Wenn die Stasi eine Website verbieten will, dann muß die zunächst einmal den Eigentümer finden, und diesen dann dazu zwingen, die Seite abzustellen. Wenn die Seite nicht sein Eigentum ist, dann kann man ihn auch nicht zwingen, sondern muß selbst hin und den Server abschalten. Wenn dieser nun auch noch außerhalb des Geltungsbereichs der Rechtsprechung sich befindet, hat ein Regime schlichtweg Pech gehabt. Es kann dann nicht mehr per Gesetz auf den Eigentümer einwirken, sondern muß andere Methoden finden. Bestechung wäre eine Möglichkeit, aber es gibt noch andere.

Doch was, wenn eine Seite in einer Umgebung läuft, die weder Raum noch Eigentum kennt? Ganz einfach: Wenn beide Komponenten fehlen, dann kann das Regime gar nichts machen. Es hat schlichtweg keine Andockstelle. So etwas existiert bereits. Es heißt:

Steemit

Steemit ist ein soziales Netzwerk, das auf der Blockchain läuft. Es hat keinen zentralen Server und auch keinen Besitzer, auf die bzw. den eingewirkt werden könnte. Eine Zensur ist schlichtweg nicht möglich, da das Regime keine Handhabe hat.
Das Regime klebt an einem über 2000 Jahre alten Eigentumsrecht und am Raum verhaftet, doch die Blockchain kennt weder Eigentum noch Raum.

Was einmal auf der Blockchain ist, das bleibt da, und wer es nicht schafft 51% aller Rechner gleichzeitig unter seine Kontrolle zu bringen und dort seine Version der Wahrheit zu installieren, der muß einfach die Version der Allgemeinheit akzeptieren und lernen mit ihr zu leben.

Es ist stark zu bezweifeln, daß das Regime kampflos aufgeben wird. Es wird viel eher mit noch absurderen Gesetzen und immer schärferen Sanktionen reagieren um seine schwindende Macht zu erhalten, wie es jedes Regime tut dessen Macht verfällt.
»Und doch gelingt's ihm nicht, da es, so viel es strebt, verhaftet an den Köprern klebt.«

Soweit, so gut, aber wie stellt man nun sicher, daß sich in so einem Netzwerk nicht nur Pädophile, Bombenbauer und Rassisten tummeln, die ihren kranken Neigungen ungestraft nachkommen?

Gerade in Deutschland geht man davon aus, daß wenn etwas nicht "staatlich" reguliert wird, sich automatisch nur die schlechten Neigungen durchsetzen und auf Dauer dominieren würden, weil davon ausgegangen wird, daß der Mensch im Herzen böse ist. Man schließt dort womöglich zu eilfertig von sich auf andere...

Doch die meisten Menschen sind nicht böse. Sie handeln lediglich aus Eigennutz. Und genau das ist der Ansatzpunkt von Steemit: Weil der Mensch immer eigennützig handelt, kann man genau das nutzen um zu bewirken, daß der Eigennutz jedes Einzelnen dem Gemeinnutz dient. Man braucht lediglich eine Umgebung herzustellen, in der die Gier des Einzelnen der Allgemeinheit nicht schadet, sondern gar nutzt.

Das erreicht man im Fall von Steemit dadurch, daß die Nutzer für gute Beiträge mit Geld belohnt werden. Wer gute Beiträge schreibt und somit einen Mehrwert für die Allgemeinheit generiert, der bekommt umso mehr Geld, je höher dieser Mehrwert für die Allgemeinheit ist.

Die meisten Menschen möchten nämlich keine "Hasspostings" lesen. Die meisten Menschen wollen auch keine Aufrufe zur Gewalt lesen. Und sie möchten auch keine Kinderpornos teilen. Wer solche Posts verfaßt, der wird zwar nicht gesperrt, aber er wird nicht nur nicht bezahlt, sondern er ruiniert sich auch seinen Ruf, womit seine Posts niemanden erreichen und praktisch nur von ihm selbst gelesen werden.

Der Effekt ist also besser als der, der durch Knebelungsgesetze bewirkt wird, weil hier auf einer 100% demokratischen Basis von der Mehrheit entschieden wird, was richtig und was falsch ist. Allerdings sind die Methoden andere, denn noch weniger als Hasspostings, brauchen mündige Menschen einen kleinen Onkel Maas, von dem sie sich vorschreiben lassen müssen, was sie lesen dürfen und was nicht, und ab wann es ein "Hass-Posting" ist, und was noch als "freie Meinungsäußerung" durchgeht.

Die beste Regulierung ist der freie Markt. Worin Regulierungen enden, die von zentralen Machtstrukturen ausgehen, das scheinen die Deutschen schon wieder vergessen zu haben. Daher stört es sie auch nicht im Geringsten, daß ihr "Wahrheitsministerium" von ehemaligen Stasi-Agenten geleitet wird - die lassen Orwell und Kafka am Ende aussehen wie blutige Anfänger.

Nach deren Logik müßten die Beiträge auf dem durchregulierten Facebook nun auch besser sein, als die auf Steemit, aber eben genau das Gegenteil ist der Fall. Steemit ist noch Beta, und es gibt noch viel zu verbessern, besonders was die Funktionionalität und die intuitive Bedienbarkeit angeht. Es ist eine Entwicklung, bei der wir noch relativ am Anfang stehen. Facebook hat auch nicht immer so ausgesehen wie es heute aussieht. Gut Ding will eben Weile haben.

Busy.org scheint eine Parallelentwicklung zu sein. Es unterscheidet sich von Steemit .com nur durch die Benutzermaske. Man braucht dafür kein separates Konto anzulegen, denn was auch immer man auf Steemit postet, das kann man auch auf Busy sehen und umgekehrt.

Was aber die Qualität der Beiträge angeht, verliert Facebook um Längen. Das Problem ist derzeit noch, daß alle auf Facebook sind. Es ist der Marktführer - zumindest noch. Ich gehe aber davon aus, daß der Wahrheitsminister Maas und seine Handlanger aus diversen Stiftungen kräftig mithelfen werden, zumindest die deutschsprachige Intelligenz aus Facebook zu vertreiben.

Tipps für den Umzug von Facebook zu Steem:

Ich denke, ein guter Ansatz ist es, die Beiträge grundsätzlich auf Steemit zu schreiben und sie lediglich auf Facebook zu verlinken. Das hat folgende Vorteile:

• Man erreicht immer noch seine Audienz,
• Es erschwert das Auffinden der Beiträge durch Suchmasken, da der eigentliche Text nicht auf Facebook ist,
• Wird ein Beitrag dennoch gemeldet, müssen die unter Zeitdruck stehenden Zensoren den Beitrag separat öffnen,
• Der Beitrag selbst kann nicht gelöscht werden, allenfalls die Verlinkung, d.h. der Beitrag kann jederzeit neu verlinkt werden, ohne neu geschrieben werden zu müssen,
• Das Risiko auf Facebook gesperrt zu werden wird dadurch verringert,
• Man macht die Leute auf Steemit aufmerksam,
• Wenn man gesperrt wird, wissen die Follower wo man zu finden ist,
• Wenn Facebook aus Europa geht, weil es sich nicht mehr rechnet (zu hohe Strafen & zu niedrige Einnahmen), muß man nicht lange nach Alternativen suchen.

Der EU-Abgeordnete Matteo Salvini brachte es am 05.04.2017 auf den Punkt:

Ihr könnt Euch ausdenken, was Ihr wollt. Das einzige was Ihr tun solltet wäre Eure Koffer zu packen, und Euch eine richtige Arbeit zu suchen, denn die Wahrheit kann nicht gestoppt werden, nicht hier und sonst auch nirgendwo. Danke! Es lebe das Internet! Es lebe Facebook! Steemit